schmachten müßten, wenn sich die Aeltern nicht ihrer mit solcher Treue und Liebe annähmen --
(Der Vater weint.)
Dorchen. Ach liebster Vater! Sie wei- nen. Ich muß mit weinen. Du lieber Gott! Sie sagen uns so oft, daß wir sollen dankbar seyn, daß es mir durch die Seele geht. Es rührt mich so sehr, daß ich mich der Thränen nicht enthalten kann. Wie sollten wir denn das viele Gute vergessen können, das Sie und unsere liebe Mutter an uns thun? Denken Sie doch so was nicht von uns.
Vater. Von dir wohl nicht, mein liebes Dorchen. Du bist recht dankbar, und be- weisest es durch deinen Gehorsam, Fleiß und Artigkeit, daß du deine Aeltern darum lieb hast, weil sie dir Gutes thun. Aber bleibe ja künftig bey den guten Gesinnungen, und behalte das feine dankbare Herz auch gegen andere, die dir Gutes thun. Das mensch-
liche
ſchmachten muͤßten, wenn ſich die Aeltern nicht ihrer mit ſolcher Treue und Liebe annaͤhmen —
(Der Vater weint.)
Dorchen. Ach liebſter Vater! Sie wei- nen. Ich muß mit weinen. Du lieber Gott! Sie ſagen uns ſo oft, daß wir ſollen dankbar ſeyn, daß es mir durch die Seele geht. Es ruͤhrt mich ſo ſehr, daß ich mich der Thraͤnen nicht enthalten kann. Wie ſollten wir denn das viele Gute vergeſſen koͤnnen, das Sie und unſere liebe Mutter an uns thun? Denken Sie doch ſo was nicht von uns.
Vater. Von dir wohl nicht, mein liebes Dorchen. Du biſt recht dankbar, und be- weiſeſt es durch deinen Gehorſam, Fleiß und Artigkeit, daß du deine Aeltern darum lieb haſt, weil ſie dir Gutes thun. Aber bleibe ja kuͤnftig bey den guten Geſinnungen, und behalte das feine dankbare Herz auch gegen andere, die dir Gutes thun. Das menſch-
liche
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ſchmachten muͤßten, wenn ſich die Aeltern nicht
ihrer mit ſolcher Treue und Liebe annaͤhmen —
(Der Vater weint.)
Dorchen. Ach liebſter Vater! Sie wei-
nen. Ich muß mit weinen. Du lieber Gott!
Sie ſagen uns ſo oft, daß wir ſollen dankbar
ſeyn, daß es mir durch die Seele geht. Es
ruͤhrt mich ſo ſehr, daß ich mich der Thraͤnen
nicht enthalten kann. Wie ſollten wir denn
das viele Gute vergeſſen koͤnnen, das Sie und
unſere liebe Mutter an uns thun? Denken Sie
doch ſo was nicht von uns.
Vater. Von dir wohl nicht, mein liebes
Dorchen. Du biſt recht dankbar, und be-
weiſeſt es durch deinen Gehorſam, Fleiß und
Artigkeit, daß du deine Aeltern darum lieb
haſt, weil ſie dir Gutes thun. Aber bleibe
ja kuͤnftig bey den guten Geſinnungen, und
behalte das feine dankbare Herz auch gegen
andere, die dir Gutes thun. Das menſch-
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/129>, abgerufen am 21.11.2024.
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