Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Der polnische Legionsreiter. Es bäumt sich schon, General. Napoleon. Es stampft da früher: am 20. März, dem Geburtstage meines Sohns. Bertrand. Campbell aber mit dem englischen Geschwader? Napoleon. Hindert uns nicht. Ich hab' ihn nach Livorno locken lassen, dort die Merkwürdigkeiten zu bese- hen, und heut' Abend zecht er daselbst Madera mit einigen seiner Landsleute, die nicht wissen, wie sie verleitet sind, ihn einladen zu lassen, so wenig als er weiß, warum er eigentlich eingeladen ist -- O das Gepack! Der Officier. Also da, der ersehnte, der große Augenblick! Alle Anwesenden. Es lebe der Kaiser! Bertrand (zu dem Officier.) Wie viel haben wir gesprochen, Er Selbst mit, und Er hat alles gethan, ehe wir sprachen. Der Officier. Er ist groß und gütig -- ist ein Gott. Der polniſche Legionsreiter. Es bäumt ſich ſchon, General. Napoleon. Es ſtampft da früher: am 20. März, dem Geburtstage meines Sohns. Bertrand. Campbell aber mit dem engliſchen Geſchwader? Napoleon. Hindert uns nicht. Ich hab’ ihn nach Livorno locken laſſen, dort die Merkwürdigkeiten zu beſe- hen, und heut’ Abend zecht er daſelbſt Madera mit einigen ſeiner Landsleute, die nicht wiſſen, wie ſie verleitet ſind, ihn einladen zu laſſen, ſo wenig als er weiß, warum er eigentlich eingeladen iſt — O das Gepack! Der Officier. Alſo da, der erſehnte, der große Augenblick! Alle Anweſenden. Es lebe der Kaiſer! Bertrand (zu dem Officier.) Wie viel haben wir geſprochen, Er Selbſt mit, und Er hat alles gethan, ehe wir ſprachen. Der Officier. Er iſt groß und gütig — iſt ein Gott. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0084" n="76"/> <sp who="#PLEGREIT"> <speaker> <hi rendition="#g">Der polniſche Legionsreiter.</hi> </speaker><lb/> <p>Es bäumt ſich ſchon, General.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/> <p>Es ſtampft da früher: am 20. März, dem<lb/> Geburtstage meines Sohns.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand.</hi> </speaker><lb/> <p>Campbell aber mit dem engliſchen Geſchwader?</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/> <p>Hindert uns nicht. Ich hab’ ihn nach Livorno<lb/> locken laſſen, dort die Merkwürdigkeiten zu beſe-<lb/> hen, und heut’ Abend zecht er daſelbſt Madera mit<lb/> einigen ſeiner Landsleute, die nicht wiſſen, wie ſie<lb/> verleitet ſind, ihn einladen zu laſſen, ſo wenig als<lb/> er weiß, warum er eigentlich eingeladen iſt — O<lb/> das Gepack!</p> </sp><lb/> <sp who="#OFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Der Officier.</hi> </speaker><lb/> <p>Alſo da, der erſehnte, der große Augenblick!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALLA"> <speaker> <hi rendition="#g">Alle Anweſenden.</hi> </speaker><lb/> <p>Es lebe der Kaiſer!</p> </sp><lb/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand</hi> </speaker> <stage>(zu dem Officier.)</stage><lb/> <p>Wie viel haben wir geſprochen, Er Selbſt mit,<lb/> und Er hat alles gethan, ehe wir ſprachen.</p> </sp><lb/> <sp who="#OFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Der Officier.</hi> </speaker><lb/> <p>Er iſt groß und gütig — iſt ein Gott.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0084]
Der polniſche Legionsreiter.
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Geburtstage meines Sohns.
Bertrand.
Campbell aber mit dem engliſchen Geſchwader?
Napoleon.
Hindert uns nicht. Ich hab’ ihn nach Livorno
locken laſſen, dort die Merkwürdigkeiten zu beſe-
hen, und heut’ Abend zecht er daſelbſt Madera mit
einigen ſeiner Landsleute, die nicht wiſſen, wie ſie
verleitet ſind, ihn einladen zu laſſen, ſo wenig als
er weiß, warum er eigentlich eingeladen iſt — O
das Gepack!
Der Officier.
Alſo da, der erſehnte, der große Augenblick!
Alle Anweſenden.
Es lebe der Kaiſer!
Bertrand (zu dem Officier.)
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und Er hat alles gethan, ehe wir ſprachen.
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