Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

Bild:
<< vorherige Seite

Verliebte und galante Arien.
Der Wellen Silber-Schaum
Macht seinen Flammen raum.
Venus ist da ausgeheckt
Als die Muschel sie entdeckt.

8.
Nun du Engel-gleiches Bild
Wähle dir das/ was du wilt/
Doch traue dem Bericht/
Es hilfft dir alles nicht/
Deiner Schönheit Sonnenschein
Soll und muß geliebet seyn.
9.
So umarme mich mein Kind/
Eil' und küsse mich geschwind
Der Leffzen Honig-Seim
Jst gar ein süsser Leim/
Wodurch Hertz an Hertz sich vest
Unzertrennlich fügen läst.
10.
Alabaster scheint dein Hals
Und die Brüste ebenfals/
Sie wallen also sehr
Recht wie ein Perlen-Meer/
Wenn des Athens sanffter Wind
Sie erregt und mich entzündt.
11.
Weiter will ich jetzt nicht gehn/
Noch recht in die Tieffe sehn/
Das ander spahr ich mir
Auf beßre Zeiten für.
Bleib indessen Eingedenck
Jch sey dein/ du mein/ Geschenck.


Er entsaget der Liebe.
1.
Was soll ich im Lieben hoffen
Freude/ oder Angst und Pein?
Jst
T 2

Verliebte und galante Arien.
Der Wellen Silber-Schaum
Macht ſeinen Flammen raum.
Venus iſt da ausgeheckt
Als die Muſchel ſie entdeckt.

8.
Nun du Engel-gleiches Bild
Waͤhle dir das/ was du wilt/
Doch traue dem Bericht/
Es hilfft dir alles nicht/
Deiner Schoͤnheit Sonnenſchein
Soll und muß geliebet ſeyn.
9.
So umarme mich mein Kind/
Eil’ und kuͤſſe mich geſchwind
Der Leffzen Honig-Seim
Jſt gar ein ſuͤſſer Leim/
Wodurch Hertz an Hertz ſich veſt
Unzertrennlich fuͤgen laͤſt.
10.
Alabaſter ſcheint dein Hals
Und die Bruͤſte ebenfals/
Sie wallen alſo ſehr
Recht wie ein Perlen-Meer/
Wenn des Athens ſanffter Wind
Sie erregt und mich entzuͤndt.
11.
Weiter will ich jetzt nicht gehn/
Noch recht in die Tieffe ſehn/
Das ander ſpahr ich mir
Auf beßre Zeiten fuͤr.
Bleib indeſſen Eingedenck
Jch ſey dein/ du mein/ Geſchenck.


Er entſaget der Liebe.
1.
Was ſoll ich im Lieben hoffen
Freude/ oder Angſt und Pein?
Jſt
T 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <lg type="poem">
          <lg n="7">
            <pb facs="#f0309" n="291"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Verliebte und <hi rendition="#aq">galante Arien.</hi></hi> </fw><lb/>
            <l>Der Wellen Silber-Schaum</l><lb/>
            <l>Macht &#x017F;einen Flammen raum.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#aq">Venus</hi> i&#x017F;t da ausgeheckt</l><lb/>
            <l>Als die Mu&#x017F;chel &#x017F;ie entdeckt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="8">
            <head> <hi rendition="#c">8.</hi> </head><lb/>
            <l>Nun du Engel-gleiches Bild</l><lb/>
            <l>Wa&#x0364;hle dir das/ was du wilt/</l><lb/>
            <l>Doch traue dem Bericht/</l><lb/>
            <l>Es hilfft dir alles nicht/</l><lb/>
            <l>Deiner Scho&#x0364;nheit Sonnen&#x017F;chein</l><lb/>
            <l>Soll und muß geliebet &#x017F;eyn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="9">
            <head> <hi rendition="#c">9.</hi> </head><lb/>
            <l>So umarme mich mein Kind/</l><lb/>
            <l>Eil&#x2019; und ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;e mich ge&#x017F;chwind</l><lb/>
            <l>Der Leffzen Honig-Seim</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t gar ein &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Leim/</l><lb/>
            <l>Wodurch Hertz an Hertz &#x017F;ich ve&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Unzertrennlich fu&#x0364;gen la&#x0364;&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="10">
            <head> <hi rendition="#c">10.</hi> </head><lb/>
            <l>Alaba&#x017F;ter &#x017F;cheint dein Hals</l><lb/>
            <l>Und die Bru&#x0364;&#x017F;te ebenfals/</l><lb/>
            <l>Sie wallen al&#x017F;o &#x017F;ehr</l><lb/>
            <l>Recht wie ein Perlen-Meer/</l><lb/>
            <l>Wenn des Athens &#x017F;anffter Wind</l><lb/>
            <l>Sie erregt und mich entzu&#x0364;ndt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <head> <hi rendition="#c">11.</hi> </head><lb/>
            <l>Weiter will ich jetzt nicht gehn/</l><lb/>
            <l>Noch recht in die Tieffe &#x017F;ehn/</l><lb/>
            <l>Das ander &#x017F;pahr ich mir</l><lb/>
            <l>Auf beßre Zeiten fu&#x0364;r.</l><lb/>
            <l>Bleib inde&#x017F;&#x017F;en Eingedenck</l><lb/>
            <l>Jch &#x017F;ey dein/ du mein/ Ge&#x017F;chenck.</l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="2">
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">Er ent&#x017F;aget der Liebe.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <head> <hi rendition="#c">1.</hi> </head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">W</hi>as &#x017F;oll ich im Lieben hoffen</l><lb/>
            <l>Freude/ oder Ang&#x017F;t und Pein?</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">T 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[291/0309] Verliebte und galante Arien. Der Wellen Silber-Schaum Macht ſeinen Flammen raum. Venus iſt da ausgeheckt Als die Muſchel ſie entdeckt. 8. Nun du Engel-gleiches Bild Waͤhle dir das/ was du wilt/ Doch traue dem Bericht/ Es hilfft dir alles nicht/ Deiner Schoͤnheit Sonnenſchein Soll und muß geliebet ſeyn. 9. So umarme mich mein Kind/ Eil’ und kuͤſſe mich geſchwind Der Leffzen Honig-Seim Jſt gar ein ſuͤſſer Leim/ Wodurch Hertz an Hertz ſich veſt Unzertrennlich fuͤgen laͤſt. 10. Alabaſter ſcheint dein Hals Und die Bruͤſte ebenfals/ Sie wallen alſo ſehr Recht wie ein Perlen-Meer/ Wenn des Athens ſanffter Wind Sie erregt und mich entzuͤndt. 11. Weiter will ich jetzt nicht gehn/ Noch recht in die Tieffe ſehn/ Das ander ſpahr ich mir Auf beßre Zeiten fuͤr. Bleib indeſſen Eingedenck Jch ſey dein/ du mein/ Geſchenck. Er entſaget der Liebe. 1. Was ſoll ich im Lieben hoffen Freude/ oder Angſt und Pein? Jſt T 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/309
Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/309>, abgerufen am 22.11.2024.