Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Vitry und Chassecoeur.
O Preußen und Patronen!
Der Ausrufer bei dem Guckkasten.
-- und da im Regen, unter dem Galgen, den
er verdient, der Blutsauger, der jämmerliche cor-
sische Edelmann, jetzt entflohen vor dem gerechten
Zorne seines rechtmäßigen Fürsten, Ludwig's des
Achtzehnten, der meuchelmörd'rische Bonaparte --
Vitry.
Wer sagt das?
Chassecoeur.
Schurke, mehr werth war Er, als alle deine
Ludwigs, -- wenigstens zahlte er den vollen Sold.
Vitry.
Den Kaiser laß ich nicht beschimpfen! Entzwei
den Guckkasten!
Der Ausrufer bei dem Guckkasten.
Hülfe! Hülfe! -- Conspiration! -- Gensd'ar-
mes! -- Man spricht hier von Kaisern!
Vitry.
Ja, und die Könige zittern!
Pöbel (kommt:)
Kaiser, Kaiser, -- ist er wieder da?

Vitry und Chaſſecoeur.
O Preußen und Patronen!
Der Ausrufer bei dem Guckkaſten.
— und da im Regen, unter dem Galgen, den
er verdient, der Blutſauger, der jämmerliche cor-
ſiſche Edelmann, jetzt entflohen vor dem gerechten
Zorne ſeines rechtmäßigen Fürſten, Ludwig’s des
Achtzehnten, der meuchelmörd’riſche Bonaparte —
Vitry.
Wer ſagt das?
Chaſſecoeur.
Schurke, mehr werth war Er, als alle deine
Ludwigs, — wenigſtens zahlte er den vollen Sold.
Vitry.
Den Kaiſer laß ich nicht beſchimpfen! Entzwei
den Guckkaſten!
Der Ausrufer bei dem Guckkaſten.
Hülfe! Hülfe! — Conſpiration! — Gensd’ar-
mes! — Man ſpricht hier von Kaiſern!
Vitry.
Ja, und die Könige zittern!
Poͤbel (kommt:)
Kaiſer, Kaiſer, — iſt er wieder da?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0020" n="12"/>
            <sp who="#VITCHA">
              <speaker><hi rendition="#g">Vitry und Cha&#x017F;&#x017F;ecoeur</hi>.</speaker><lb/>
              <p>O Preußen und Patronen!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#AUSRU">
              <speaker><hi rendition="#g">Der Ausrufer bei dem Guckka&#x017F;ten</hi>.</speaker><lb/>
              <p>&#x2014; und da im Regen, unter dem Galgen, den<lb/>
er verdient, der Blut&#x017F;auger, der jämmerliche cor-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Edelmann, jetzt entflohen vor dem gerechten<lb/>
Zorne &#x017F;eines rechtmäßigen Für&#x017F;ten, Ludwig&#x2019;s des<lb/>
Achtzehnten, der meuchelmörd&#x2019;ri&#x017F;che Bonaparte &#x2014;</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VIT">
              <speaker><hi rendition="#g">Vitry</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Wer &#x017F;agt das?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CHA">
              <speaker><hi rendition="#g">Cha&#x017F;&#x017F;ecoeur</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Schurke, mehr werth war Er, als alle deine<lb/>
Ludwigs, &#x2014; wenig&#x017F;tens zahlte er den vollen Sold.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VIT">
              <speaker><hi rendition="#g">Vitry</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Den Kai&#x017F;er laß ich nicht be&#x017F;chimpfen! Entzwei<lb/>
den Guckka&#x017F;ten!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#AUSRU">
              <speaker><hi rendition="#g">Der Ausrufer bei dem Guckka&#x017F;ten</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Hülfe! Hülfe! &#x2014; Con&#x017F;piration! &#x2014; Gensd&#x2019;ar-<lb/>
mes! &#x2014; Man &#x017F;pricht hier von Kai&#x017F;ern!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VIT">
              <speaker><hi rendition="#g">Vitry</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Ja, und die Könige zittern!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#POS">
              <speaker> <hi rendition="#g">Po&#x0364;bel</hi> </speaker>
              <stage>(kommt:)</stage><lb/>
              <p>Kai&#x017F;er, Kai&#x017F;er, &#x2014; i&#x017F;t er wieder da?</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0020] Vitry und Chaſſecoeur. O Preußen und Patronen! Der Ausrufer bei dem Guckkaſten. — und da im Regen, unter dem Galgen, den er verdient, der Blutſauger, der jämmerliche cor- ſiſche Edelmann, jetzt entflohen vor dem gerechten Zorne ſeines rechtmäßigen Fürſten, Ludwig’s des Achtzehnten, der meuchelmörd’riſche Bonaparte — Vitry. Wer ſagt das? Chaſſecoeur. Schurke, mehr werth war Er, als alle deine Ludwigs, — wenigſtens zahlte er den vollen Sold. Vitry. Den Kaiſer laß ich nicht beſchimpfen! Entzwei den Guckkaſten! Der Ausrufer bei dem Guckkaſten. Hülfe! Hülfe! — Conſpiration! — Gensd’ar- mes! — Man ſpricht hier von Kaiſern! Vitry. Ja, und die Könige zittern! Poͤbel (kommt:) Kaiſer, Kaiſer, — iſt er wieder da?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/20
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/20>, abgerufen am 24.11.2024.