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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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Der König Friederich that überall das Seine
und bracht ein grosses Volck zu streiten auf die Beine.
Da war Fürst Christian von Anhalt und sein Printz/
Hans Ernst/ ein tapfrer Fürst der Weymarschen Provintz/
Ein Fürst von Jägerndorff/ darzu die tapfren Streiter
Von Hollach/ Thurn und Schlick/ sechstausend leichte
Reiter
Aus Ungern zugeschickt/ viel Mähr- und Lausnitzer/
Viel Schlesier und mehr. Graff Manßfeld wo war der?
Der lag mit seiner Macht umb Pilßen starck verwället
Vnd zu des Ortes Schutz aida zu stehn bestället/
Weil/ wie man meynete/ daran gelegen war.
Mit diesen Obristen und ihrer grossen Schaar.
Zog Feld-Herr Christian von Anhalt vor die Feinde
Die wider Böhaim sich und dieses Reiches Freinde
Starck hatten aufgemacht. Es ist ein Berg bey Prag
Der wegen weissen Sands den Nahmen haben mag
Der weisse Berg/ auf dem kam (i) jedes Heer zu streiten.
Hier gieng der Jammer an. Man stund auf beyden Seiten
Wie Mauern/ jeder war mit dieser Meynung da
Vor seines Königs Land zu siegen oder ja
Zu sterben/ wie ein Held. Die praßlenden Cartaunen/
vor derer Donders Macht Lufft/ Erd und Meer erstaunen/
Zerschmetterten bald dem/ bald jenem Pferd und Mann
Vnd kehrten sie zur Lufft. Man sah es schmertzlich an/
Wie dort und da ein Held halb-todt wurd abgezogen/
Wie dort ein Fuß und Arm/ hier Köpf' und Rümpfe flogen.
Es schaumten Pferd und Mann für Zorn und Siegsbegier/
Ein jeder zog den Ruhm und Sieg dem Leben für.
Ein jeder war gesinnt auf langen Kampf zu siegen/
Aufs Ende musten doch die Böhmen unten liegen/
Dann Käyser Ferdinand hatt eine grosse Macht.
Hier wurden/ wie man meynt/ acht tausend umbgebracht/
die alle dieses mahl für Böhaimb tapfer stritten.
Daß bey den Käyserschen viel Schadens wurd erlitten
Mag auch wol glaublich sein. Es lag das gantze Feld
Mit Todten voll gestreut/ worunter auch der Held
Vom
(i) 8. Novembr.
A iiij
Der Koͤnig Friederich that uͤberall das Seine
und bracht ein groſſes Volck zu ſtreiten auf die Beine.
Da war Fuͤrſt Chriſtian von Anhalt und ſein Printz/
Hans Ernſt/ ein tapfrer Fuͤrſt der Weymarſchen Provintz/
Ein Fuͤrſt von Jaͤgerndorff/ darzu die tapfren Streiter
Von Hollach/ Thurn und Schlick/ ſechstauſend leichte
Reiter
Aus Ungern zugeſchickt/ viel Maͤhr- und Lauſnitzer/
Viel Schleſier und mehr. Graff Manßfeld wo war der?
Der lag mit ſeiner Macht umb Pilßen ſtarck verwaͤllet
Vnd zu des Ortes Schutz aida zu ſtehn beſtaͤllet/
Weil/ wie man meynete/ daran gelegen war.
Mit dieſen Obriſten und ihrer groſſen Schaar.
Zog Feld-Herꝛ Chriſtian von Anhalt vor die Feinde
Die wider Boͤhaim ſich und dieſes Reiches Freinde
Starck hatten aufgemacht. Es iſt ein Berg bey Prag
Der wegen weiſſen Sands den Nahmen haben mag
Der weiſſe Berg/ auf dem kam (i) jedes Heer zu ſtreiten.
