Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

Bild:
<< vorherige Seite
Des
Deutschen Krieges
Sechster Theil.
SAg an/ Geschicht-Göttin/ die Rede zu erwei-
tern/

Gieng nun nicht alle Macht der Luthrischen zu
scheitern
Wie dieses Häupt erlag? War noch wol jemand da
Der seines Hertzens war/ und Rom bestritte? Ja/
Nicht einer/ sondern mehr. Das Blut aus jhm geflossen
War Pelikanen-Blut/ aus welchem viel entsprossen/
Die seines Hertzens sind. So bald diß Häupt erlag/
Hielt Axel Oxenstern/ sein Kantzler/ einen Tag/
Zu rathen/ auf was Art den Gliedern bey zu stehen/
und dieser Beystand ist hernach also geschehen:
Herr Axel Oxenstirn war derer Waffen Hand/
und theilte die Armee halb an den Weserstrand/
Die der beglückte Fürst von Lüneburg regierte/
Halb in das Oberland/ die Hertzog Bernhard führte.
Wie hat Georg/ der Fürst von Lüneburg/ gekriegt?
Er hatte sich kaum recht zur Weser hingefügt/
Bekam er seinen Feind/ den Gronßfeld/ zu Gesichte/
und schlug bey Rinteln jhm zwölff hunder Mann zu nichte/
Belagerte darauf das Hameln/ welchen Ort
Merode retten wolt'/ er schlug auch diesen fort.
Merode kam noch eins mit einem großen Hauffen/
Bey zwölffmal tausend Mann sich um den Ort zu rauffen/
Der Hertzog war bereit/ und nahm das Hessen-Heer
Zu Hülffe/ schlug darauf den halben Theil und mehr
Bey sieben tausend Mann/ mit sampt dem Häupt Merode/
Nicht weit von Hameln ab (a) bey Allerndorff zu tode.
Diß war das dritte Jahr/ das Rom zur Trauer trieb/
und war die dritte Schlacht/ in der sein Hoffen blieb.
Wie
(a) Anuo 1633. den 28. Jun.
E
Des
Deutſchen Krieges
Sechſter Theil.
SAg an/ Geſchicht-Goͤttin/ die Rede zu erwei-
tern/

