Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

weil mir gleich das kleine graue Männchen
des Vorfahren einfiel. Als ich mich faßte,
rief ich: wer da? was willst du? Da gieng
das Ding zurück. Die Thür fiel wieder zu,
und nun hört ich es nach der andern Stube
zu schlarfen. Es drückte den Drücker eben
so hart nieder, aber die Stube war verschlos-
sen. Ich dachte der Sache ein Bißchen nach,
konnte aber nicht herauskommen. Jetzt
hörte ichs wieder an meiner Stubenthür.
Da vergiengen mir mit einemmale die Spuk-
gedanken, und ich glaubte nun ganz gewiß,
daß es Diebe und Spitzbuben wären, die
nur erst hätten zusehen wollen, ob ich fest
schliefe.

Ich also aus dem Bette heraus, nach
der einen Pistole. Bauz zum Fenster her-
aus. Mit der andern aber nach der Thür.
Als ich die aufmachte, rathe, Dorchen, was
davor stand, und was ich sahe?

D. Va-

weil mir gleich das kleine graue Maͤnnchen
des Vorfahren einfiel. Als ich mich faßte,
rief ich: wer da? was willſt du? Da gieng
das Ding zuruͤck. Die Thuͤr fiel wieder zu,
und nun hoͤrt ich es nach der andern Stube
zu ſchlarfen. Es druͤckte den Druͤcker eben
ſo hart nieder, aber die Stube war verſchloſ-
ſen. Ich dachte der Sache ein Bißchen nach,
konnte aber nicht herauskommen. Jetzt
hoͤrte ichs wieder an meiner Stubenthuͤr.
Da vergiengen mir mit einemmale die Spuk-
gedanken, und ich glaubte nun ganz gewiß,
daß es Diebe und Spitzbuben waͤren, die
nur erſt haͤtten zuſehen wollen, ob ich feſt
ſchliefe.

Ich alſo aus dem Bette heraus, nach
der einen Piſtole. Bauz zum Fenſter her-
aus. Mit der andern aber nach der Thuͤr.
Als ich die aufmachte, rathe, Dorchen, was
davor ſtand, und was ich ſahe?

D. Va-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0208" n="186"/>
weil mir gleich das kleine graue Ma&#x0364;nnchen<lb/>
des Vorfahren einfiel. Als ich mich faßte,<lb/>
rief ich: wer da? was will&#x017F;t du? Da gieng<lb/>
das Ding zuru&#x0364;ck. Die Thu&#x0364;r fiel wieder zu,<lb/>
und nun ho&#x0364;rt ich es nach der andern Stube<lb/>
zu &#x017F;chlarfen. Es dru&#x0364;ckte den Dru&#x0364;cker eben<lb/>
&#x017F;o hart nieder, aber die Stube war ver&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Ich dachte der Sache ein Bißchen nach,<lb/>
konnte aber nicht herauskommen. Jetzt<lb/>
ho&#x0364;rte ichs wieder an meiner Stubenthu&#x0364;r.<lb/>
Da vergiengen mir mit einemmale die Spuk-<lb/>
gedanken, und ich glaubte nun ganz gewiß,<lb/>
daß es Diebe und Spitzbuben wa&#x0364;ren, die<lb/>
nur er&#x017F;t ha&#x0364;tten zu&#x017F;ehen wollen, ob ich fe&#x017F;t<lb/>
&#x017F;chliefe.</p><lb/>
        <p>Ich al&#x017F;o aus dem Bette heraus, nach<lb/>
der einen Pi&#x017F;tole. Bauz zum Fen&#x017F;ter her-<lb/>
aus. Mit der andern aber nach der Thu&#x0364;r.<lb/>
Als ich die aufmachte, rathe, Dorchen, was<lb/>
davor &#x017F;tand, und was ich &#x017F;ahe?</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">D. Va-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0208] weil mir gleich das kleine graue Maͤnnchen des Vorfahren einfiel. Als ich mich faßte, rief ich: wer da? was willſt du? Da gieng das Ding zuruͤck. Die Thuͤr fiel wieder zu, und nun hoͤrt ich es nach der andern Stube zu ſchlarfen. Es druͤckte den Druͤcker eben ſo hart nieder, aber die Stube war verſchloſ- ſen. Ich dachte der Sache ein Bißchen nach, konnte aber nicht herauskommen. Jetzt hoͤrte ichs wieder an meiner Stubenthuͤr. Da vergiengen mir mit einemmale die Spuk- gedanken, und ich glaubte nun ganz gewiß, daß es Diebe und Spitzbuben waͤren, die nur erſt haͤtten zuſehen wollen, ob ich feſt ſchliefe. Ich alſo aus dem Bette heraus, nach der einen Piſtole. Bauz zum Fenſter her- aus. Mit der andern aber nach der Thuͤr. Als ich die aufmachte, rathe, Dorchen, was davor ſtand, und was ich ſahe? D. Va-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/208
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/208>, abgerufen am 21.11.2024.