Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Frankreich zu setzen? Nicht zwei Tage und ich
bin dort.
Der Officier.
O Sire, Sire, dahin! Sie nur können es
erlösen!
Napoleon.
Man denkt mit mir zu spaßen. Es ist zum
Todtlachen! -- Meine Herren, wird nicht, so wie
ich bei Toulon lande, der weltbekannte Klang mei-
ner Kriegstrompete wie ein Blitz durch alle Busen
schmettern? Wird mein Adler nicht im Augenblick
von Thurm zu Thurm bis St. Denis hinfliegen?
Bertrand und der Officier.
O lande, lande!
Napoleon.
Graf St. P -- le, wer sendet Sie? Verschwo-
rene wider die Bourbons?
Der Officier.
Sire, nein. Die Nation ruft sie,
Napoleon.
Das wollt' ich -- Verschworene sind immer
Schurken, die nur ein Werkzeug für ihre Pläne
suchen, welches sie nachher gerne wegwerfen.
Der Officier
Auch Italien, aus dem ich eben komme, ist voll
Frankreich zu ſetzen? Nicht zwei Tage und ich
bin dort.
Der Officier.
O Sire, Sire, dahin! Sie nur können es
erlöſen!
Napoleon.
Man denkt mit mir zu ſpaßen. Es iſt zum
Todtlachen! — Meine Herren, wird nicht, ſo wie
ich bei Toulon lande, der weltbekannte Klang mei-
ner Kriegstrompete wie ein Blitz durch alle Buſen
ſchmettern? Wird mein Adler nicht im Augenblick
von Thurm zu Thurm bis St. Denis hinfliegen?
Bertrand und der Officier.
O lande, lande!
Napoleon.
Graf St. P — le, wer ſendet Sie? Verſchwo-
rene wider die Bourbons?
Der Officier.
Sire, nein. Die Nation ruft ſie,
Napoleon.
Das wollt’ ich — Verſchworene ſind immer
Schurken, die nur ein Werkzeug für ihre Pläne
ſuchen, welches ſie nachher gerne wegwerfen.
Der Officier
Auch Italien, aus dem ich eben komme, iſt voll
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#NAP">
              <p><pb facs="#f0081" n="73"/>
Frankreich zu &#x017F;etzen? Nicht zwei Tage und ich<lb/>
bin dort.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#OFF">
              <speaker> <hi rendition="#g">Der Officier.</hi> </speaker><lb/>
              <p>O Sire, Sire, dahin! Sie nur können es<lb/>
erlö&#x017F;en!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Man denkt mit mir zu &#x017F;paßen. Es i&#x017F;t zum<lb/>
Todtlachen! &#x2014; Meine Herren, wird nicht, &#x017F;o wie<lb/>
ich bei Toulon lande, der weltbekannte Klang mei-<lb/>
ner Kriegstrompete wie ein Blitz durch alle Bu&#x017F;en<lb/>
&#x017F;chmettern? Wird mein Adler nicht im Augenblick<lb/>
von Thurm zu Thurm bis St. Denis hinfliegen?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#BERTOFF">
              <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand und der Officier.</hi> </speaker><lb/>
              <p>O lande, lande!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Graf St. P &#x2014; le, wer &#x017F;endet Sie? Ver&#x017F;chwo-<lb/>
rene wider die Bourbons?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#OFF">
              <speaker> <hi rendition="#g">Der Officier.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Sire, nein. Die Nation ruft &#x017F;ie,</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Das wollt&#x2019; ich &#x2014; Ver&#x017F;chworene &#x017F;ind immer<lb/>
Schurken, die nur ein Werkzeug für ihre Pläne<lb/>
&#x017F;uchen, welches &#x017F;ie nachher gerne wegwerfen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#OFF">
              <speaker> <hi rendition="#g">Der Officier</hi> </speaker><lb/>
              <p>Auch Italien, aus dem ich eben komme, i&#x017F;t voll<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0081] Frankreich zu ſetzen? Nicht zwei Tage und ich bin dort. Der Officier. O Sire, Sire, dahin! Sie nur können es erlöſen! Napoleon. Man denkt mit mir zu ſpaßen. Es iſt zum Todtlachen! — Meine Herren, wird nicht, ſo wie ich bei Toulon lande, der weltbekannte Klang mei- ner Kriegstrompete wie ein Blitz durch alle Buſen ſchmettern? Wird mein Adler nicht im Augenblick von Thurm zu Thurm bis St. Denis hinfliegen? Bertrand und der Officier. O lande, lande! Napoleon. Graf St. P — le, wer ſendet Sie? Verſchwo- rene wider die Bourbons? Der Officier. Sire, nein. Die Nation ruft ſie, Napoleon. Das wollt’ ich — Verſchworene ſind immer Schurken, die nur ein Werkzeug für ihre Pläne ſuchen, welches ſie nachher gerne wegwerfen. Der Officier Auch Italien, aus dem ich eben komme, iſt voll

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/81
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/81>, abgerufen am 24.11.2024.