Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.und zwar in gleicher Zahl. Noch war auf beyden Seiten Nicht weit von Ravenspurg ein zimlich hitzig streiten/ Daß jeder gleich verlohr. Worauf de Gubrian Das Rothweil rund beschloß. Es wurd' umsonst gethan/ Weil es de Wört entsatzt. Ein Monat kaum verflossen/ War es zum andernmahl von Gubrian beschlossen. De Wört that wiederum so viel jhm möglich war/ Dem Ort Entsatz zu thun/ doch es war seine Schaar Zu wenig/ Rothweil must an Gubrian sich ergeben/ Es galt jhm aber selbst den Arm und auch das Leben. Hierauf vertheilte sich das Weymar-Frantzen Heer (Die Hessen hielten sich um diese Zeit nicht mehr Bey diesen Völckern auf/ sie kriegten gantz besunders und machten dort und da den Päpstischen vtel Wunders) um Düttlingen herum/ und lag in guter Ruh. Doch es schlug unverhofft ein großes Unglück zu/ Jn dem die Hatzfeld-Wört- und Lotheringsche kamen und fast das gantze Heer (f) an sich gefangen nahmen/ Nur Rosa kam davon und etwas Reuterey. Damit kam Rotweil auch von seinen Feinden frey. Jn dem diß hier verlieff/ hielt Torsten Sohn in Mähren Bey Neustadt sieben Tag' im Felde/ mit begehren/ Daß Gallas/ welcher nun von neuem Feldherr war/ (Dann Piccolomini gieng nach der Spannschen Schaar Jn Catnlonien/ den Frantzen abzuwehren) Sich einmal schlagen möcht'/ hier aber war kein hören. Daher er sich mit Macht nach Eulenburg erhob/ und lag dem festen Ort in wenig Tagen ob. Wo eine Million von Geld und andern Sachen Jn seine Hände fiel. Hieß das nicht Beuthe machen? Fast halb so viel bekam der Wrangel auch vor Brinn. Das Land war sehr erschöpfft/ noch war solch Gut darin. Als diß geschehen war ließ er viel Plätze stärcken/ So wol mit gutem Volck/ als auch mit festen Wercken/ und gieng nach Schlesien mit einer großen Beuth'. Es hieb jhm Gerßdorff nach/ worüber solcher Streit Entstunde/ daß nicht viel zu rücke sind gekommen/ Halb wurd en sie entsehlt/ halb in Verhafft genommen. Also (f) Anno 1643, den 23. Nov.
und zwar in gleicher Zahl. Noch war auf beyden Seiten Nicht weit von Ravenſpurg ein zimlich hitzig ſtreiten/ Daß jeder gleich verlohr. Worauf de Gubrian Das Rothweil rund beſchloß. Es wurd’ umſonſt gethan/ Weil es de Woͤrt entſatzt. Ein Monat kaum verfloſſen/ War es zum andernmahl von Gubrian beſchloſſen. De Woͤrt that wiederum ſo viel jhm moͤglich war/ Dem Ort Entſatz zu thun/ doch es war ſeine Schaar Zu wenig/ Rothweil muſt an Gubrian ſich ergeben/ Es galt jhm aber ſelbſt den Arm und auch das Leben. Hierauf vertheilte ſich das Weymar-Frantzen Heer (Die Heſſen hielten ſich um dieſe Zeit nicht mehr Bey dieſen Voͤlckern auf/ ſie kriegten gantz beſunders und machten dort und da den Paͤpſtiſchen vtel Wunders) um Duͤttlingen herum/ und lag in guter Ruh. Doch es ſchlug unverhofft ein großes Ungluͤck zu/ Jn dem die Hatzfeld-Woͤrt- und Lotheringſche kamen und faſt das gantze Heer (f) an ſich gefangen nahmen/ Nur Roſa kam davon und etwas Reuterey. Damit kam Rotweil auch