Noch eins will ich dich bitten -- ich könnte sagen: befehlen -- aber ich will dich bitten, weil ich weiß, daß du ohne Befehl alles gerue thust, was ich haben will. Mache mir also nicht allein durch dein fleißiges Ler- nen Freude, sondern auch nun durch gute artige Sitten. Denn ein Kind, das viel lernt, und schlechte Sitten hat, ist lange nicht so angenehm, als ein Kind, das fleißig lernt, und auch artig in seiner Aufführung ist.
Zur Belohnung deines Fleißes und deiner Artigkeit, schenken wir dir hier allerley nied- liche Sachen. Auch in diesem Briefe einen blanken Gulden, dafür du dir allerhand nütz- liche Sächelchen kaufen kannst. Wolltest du davon auch wohl einem armen Kinde, das nichts zu essen hat, an diesem Freudenfeste, da du so viel hast geschenkt bekommen, eine Freude machen?
Sey
Noch eins will ich dich bitten — ich koͤnnte ſagen: befehlen — aber ich will dich bitten, weil ich weiß, daß du ohne Befehl alles gerue thuſt, was ich haben will. Mache mir alſo nicht allein durch dein fleißiges Ler- nen Freude, ſondern auch nun durch gute artige Sitten. Denn ein Kind, das viel lernt, und ſchlechte Sitten hat, iſt lange nicht ſo angenehm, als ein Kind, das fleißig lernt, und auch artig in ſeiner Auffuͤhrung iſt.
Zur Belohnung deines Fleißes und deiner Artigkeit, ſchenken wir dir hier allerley nied- liche Sachen. Auch in dieſem Briefe einen blanken Gulden, dafuͤr du dir allerhand nuͤtz- liche Saͤchelchen kaufen kannſt. Wollteſt du davon auch wohl einem armen Kinde, das nichts zu eſſen hat, an dieſem Freudenfeſte, da du ſo viel haſt geſchenkt bekommen, eine Freude machen?
Sey
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Noch eins will ich dich bitten — ich
koͤnnte ſagen: befehlen — aber ich will dich
bitten, weil ich weiß, daß du ohne Befehl
alles gerue thuſt, was ich haben will. Mache
mir alſo nicht allein durch dein fleißiges Ler-
nen Freude, ſondern auch nun durch gute
artige Sitten. Denn ein Kind, das viel
lernt, und ſchlechte Sitten hat, iſt lange
nicht ſo angenehm, als ein Kind, das fleißig
lernt, und auch artig in ſeiner Auffuͤhrung
iſt.
Zur Belohnung deines Fleißes und deiner
Artigkeit, ſchenken wir dir hier allerley nied-
liche Sachen. Auch in dieſem Briefe einen
blanken Gulden, dafuͤr du dir allerhand nuͤtz-
liche Saͤchelchen kaufen kannſt. Wollteſt du
davon auch wohl einem armen Kinde, das
nichts zu eſſen hat, an dieſem Freudenfeſte,
da du ſo viel haſt geſchenkt bekommen, eine
Freude machen?
Sey
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/115>, abgerufen am 21.11.2024.
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