Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809."Die Leidenschaften sind Mängel oder "Unsre Leidenschaften sind wahre Phönixe. "Große Leidenschaften sind Krankheiten "Die Leidenschaft erhöht und mildert sich „Die Leidenſchaften ſind Maͤngel oder „Unſre Leidenſchaften ſind wahre Phoͤnixe. „Große Leidenſchaften ſind Krankheiten „Die Leidenſchaft erhoͤht und mildert ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0073" n="70"/> <p>„Die Leidenſchaften ſind Maͤngel oder<lb/> Tugenden, nur geſteigerte.“</p><lb/> <p>„Unſre Leidenſchaften ſind wahre Phoͤnixe.<lb/> Wie der alte verbrennt, ſteigt der neue ſo¬<lb/> gleich wieder aus der Aſche hervor.“</p><lb/> <p>„Große Leidenſchaften ſind Krankheiten<lb/> ohne Hoffnung. Was ſie heilen koͤnnte, macht<lb/> ſie erſt recht gefaͤhrlich.“</p><lb/> <p>„Die Leidenſchaft erhoͤht und mildert ſich<lb/> durchs Bekennen. In nichts waͤre die Mit¬<lb/> telſtraße vielleicht wuͤnſchenswerther als im<lb/> Vertrauen und Verſchweigen gegen die die<lb/> wir lieben.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0073]
„Die Leidenſchaften ſind Maͤngel oder
Tugenden, nur geſteigerte.“
„Unſre Leidenſchaften ſind wahre Phoͤnixe.
Wie der alte verbrennt, ſteigt der neue ſo¬
gleich wieder aus der Aſche hervor.“
„Große Leidenſchaften ſind Krankheiten
ohne Hoffnung. Was ſie heilen koͤnnte, macht
ſie erſt recht gefaͤhrlich.“
„Die Leidenſchaft erhoͤht und mildert ſich
durchs Bekennen. In nichts waͤre die Mit¬
telſtraße vielleicht wuͤnſchenswerther als im
Vertrauen und Verſchweigen gegen die die
wir lieben.“
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