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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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ihre Mägde des Morgens zur Arbeit aufstanden, fanden sie schon die Küche gereinigt, das Geräthe blank gescheuert, das Brot gebacken, und dergleichen Arbeiten mehr verrichtet. Auch pflegten sie der Rinder und Schafe, und machten das Werk des Landmanns gedeihen. In den Thälern am Gebirge, und in der weiten Ebene des Rheingaues, weideten nirgends schönere Heerden, als in den Thälern von Seebach und Achern.

In der Gestalt einer Jungfrau traf einmal eine der geistigen Bewohnerinnen einen Hirtenknaben im Gebirge, und gewann sein Herz durch die Reize ihrer Gestalt. An einer Quelle kamen sie täglich zusammen, und koseten hier in traulichen Gesprächen, bis der Abendstern durch die Tannen flimmerte. Der Knabe spielte in ihren weichen langen Haaren, und sie lehrte ihn viele wunderschöne Lieder. So oft sie sich aber trennten, so warnte sie ihn auch, ihr nie zum See zu

ihre Mägde des Morgens zur Arbeit aufstanden, fanden sie schon die Küche gereinigt, das Geräthe blank gescheuert, das Brot gebacken, und dergleichen Arbeiten mehr verrichtet. Auch pflegten sie der Rinder und Schafe, und machten das Werk des Landmanns gedeihen. In den Thälern am Gebirge, und in der weiten Ebene des Rheingaues, weideten nirgends schönere Heerden, als in den Thälern von Seebach und Achern.

In der Gestalt einer Jungfrau traf einmal eine der geistigen Bewohnerinnen einen Hirtenknaben im Gebirge, und gewann sein Herz durch die Reize ihrer Gestalt. An einer Quelle kamen sie täglich zusammen, und koseten hier in traulichen Gesprächen, bis der Abendstern durch die Tannen flimmerte. Der Knabe spielte in ihren weichen langen Haaren, und sie lehrte ihn viele wunderschöne Lieder. So oft sie sich aber trennten, so warnte sie ihn auch, ihr nie zum See zu

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[255/0294] ihre Mägde des Morgens zur Arbeit aufstanden, fanden sie schon die Küche gereinigt, das Geräthe blank gescheuert, das Brot gebacken, und dergleichen Arbeiten mehr verrichtet. Auch pflegten sie der Rinder und Schafe, und machten das Werk des Landmanns gedeihen. In den Thälern am Gebirge, und in der weiten Ebene des Rheingaues, weideten nirgends schönere Heerden, als in den Thälern von Seebach und Achern. In der Gestalt einer Jungfrau traf einmal eine der geistigen Bewohnerinnen einen Hirtenknaben im Gebirge, und gewann sein Herz durch die Reize ihrer Gestalt. An einer Quelle kamen sie täglich zusammen, und koseten hier in traulichen Gesprächen, bis der Abendstern durch die Tannen flimmerte. Der Knabe spielte in ihren weichen langen Haaren, und sie lehrte ihn viele wunderschöne Lieder. So oft sie sich aber trennten, so warnte sie ihn auch, ihr nie zum See zu

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/294>, abgerufen am 21.11.2024.