Gieng nun nicht alle Macht der Luthriſchen zu
ſcheitern
Wie dieſes Haͤupt erlag? War noch wol jemand da
Der ſeines Hertzens war/ und Rom beſtritte? Ja/
Nicht einer/ ſondern mehr. Das Blut aus jhm gefloſſen
War Pelikanen-Blut/ aus welchem viel entſproſſen/
Die ſeines Hertzens ſind. So bald diß Haͤupt erlag/
Hielt Axel Oxenſtern/ ſein Kantzler/ einen Tag/
Zu rathen/ auf was Art den Gliedern bey zu ſtehen/
und dieſer Beyſtand iſt hernach alſo geſchehen:
Herꝛ Axel Oxenſtirn war derer Waffen Hand/
und theilte die Armee halb an den Weſerſtrand/
Die der begluͤckte Fuͤrſt von Luͤneburg regierte/
Halb in das Oberland/ die Hertzog Bernhard fuͤhrte.
Wie hat Georg/ der Fuͤrſt von Luͤneburg/ gekriegt?
Er hatte ſich kaum recht zur Weſer hingefuͤgt/
Bekam er ſeinen Feind/ den Gronßfeld/ zu Geſichte/
und ſchlug bey Rinteln jhm zwoͤlff hunder Mann zu nichte/
Belagerte darauf das Hameln/ welchen Ort
Merode retten wolt’/ er ſchlug auch dieſen fort.
Merode kam noch eins mit einem großen Hauffen/
Bey zwoͤlffmal tauſend Mann ſich um den Ort zu rauffen/
Der Hertzog war bereit/ und nahm das Heſſen-Heer
Zu Huͤlffe/ ſchlug darauf den halben Theil und mehr
Bey ſieben tauſend Mann/ mit ſampt dem Haͤupt Merode/
Nicht weit von Hameln ab (a) bey Allerndorff zu tode.
Diß war das dritte Jahr/ das Rom zur Trauer trieb/
und war die dritte Schlacht/ in der ſein Hoffen blieb.
Wie
(a) Anuo 1633. den 28. Jun.
E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0075"/>
      <div n="1">
        <head>Des<lb/>
Deut&#x017F;chen Krieges<lb/>
Sech&#x017F;ter Theil.</head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">S</hi>Ag an/ Ge&#x017F;chicht-Go&#x0364;ttin/ die Rede zu erwei-<lb/><hi rendition="#et">tern/</hi></l><lb/>
          <l>Gieng nun nicht alle Macht der Luthri&#x017F;chen zu</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">&#x017F;cheitern</hi> </l><lb/>
          <l>Wie die&#x017F;es Ha&#x0364;upt erlag? War noch wol jemand da</l><lb/>
          <l>Der &#x017F;eines Hertzens war/ und Rom be&#x017F;tritte? Ja/</l><lb/>
          <l>Nicht einer/ &#x017F;ondern mehr. Das Blut aus jhm geflo&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
          <l>War Pelikanen-Blut/ aus welchem viel ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
          <l>Die &#x017F;eines Hertzens &#x017F;ind. So bald diß Ha&#x0364;upt erlag/</l><lb/>
          <l>Hielt Axel Oxen&#x017F;tern/ &#x017F;ein Kantzler/ einen Tag/</l><lb/>
          <l>Zu rathen/ auf was Art den Gliedern bey zu &#x017F;tehen/</l><lb/>
          <l>und die&#x017F;er Bey&#x017F;tand i&#x017F;t hernach al&#x017F;o ge&#x017F;chehen:</l><lb/>
          <l>Her&#xA75B; Axel Oxen&#x017F;tirn war derer Waffen Hand/</l><lb/>
          <l>und theilte die Armee halb an den We&#x017F;er&#x017F;trand/</l><lb/>
          <l>Die der beglu&#x0364;ckte Fu&#x0364;r&#x017F;t von Lu&#x0364;neburg regierte/</l><lb/>
          <l>Halb in das Oberland/ die Hertzog Bernhard fu&#x0364;hrte.</l><lb/>
          <l>Wie hat Georg/ der Fu&#x0364;r&#x017F;t von Lu&#x0364;neburg/ gekriegt?</l><lb/>
          <l>Er hatte &#x017F;ich kaum recht zur We&#x017F;er hingefu&#x0364;gt/</l><lb/>
          <l>Bekam er &#x017F;einen Feind/ den Gronßfeld/ zu Ge&#x017F;ichte/</l><lb/>
          <l>und &#x017F;chlug bey Rinteln jhm zwo&#x0364;lff hunder Mann zu nichte/</l><lb/>
          <l>Belagerte darauf das Hameln/ welchen Ort</l><lb/>
          <l>Merode retten wolt&#x2019;/ er &#x017F;chlug auch die&#x017F;en fort.</l><lb/>
          <l>Merode kam noch eins mit einem großen Hauffen/</l><lb/>
          <l>Bey zwo&#x0364;lffmal tau&#x017F;end Mann &#x017F;ich um den Ort zu rauffen/</l><lb/>
          <l>Der Hertzog war bereit/ und nahm das He&#x017F;&#x017F;en-Heer</l><lb/>
          <l>Zu Hu&#x0364;lffe/ &#x017F;chlug darauf den halben Theil und mehr</l><lb/>
          <l>Bey &#x017F;ieben tau&#x017F;end Mann/ mit &#x017F;ampt dem Ha&#x0364;upt Merode/</l><lb/>
          <l>Nicht weit von Hameln ab <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Anuo</hi> 1633. den 28. <hi rendition="#aq">Jun.</hi></note> bey Allerndorff zu tode.</l><lb/>
          <l>Diß war das dritte Jahr/ das Rom zur Trauer trieb/</l><lb/>
          <l>und war die dritte Schlacht/ in der &#x017F;ein Hoffen blieb.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">E</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0075] Des Deutſchen Krieges Sechſter Theil. SAg an/ Geſchicht-Goͤttin/ die Rede zu erwei- tern/ Gieng nun nicht alle Macht der Luthriſchen zu ſcheitern Wie dieſes Haͤupt erlag? War noch wol jemand da Der ſeines Hertzens war/ und Rom beſtritte? Ja/ Nicht einer/ ſondern mehr. Das Blut aus jhm gefloſſen War Pelikanen-Blut/ aus welchem viel entſproſſen/ Die ſeines Hertzens ſind. So bald diß Haͤupt erlag/ Hielt Axel Oxenſtern/ ſein Kantzler/ einen Tag/ Zu rathen/ auf was Art den Gliedern bey zu ſtehen/ und dieſer Beyſtand iſt hernach alſo geſchehen: Herꝛ Axel Oxenſtirn war derer Waffen Hand/ und theilte die Armee halb an den Weſerſtrand/ Die der begluͤckte Fuͤrſt von Luͤneburg regierte/ Halb in das Oberland/ die Hertzog Bernhard fuͤhrte. Wie hat Georg/ der Fuͤrſt von Luͤneburg/ gekriegt? Er hatte ſich kaum recht zur Weſer hingefuͤgt/ Bekam er ſeinen Feind/ den Gronßfeld/ zu Geſichte/ und ſchlug bey Rinteln jhm zwoͤlff hunder Mann zu nichte/ Belagerte darauf das Hameln/ welchen Ort Merode retten wolt’/ er ſchlug auch dieſen fort. Merode kam noch eins mit einem großen Hauffen/ Bey zwoͤlffmal tauſend Mann ſich um den Ort zu rauffen/ Der Hertzog war bereit/ und nahm das Heſſen-Heer Zu Huͤlffe/ ſchlug darauf den halben Theil und mehr Bey ſieben tauſend Mann/ mit ſampt dem Haͤupt Merode/ Nicht weit von Hameln ab (a) bey Allerndorff zu tode. Diß war das dritte Jahr/ das Rom zur Trauer trieb/ und war die dritte Schlacht/ in der ſein Hoffen blieb. Wie (a) Anuo 1633. den 28. Jun. E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/75
Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/75>, abgerufen am 21.11.2024.