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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Vermischte Gedichte.
Weisheit nennst du Kinder Possen/
Weil dein dummer Kopff nicht kennt/
Wie der Weisheit falscher Dunst/
Wird verjagt durch diese Kunst.

4.
Stahl/ der alle Welt ergetzet/
Hätte den gestählten Muht
Nie an diese Kunst gesetzet/
Wenn er nicht das höchste Gut
Diese Lehre zu verstehn
Jhm vor andern ausersehn.
5.
Hebenstreit das Licht der Erden/
Der viel Streite beygelegt/
Dürffte wol vergessen werden/
Wenn er nicht den Geist geprägt
Jn die Bücher die der Safft
Sind von aller Wissenschafft.
6.
Loebers und Martini Schrifften
So der Welt viel Licht gebracht/
Können uns ein Denck-Mahl stifften/
So der Zeiten Rost verlacht/
Und Niemeyers Ruhm besteht/
Bis der Eltz und Elm vergeht.
7.
Antenor du hast erfahren/
Wie der unverdroßne Fleiß
Sich kan mit der Weisheit paaren/
Wenn der Jugend warmer Schweiß
Dich durch alle Adern dringt/
Und den Ruhm zum Lohne bringt.
8.
Es ist dein erhitzt Bemühen
Keine Grillen-Fängerey/
Denn du weist heraus zu ziehen/
Was zur Sache dienlich sey:
Kein Wort/ so du je gelehrt/
Jst vergeblich angehört.
Un-

Vermiſchte Gedichte.
Weisheit nennſt du Kinder Poſſen/
Weil dein dummer Kopff nicht kennt/
Wie der Weisheit falſcher Dunſt/
Wird verjagt durch dieſe Kunſt.

4.
Stahl/ der alle Welt ergetzet/
Haͤtte den geſtaͤhlten Muht
Nie an dieſe Kunſt geſetzet/
Wenn er nicht das hoͤchſte Gut
Dieſe Lehre zu verſtehn
Jhm vor andern auserſehn.
5.
Hebenſtreit das Licht der Erden/
Der viel Streite beygelegt/
Duͤrffte wol vergeſſen werden/
Wenn er nicht den Geiſt gepraͤgt
Jn die Buͤcher die der Safft
Sind von aller Wiſſenſchafft.
6.
Lœbers und Martini Schrifften
So der Welt viel Licht gebracht/
Koͤnnen uns ein Denck-Mahl ſtifften/
So der Zeiten Roſt verlacht/
Und Niemeyers Ruhm beſteht/
Bis der Eltz und Elm vergeht.
7.
Antenor du haſt erfahren/
Wie der unverdroßne Fleiß
Sich kan mit der Weisheit paaren/
Wenn der Jugend warmer Schweiß
Dich durch alle Adern dringt/
Und den Ruhm zum Lohne bringt.
8.
Es iſt dein erhitzt Bemuͤhen
Keine Grillen-Faͤngerey/
Denn du weiſt heraus zu ziehen/
Was zur Sache dienlich ſey:
Kein Wort/ ſo du je gelehrt/
Jſt vergeblich angehoͤrt.
Un-
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[440/0458] Vermiſchte Gedichte. Weisheit nennſt du Kinder Poſſen/ Weil dein dummer Kopff nicht kennt/ Wie der Weisheit falſcher Dunſt/ Wird verjagt durch dieſe Kunſt. 4. Stahl/ der alle Welt ergetzet/ Haͤtte den geſtaͤhlten Muht Nie an dieſe Kunſt geſetzet/ Wenn er nicht das hoͤchſte Gut Dieſe Lehre zu verſtehn Jhm vor andern auserſehn. 5. Hebenſtreit das Licht der Erden/ Der viel Streite beygelegt/ Duͤrffte wol vergeſſen werden/ Wenn er nicht den Geiſt gepraͤgt Jn die Buͤcher die der Safft Sind von aller Wiſſenſchafft. 6. Lœbers und Martini Schrifften So der Welt viel Licht gebracht/ Koͤnnen uns ein Denck-Mahl ſtifften/ So der Zeiten Roſt verlacht/ Und Niemeyers Ruhm beſteht/ Bis der Eltz und Elm vergeht. 7. Antenor du haſt erfahren/ Wie der unverdroßne Fleiß Sich kan mit der Weisheit paaren/ Wenn der Jugend warmer Schweiß Dich durch alle Adern dringt/ Und den Ruhm zum Lohne bringt. 8. Es iſt dein erhitzt Bemuͤhen Keine Grillen-Faͤngerey/ Denn du weiſt heraus zu ziehen/ Was zur Sache dienlich ſey: Kein Wort/ ſo du je gelehrt/ Jſt vergeblich angehoͤrt. Un-

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/458>, abgerufen am 21.11.2024.