Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Napoleon (gegen das Meer gewendet). Amphitrite, gewaltige, blauäugige Jungfrau, -- schon lange läßt du mich umsonst um dich buhlen, -- ich soll dir schmeicheln, und ich möchte doch lieber als Mann mit Waffen dich den Händen der Krämer entringen, die dich, o Göttin, mit der Elle messen und zur Sclavin machen wollen, -- aber ich weiß, du liebst ihn doch, den Sohn der Revolution, -- einst vergaßest du deine Launen und trugst ihn mit sichren Armen von den Pyra- miden nach dem kleinen Glockenthurm von Frejus, -- morgen trägst du mich von Elba noch einmal dahin. -- Amphitrite, schlummre süß. (Alle ab.) Napoleon (gegen das Meer gewendet). Amphitrite, gewaltige, blauäugige Jungfrau, — ſchon lange läßt du mich umſonſt um dich buhlen, — ich ſoll dir ſchmeicheln, und ich möchte doch lieber als Mann mit Waffen dich den Händen der Krämer entringen, die dich, o Göttin, mit der Elle meſſen und zur Sclavin machen wollen, — aber ich weiß, du liebſt ihn doch, den Sohn der Revolution, — einſt vergaßeſt du deine Launen und trugſt ihn mit ſichren Armen von den Pyra- miden nach dem kleinen Glockenthurm von Frejus, — morgen trägſt du mich von Elba noch einmal dahin. — Amphitrite, ſchlummre ſüß. (Alle ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0085" n="77"/> <sp who="#NAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon</hi> </speaker><lb/> <stage>(gegen das Meer gewendet).</stage><lb/> <p>Amphitrite, gewaltige, blauäugige Jungfrau, —<lb/> ſchon lange läßt du mich umſonſt um dich buhlen,<lb/> — ich ſoll dir ſchmeicheln, und ich möchte doch<lb/> lieber als Mann mit Waffen dich den Händen der<lb/> Krämer entringen, die dich, o Göttin, mit der<lb/> Elle meſſen und zur Sclavin machen wollen, —<lb/> aber ich weiß, du liebſt ihn doch, den Sohn der<lb/> Revolution, — einſt vergaßeſt du deine Launen<lb/> und trugſt ihn mit ſichren Armen von den Pyra-<lb/> miden nach dem kleinen Glockenthurm von Frejus,<lb/> — morgen trägſt du mich von Elba noch einmal<lb/> dahin. — Amphitrite, ſchlummre ſüß.</p><lb/> <stage>(Alle ab.)</stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [77/0085]
Napoleon
(gegen das Meer gewendet).
Amphitrite, gewaltige, blauäugige Jungfrau, —
ſchon lange läßt du mich umſonſt um dich buhlen,
— ich ſoll dir ſchmeicheln, und ich möchte doch
lieber als Mann mit Waffen dich den Händen der
Krämer entringen, die dich, o Göttin, mit der
Elle meſſen und zur Sclavin machen wollen, —
aber ich weiß, du liebſt ihn doch, den Sohn der
Revolution, — einſt vergaßeſt du deine Launen
und trugſt ihn mit ſichren Armen von den Pyra-
miden nach dem kleinen Glockenthurm von Frejus,
— morgen trägſt du mich von Elba noch einmal
dahin. — Amphitrite, ſchlummre ſüß.
(Alle ab.)
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