Hier gieng der Jammer an. Man ſtund auf beyden Seiten
Wie Mauern/ jeder war mit dieſer Meynung da
Vor ſeines Koͤnigs Land zu ſiegen oder ja
Zu ſterben/ wie ein Held. Die praßlenden Cartaunen/
vor derer Donders Macht Lufft/ Erd und Meer erſtaunen/
Zerſchmetterten bald dem/ bald jenem Pferd und Mann
Vnd kehrten ſie zur Lufft. Man ſah es ſchmertzlich an/
Wie dort und da ein Held halb-todt wurd abgezogen/
Wie dort ein Fuß und Arm/ hier Koͤpf’ und Ruͤmpfe flogen.
Es ſchaumten Pferd und Mann fuͤr Zorn und Siegsbegier/
Ein jeder zog den Ruhm und Sieg dem Leben fuͤr.
Ein jeder war geſinnt auf langen Kampf zu ſiegen/
Aufs Ende muſten doch die Boͤhmen unten liegen/
Dann Kaͤyſer Ferdinand hatt eine groſſe Macht.
Hier wurden/ wie man meynt/ acht tauſend umbgebracht/
die alle dieſes mahl fuͤr Boͤhaimb tapfer ſtritten.
Daß bey den Kaͤyſerſchen viel Schadens wurd erlitten
Mag auch wol glaublich ſein. Es lag das gantze Feld
Mit Todten voll geſtreut/ worunter auch der Held
Vom
(i) 8. Novembr.
A iiij
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[0017] Der Koͤnig Friederich that uͤberall das Seine und bracht ein groſſes Volck zu ſtreiten auf die Beine. Da war Fuͤrſt Chriſtian von Anhalt und ſein Printz/ Hans Ernſt/ ein tapfrer Fuͤrſt der Weymarſchen Provintz/ Ein Fuͤrſt von Jaͤgerndorff/ darzu die tapfren Streiter Von Hollach/ Thurn und Schlick/ ſechstauſend leichte Reiter Aus Ungern zugeſchickt/ viel Maͤhr- und Lauſnitzer/ Viel Schleſier und mehr. Graff Manßfeld wo war der? Der lag mit ſeiner Macht umb Pilßen ſtarck verwaͤllet Vnd zu des Ortes Schutz aida zu ſtehn beſtaͤllet/ Weil/ wie man meynete/ daran gelegen war. Mit dieſen Obriſten und ihrer groſſen Schaar. Zog Feld-Herꝛ Chriſtian von Anhalt vor die Feinde Die wider Boͤhaim ſich und dieſes Reiches Freinde Starck hatten aufgemacht. Es iſt ein Berg bey Prag Der wegen weiſſen Sands den Nahmen haben mag Der weiſſe Berg/ auf dem kam (i) jedes Heer zu ſtreiten. Hier gieng der Jammer an. Man ſtund auf beyden Seiten Wie Mauern/ jeder war mit dieſer Meynung da Vor ſeines Koͤnigs Land zu ſiegen oder ja Zu ſterben/ wie ein Held. Die praßlenden Cartaunen/ vor derer Donders Macht Lufft/ Erd und Meer erſtaunen/ Zerſchmetterten bald dem/ bald jenem Pferd und Mann Vnd kehrten ſie zur Lufft. Man ſah es ſchmertzlich an/ Wie dort und da ein Held halb-todt wurd abgezogen/ Wie dort ein Fuß und Arm/ hier Koͤpf’ und Ruͤmpfe flogen. Es ſchaumten Pferd und Mann fuͤr Zorn und Siegsbegier/ Ein jeder zog den Ruhm und Sieg dem Leben fuͤr. Ein jeder war geſinnt auf langen Kampf zu ſiegen/ Aufs Ende muſten doch die Boͤhmen unten liegen/ Dann Kaͤyſer Ferdinand hatt eine groſſe Macht. Hier wurden/ wie man meynt/ acht tauſend umbgebracht/ die alle dieſes mahl fuͤr Boͤhaimb tapfer ſtritten. Daß bey den Kaͤyſerſchen viel Schadens wurd erlitten Mag auch wol glaublich ſein. Es lag das gantze Feld Mit Todten voll geſtreut/ worunter auch der Held Vom (i) 8. Novembr. A iiij

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/17>, abgerufen am 21.11.2024.