Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 136 Das reale Produkt auf die Form der Unterordnung gebracht.
auf die fortschreitende Multiplikation reiner Grössen zurückführen
lässt, dasselbe auch von beliebigen realen Produkten gelten, näm-
lich dass

"jedes reale Produkt sich in Form der Unterordnung darstel-
len lässt."

Es reichen daher in der That die obigen Definitionen für das
reale Produkt aus, und die Form der Unterordnung, als die ein-
fachste, auf die sich das reale Produkt bringen lässt, bestimmt die
Bedeutung desselben.

§ 136. Es entsteht uns nun die Aufgabe, die verschiedenen
Umgestaltungen, welche nach der bis hierher geführten Darstellung
das eingewandte Produkt zulässt, in ein einfaches Hauptgesetz zu-
sammenzufassen, auf welches wir dann in der Folge stets zurück-
gehen können, wenn es sich um solche Umgestaltungen handelt.
Wir brauchen, um dazu zu gelangen, nur die im vorigen Paragra-
phen entwickelten Umgestaltungen weiter fortzuführen und in Worte
zu kleiden. Es ergab sich dort, dass
A . B . CDE = AE . BD . C
sei, wenn B dem A untergeordnet ist, C das System darstellt, was
CDE mit B, also auch mit A gemeinschaftlich hat, und CD das Sy-
stem darstellt, was CDE mit A gemeinschaftlich hat, und überdies
die Art der Multiplikation so angenommen ist, dass sie unter die-
sen Voraussetzungen einen geltenden realen Werth liefert. Unter
denselben Voraussetzungen ergiebt sich nämlich auch
[Formel 1] Denn
[Formel 2] und da EDB . C in der Form der Unterordnung erscheint, so multi-
plicirt man es (nach § 134) mit A, indem man C mit A multipli-
cirt; da C dem A untergeordnet ist, so ist hier nach § 133 die
Ordnung gleichgültig; man erhält also den zuletzt gefundenen Ans-
druck
[Formel 3] ;
da wieder A . C auf die Form der Unterordnung gebracht ist, so
kann man hier mit A und C fortschreitend multipliciren, und er-
hält den letzten Ausdruck

§ 136 Das reale Produkt auf die Form der Unterordnung gebracht.
auf die fortschreitende Multiplikation reiner Grössen zurückführen
lässt, dasselbe auch von beliebigen realen Produkten gelten, näm-
lich dass

„jedes reale Produkt sich in Form der Unterordnung darstel-
len lässt.“

Es reichen daher in der That die obigen Definitionen für das
reale Produkt aus, und die Form der Unterordnung, als die ein-
fachste, auf die sich das reale Produkt bringen lässt, bestimmt die
Bedeutung desselben.

§ 136. Es entsteht uns nun die Aufgabe, die verschiedenen
Umgestaltungen, welche nach der bis hierher geführten Darstellung
das eingewandte Produkt zulässt, in ein einfaches Hauptgesetz zu-
sammenzufassen, auf welches wir dann in der Folge stets zurück-
gehen können, wenn es sich um solche Umgestaltungen handelt.
Wir brauchen, um dazu zu gelangen, nur die im vorigen Paragra-
phen entwickelten Umgestaltungen weiter fortzuführen und in Worte
zu kleiden. Es ergab sich dort, dass
A . B . CDE = AE . BD . C
sei, wenn B dem A untergeordnet ist, C das System darstellt, was
CDE mit B, also auch mit A gemeinschaftlich hat, und CD das Sy-
stem darstellt, was CDE mit A gemeinschaftlich hat, und überdies
die Art der Multiplikation so angenommen ist, dass sie unter die-
sen Voraussetzungen einen geltenden realen Werth liefert. Unter
denselben Voraussetzungen ergiebt sich nämlich auch
[Formel 1] Denn
[Formel 2] und da EDB . C in der Form der Unterordnung erscheint, so multi-
plicirt man es (nach § 134) mit A, indem man C mit A multipli-
cirt; da C dem A untergeordnet ist, so ist hier nach § 133 die
Ordnung gleichgültig; man erhält also den zuletzt gefundenen Ans-
druck
[Formel 3] ;
da wieder A . C auf die Form der Unterordnung gebracht ist, so
kann man hier mit A und C fortschreitend multipliciren, und er-
hält den letzten Ausdruck

