liche Herz ist bald zu verführen. Aber, du da, Karl und Charlotte! für euch bin ich bange. Ihr seyd uns gar nicht so recht dank- bar, wie ich wünschte. Sonst würdet ihr folgsamer seyn.
Dorchen. Schämt euch, daß der Vater so was sagen muß.
Karl. Lieber Vater! ich wills künftig gerne thun.
Charlotte. Ich auch, lieber Vater!
Vater. O Kinder! ihr sagt das wohl; aber ihr seyd mir so kalt dabey. Ihr thut es bloß zum Schein. Wenn ich den Rücken wende, so weiß ich gewiß, ihr denkt an keine Wohlthaten mehr, die ihr täglich bey euren Aeltern habt, und sinnet wohl gar schon auf Mittel, wie ihr Dorchen einen rechten Tort thun wollt, weil ichs gegen euch gelobt und euch zum Exempel vorgestellt habe.
Dorchen (mit blutender Nase, und weinend).
Ach
liche Herz iſt bald zu verfuͤhren. Aber, du da, Karl und Charlotte! fuͤr euch bin ich bange. Ihr ſeyd uns gar nicht ſo recht dank- bar, wie ich wuͤnſchte. Sonſt wuͤrdet ihr folgſamer ſeyn.
Dorchen. Schaͤmt euch, daß der Vater ſo was ſagen muß.
Karl. Lieber Vater! ich wills kuͤnftig gerne thun.
Charlotte. Ich auch, lieber Vater!
Vater. O Kinder! ihr ſagt das wohl; aber ihr ſeyd mir ſo kalt dabey. Ihr thut es bloß zum Schein. Wenn ich den Ruͤcken wende, ſo weiß ich gewiß, ihr denkt an keine Wohlthaten mehr, die ihr taͤglich bey euren Aeltern habt, und ſinnet wohl gar ſchon auf Mittel, wie ihr Dorchen einen rechten Tort thun wollt, weil ichs gegen euch gelobt und euch zum Exempel vorgeſtellt habe.
Dorchen (mit blutender Naſe, und weinend).
Ach
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liche Herz iſt bald zu verfuͤhren. Aber, du
da, Karl und Charlotte! fuͤr euch bin ich
bange. Ihr ſeyd uns gar nicht ſo recht dank-
bar, wie ich wuͤnſchte. Sonſt wuͤrdet ihr
folgſamer ſeyn.
Dorchen. Schaͤmt euch, daß der Vater
ſo was ſagen muß.
Karl. Lieber Vater! ich wills kuͤnftig
gerne thun.
Charlotte. Ich auch, lieber Vater!
Vater. O Kinder! ihr ſagt das wohl;
aber ihr ſeyd mir ſo kalt dabey. Ihr thut es
bloß zum Schein. Wenn ich den Ruͤcken
wende, ſo weiß ich gewiß, ihr denkt an keine
Wohlthaten mehr, die ihr taͤglich bey euren
Aeltern habt, und ſinnet wohl gar ſchon auf
Mittel, wie ihr Dorchen einen rechten Tort
thun wollt, weil ichs gegen euch gelobt und
euch zum Exempel vorgeſtellt habe.
Dorchen (mit blutender Naſe, und weinend).
Ach
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/130>, abgerufen am 21.11.2024.
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