Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Der Capitain. Die Preußen fahren dort Batterien auf. Cambronne. Lassen sie von den Preußen die ganze Hölle auffahren -- Der Kaiser schlummert. Bertrand. Und die Rast ist ihm zu gönnen. Der Capitain. Aber, meine Herren, die Armee geräth in Gefahr -- Bertrand. Sie irren, Freund. Wäre das, so hätt' er diese Stunde nicht zum Schlafen gewählt. (Der Capitain der Voltigeurs zieht sich zurück. -- Mehrere andere Officiere sind im Gespräch mit einander.) Erster Officier. Die Preußen schieben uns Batterien unter die Nase -- fast riech' ich die Lunten. Zweiter Officier. Man sieht ihren Achtzehnpfündnern bereits tief in die dunklen, hohlen Augen. Erster Officier. Die Augen werden bald hell seyn und unsere Reihen licht machen. Der Capitain. Die Preußen fahren dort Batterien auf. Cambronne. Laſſen ſie von den Preußen die ganze Hölle auffahren — Der Kaiſer ſchlummert. Bertrand. Und die Raſt iſt ihm zu gönnen. Der Capitain. Aber, meine Herren, die Armee geräth in Gefahr — Bertrand. Sie irren, Freund. Wäre das, ſo hätt’ er dieſe Stunde nicht zum Schlafen gewählt. (Der Capitain der Voltigeurs zieht ſich zuruͤck. — Mehrere andere Officiere ſind im Geſpraͤch mit einander.) Erſter Officier. Die Preußen ſchieben uns Batterien unter die Naſe — faſt riech’ ich die Lunten. Zweiter Officier. Man ſieht ihren Achtzehnpfündnern bereits tief in die dunklen, hohlen Augen. Erſter Officier. Die Augen werden bald hell ſeyn und unſere Reihen licht machen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0236" n="228"/> <sp who="#CAPI"> <speaker> <hi rendition="#g">Der Capitain.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Preußen fahren dort Batterien auf.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker> <hi rendition="#g">Cambronne.</hi> </speaker><lb/> <p>Laſſen ſie von den Preußen die ganze Hölle<lb/> auffahren — Der Kaiſer ſchlummert.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand.</hi> </speaker><lb/> <p>Und die Raſt iſt ihm zu gönnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAPI"> <speaker> <hi rendition="#g">Der Capitain.</hi> </speaker><lb/> <p>Aber, meine Herren, die Armee geräth in<lb/> Gefahr —</p> </sp><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie irren, Freund. Wäre das, ſo hätt’ er<lb/> dieſe Stunde nicht zum Schlafen gewählt.</p><lb/> <stage>(Der Capitain der Voltigeurs zieht ſich zuruͤck. — Mehrere<lb/> andere Officiere ſind im Geſpraͤch mit einander.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#EOFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Erſter Officier.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Preußen ſchieben uns Batterien unter die<lb/> Naſe — faſt riech’ ich die Lunten.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZOFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Zweiter Officier.</hi> </speaker><lb/> <p>Man ſieht ihren Achtzehnpfündnern bereits tief<lb/> in die dunklen, hohlen Augen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EOFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Erſter Officier.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Augen werden bald hell ſeyn und unſere<lb/> Reihen licht machen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0236]
Der Capitain.
Die Preußen fahren dort Batterien auf.
Cambronne.
Laſſen ſie von den Preußen die ganze Hölle
auffahren — Der Kaiſer ſchlummert.
Bertrand.
Und die Raſt iſt ihm zu gönnen.
Der Capitain.
Aber, meine Herren, die Armee geräth in
Gefahr —
Bertrand.
Sie irren, Freund. Wäre das, ſo hätt’ er
dieſe Stunde nicht zum Schlafen gewählt.
(Der Capitain der Voltigeurs zieht ſich zuruͤck. — Mehrere
andere Officiere ſind im Geſpraͤch mit einander.)
Erſter Officier.
Die Preußen ſchieben uns Batterien unter die
Naſe — faſt riech’ ich die Lunten.
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