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0237" n="201"/><fw place="top" type="header">§ 136 Das reale Produkt auf die Form der Unterordnung gebracht.</fw><lb/>
auf die fortschreitende Multiplikation reiner Grössen zurückführen<lb/>
lässt, dasselbe auch von beliebigen realen Produkten gelten, näm-<lb/>
lich dass</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#et">&#x201E;jedes reale Produkt sich in Form der Unterordnung darstel-<lb/>
len lässt.&#x201C;</hi> </quote>
          </cit><lb/>
          <p>Es reichen daher in der That die obigen Definitionen für das<lb/>
reale Produkt aus, und die Form der Unterordnung, als die ein-<lb/>
fachste, auf die sich das reale Produkt bringen lässt, bestimmt die<lb/>
Bedeutung desselben.</p><lb/>
          <p>§ 136. Es entsteht uns nun die Aufgabe, die verschiedenen<lb/>
Umgestaltungen, welche nach der bis hierher geführten Darstellung<lb/>
das eingewandte Produkt zulässt, in ein einfaches Hauptgesetz zu-<lb/>
sammenzufassen, auf welches wir dann in der Folge stets zurück-<lb/>
gehen können, wenn es sich um solche Umgestaltungen handelt.<lb/>
Wir brauchen, um dazu zu gelangen, nur die im vorigen Paragra-<lb/>
phen entwickelten Umgestaltungen weiter fortzuführen und in Worte<lb/>
zu kleiden. Es ergab sich dort, dass<lb/><hi rendition="#c">A . B . CDE = AE . BD . C</hi><lb/>
sei, wenn B dem A untergeordnet ist, C das System darstellt, was<lb/>
CDE mit B, also auch mit A gemeinschaftlich hat, und CD das Sy-<lb/>
stem darstellt, was CDE mit A gemeinschaftlich hat, und überdies<lb/>
die Art der Multiplikation so angenommen ist, dass sie unter die-<lb/>
sen Voraussetzungen einen geltenden realen Werth liefert. Unter<lb/>
denselben Voraussetzungen ergiebt sich nämlich auch<lb/><formula/> Denn<lb/><formula/> und da EDB . C in der Form der Unterordnung erscheint, so multi-<lb/>
plicirt man es (nach § 134) mit A, indem man C mit A multipli-<lb/>
cirt; da C dem A untergeordnet ist, so ist hier nach § 133 die<lb/>
Ordnung gleichgültig; man erhält also den zuletzt gefundenen Ans-<lb/>
druck<lb/><formula/>;<lb/>
da wieder A . C auf die Form der Unterordnung gebracht ist, so<lb/>
kann man hier mit A und C fortschreitend multipliciren, und er-<lb/>
hält den letzten Ausdruck<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0237] § 136 Das reale Produkt auf die Form der Unterordnung gebracht. auf die fortschreitende Multiplikation reiner Grössen zurückführen lässt, dasselbe auch von beliebigen realen Produkten gelten, näm- lich dass „jedes reale Produkt sich in Form der Unterordnung darstel- len lässt.“ Es reichen daher in der That die obigen Definitionen für das reale Produkt aus, und die Form der Unterordnung, als die ein- fachste, auf die sich das reale Produkt bringen lässt, bestimmt die Bedeutung desselben. § 136. Es entsteht uns nun die Aufgabe, die verschiedenen Umgestaltungen, welche nach der bis hierher geführten Darstellung das eingewandte Produkt zulässt, in ein einfaches Hauptgesetz zu- sammenzufassen, auf welches wir dann in der Folge stets zurück- gehen können, wenn es sich um solche Umgestaltungen handelt. Wir brauchen, um dazu zu gelangen, nur die im vorigen Paragra- phen entwickelten Umgestaltungen weiter fortzuführen und in Worte zu kleiden. Es ergab sich dort, dass A . B . CDE = AE . BD . C sei, wenn B dem A untergeordnet ist, C das System darstellt, was CDE mit B, also auch mit A gemeinschaftlich hat, und CD das Sy- stem darstellt, was CDE mit A gemeinschaftlich hat, und überdies die Art der Multiplikation so angenommen ist, dass sie unter die- sen Voraussetzungen einen geltenden realen Werth liefert. Unter denselben Voraussetzungen ergiebt sich nämlich auch [FORMEL] Denn [FORMEL] und da EDB . C in der Form der Unterordnung erscheint, so multi- plicirt man es (nach § 134) mit A, indem man C mit A multipli- cirt; da C dem A untergeordnet ist, so ist hier nach § 133 die Ordnung gleichgültig; man erhält also den zuletzt gefundenen Ans- druck [FORMEL]; da wieder A . C auf die Form der Unterordnung gebracht ist, so kann man hier mit A und C fortschreitend multipliciren, und er- hält den letzten Ausdruck

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/237
Zitationshilfe: Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/237>, abgerufen am 19.05.2024.