von ſeinen Feinden frey. Jn dem diß hier verlieff/ hielt Torſten Sohn in Maͤhren Bey Neuſtadt ſieben Tag’ im Felde/ mit begehren/ Daß Gallas/ welcher nun von neuem Feldherꝛ war/ (Dann Piccolomini gieng nach der Spannſchen Schaar Jn Catnlonien/ den Frantzen abzuwehren) Sich einmal ſchlagen moͤcht’/ hier aber war kein hoͤren. Daher er ſich mit Macht nach Eulenburg erhob/ und lag dem feſten Ort in wenig Tagen ob. Wo eine Million von Geld und andern Sachen Jn ſeine Haͤnde fiel. Hieß das nicht Beuthe machen? Faſt halb ſo viel bekam der Wrangel auch vor Brinn. Das Land war ſehr erſchoͤpfft/ noch war ſolch Gut darin. Als diß geſchehen war ließ er viel Plaͤtze ſtaͤrcken/ So wol mit gutem Volck/ als auch mit feſten Wercken/ und gieng nach Schleſien mit einer großen Beuth’. Es hieb jhm Gerßdorff nach/ woruͤber ſolcher Streit Entſtunde/ daß nicht viel zu ruͤcke ſind gekommen/ Halb wurd en ſie entſehlt/ halb in Verhafft genommen. Alſo (f) Anno 1643, den 23. Nov.
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Nicht weit von Ravenſpurg ein zimlich hitzig ſtreiten/
Daß jeder gleich verlohr. Worauf de Gubrian
Das Rothweil rund beſchloß. Es wurd’ umſonſt gethan/
Weil es de Woͤrt entſatzt. Ein Monat kaum verfloſſen/
War es zum andernmahl von Gubrian beſchloſſen.
De Woͤrt that wiederum ſo viel jhm moͤglich war/
Dem Ort Entſatz zu thun/ doch es war ſeine Schaar
Zu wenig/ Rothweil muſt an Gubrian ſich ergeben/
Es galt jhm aber ſelbſt den Arm und auch das Leben.
Hierauf vertheilte ſich das Weymar-Frantzen Heer
(Die Heſſen hielten ſich um dieſe Zeit nicht mehr
Bey dieſen Voͤlckern auf/ ſie kriegten gantz beſunders
und machten dort und da den Paͤpſtiſchen vtel Wunders)
um Duͤttlingen herum/ und lag in guter Ruh.
Doch es ſchlug unverhofft ein großes Ungluͤck zu/
Jn dem die Hatzfeld-Woͤrt- und Lotheringſche kamen
und faſt das gantze Heer (f) an ſich gefangen nahmen/
Nur Roſa kam davon und etwas Reuterey.
Damit kam Rotweil auch von ſeinen Feinden frey.
Jn dem diß hier verlieff/ hielt Torſten Sohn in Maͤhren
Bey Neuſtadt ſieben Tag’ im Felde/ mit begehren/
Daß Gallas/ welcher nun von neuem Feldherꝛ war/
(Dann Piccolomini gieng nach der Spannſchen Schaar
Jn Catnlonien/ den Frantzen abzuwehren)
Sich einmal ſchlagen moͤcht’/ hier aber war kein hoͤren.
Daher er ſich mit Macht nach Eulenburg erhob/
und lag dem feſten Ort in wenig Tagen ob.
Wo eine Million von Geld und andern Sachen
Jn ſeine Haͤnde fiel. Hieß das nicht Beuthe machen?
Faſt halb ſo viel bekam der Wrangel auch vor Brinn.
Das Land war ſehr erſchoͤpfft/ noch war ſolch Gut darin.
Als diß geſchehen war ließ er viel Plaͤtze ſtaͤrcken/
So wol mit gutem Volck/ als auch mit feſten Wercken/
und gieng nach Schleſien mit einer großen Beuth’.
Es hieb jhm Gerßdorff nach/ woruͤber ſolcher Streit
Entſtunde/ daß nicht viel zu ruͤcke ſind gekommen/
Halb wurd en ſie entſehlt/ halb in Verhafft genommen.
Alſo
(f) Anno 1643, den 23. Nov.
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