Gotthelf, Jeremias: Bilder und Sagen aus der Schweiz. Bdch. 1. Die schwarze Spinne. - Ritter von Brandis - Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli. Solothurn, 1842.die Spinne gebannt durch Gott Vater, Sohn und "Hier an diesem Tische, hinter ihnen die Spinne, "Das Bübchen, welches so treu an der Mutter "Ja über dem ganzen Thale lag der Segen Gottes, die Spinne gebannt durch Gott Vater, Sohn und „Hier an dieſem Tiſche, hinter ihnen die Spinne, „Das Bübchen, welches ſo treu an der Mutter „Ja über dem ganzen Thale lag der Segen Gottes, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0100" n="90"/> die Spinne gebannt durch Gott Vater, Sohn und<lb/> heiligen Geiſt, ſo lange dieſe drei heiligen Namen gel¬<lb/> ten in dieſem Hauſe, ſo lange in dieſen drei heiligen<lb/> Namen an dieſem Tiſche gegeſſen und getrunken werde,<lb/> ſo lange ſeien ſie vor der Spinne ſicher und dieſe feſt<lb/> im Loche, und kein Zufall mache etwas an der Sache.</p><lb/> <p>„Hier an dieſem Tiſche, hinter ihnen die Spinne,<lb/> werden ſie nie vergeſſen, wie nöthig ihnen Gott und<lb/> wie mächtig er ſei; ſo mahne ſie die Spinne an Gott<lb/> und müſſe dem Teufel zum Trotz, ihnen zum Heil wer¬<lb/> den. Ließen ſie aber von Gott, und wäre es hundert<lb/> Stunden von da, ſo könnte die Spinne ſie finden oder<lb/> der Teufel ſelbſt. Das faßten die Kinder, blieben im<lb/> Hauſe, wuchſen gottesfürchtig auf, und über dem Hauſe<lb/> war der Segen Gottes.</p><lb/> <p>„Das Bübchen, welches ſo treu an der Mutter<lb/> geweſen, ſo treu die Mutter an ihm, wuchs auf zu<lb/> einem ſtattlichen Manne, der lieb war Gott und Men¬<lb/> ſchen, und Gnade bei den Rittern fand. Darum ward<lb/> er auch geſegnet mit zeitlichem Gut, und vergaß Gott<lb/> nie darob, ward nie geizig damit; er half Andern in<lb/> ihren Nöthen, wie er wünſchte, daß ihm geholfen<lb/> werde in der letzten Noth; und wo er zu ſchwach zu<lb/> eigener Hülfe war, da ward er ein um ſo kräftiger<lb/> Fürſprecher bei Gott und Menſchen. Er ward geſegnet<lb/> mit einem weiſen Weibe, und zwiſchen ihnen war ein<lb/> unergründlicher Friede, darum blühten fromm ihre Kin¬<lb/> der auf, und beide fanden ſpät einen ſanften Tod.<lb/> Seine Familie blühte fort in Gottesfurcht und Recht¬<lb/> thun.</p><lb/> <p>„Ja über dem ganzen Thale lag der Segen Gottes,<lb/> und Glück war in Feld und Stall, und Friede unter<lb/> den Menſchen. Die ſchreckliche Lehre war den Menſchen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [90/0100]
die Spinne gebannt durch Gott Vater, Sohn und
heiligen Geiſt, ſo lange dieſe drei heiligen Namen gel¬
ten in dieſem Hauſe, ſo lange in dieſen drei heiligen
Namen an dieſem Tiſche gegeſſen und getrunken werde,
ſo lange ſeien ſie vor der Spinne ſicher und dieſe feſt
im Loche, und kein Zufall mache etwas an der Sache.
„Hier an dieſem Tiſche, hinter ihnen die Spinne,
werden ſie nie vergeſſen, wie nöthig ihnen Gott und
wie mächtig er ſei; ſo mahne ſie die Spinne an Gott
und müſſe dem Teufel zum Trotz, ihnen zum Heil wer¬
den. Ließen ſie aber von Gott, und wäre es hundert
Stunden von da, ſo könnte die Spinne ſie finden oder
der Teufel ſelbſt. Das faßten die Kinder, blieben im
Hauſe, wuchſen gottesfürchtig auf, und über dem Hauſe
war der Segen Gottes.
„Das Bübchen, welches ſo treu an der Mutter
geweſen, ſo treu die Mutter an ihm, wuchs auf zu
einem ſtattlichen Manne, der lieb war Gott und Men¬
ſchen, und Gnade bei den Rittern fand. Darum ward
er auch geſegnet mit zeitlichem Gut, und vergaß Gott
nie darob, ward nie geizig damit; er half Andern in
ihren Nöthen, wie er wünſchte, daß ihm geholfen
werde in der letzten Noth; und wo er zu ſchwach zu
eigener Hülfe war, da ward er ein um ſo kräftiger
Fürſprecher bei Gott und Menſchen. Er ward geſegnet
mit einem weiſen Weibe, und zwiſchen ihnen war ein
unergründlicher Friede, darum blühten fromm ihre Kin¬
der auf, und beide fanden ſpät einen ſanften Tod.
Seine Familie blühte fort in Gottesfurcht und Recht¬
thun.
„Ja über dem ganzen Thale lag der Segen Gottes,
und Glück war in Feld und Stall, und Friede unter
den Menſchen. Die ſchreckliche Lehre war den Menſchen
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