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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Vermischte Gedichte.
Die reine Gottesfurcht/ verknüpffet mit der Tugend/
Mit Klugheit und Verstand/ beziert den edlen Geist/
Des Leibes erster Schmuck ist die beliebte Jugend/
Bey der als Schwester steht was man die Schönheit heißt.
Dis angenehme Kind wil mit den Wunder-Gaben/
Wie Eva Adam that/ ihn/ wehrter Bräutgam laben.
So lebet denn vergnügt ihr vest-verbundnen Hertzen
Jn Liebe/ Freud und Lust in lauter Wohlergehn/
Der Himmel gönne euch das angenehme Schertzen/
Er mache eure Lust durch seinen Seegen schön/
Und treibe Schmertz und Leid gar weit von euch zurücke/
Damit eur Leben sey ein selbst-erwünschtes Glücke.


Eben dasselbige Hochzeit-Fest wurde im
Nahmen eines andern beehret mit folgenden
Sonnette.
WEr sagt/ daß Cypripor mit seinen Liebes-Kertzen
Zur rauhen Winters-Zeit kein Hertz entzünden kan/
Der trifft das Wider-Spiel bey diesem Eh-Paar an/
Es steht im vollem Feur/ und die verliebten Hertzen
Sieht man vor Liebes-Glut in reinen Flammen schertzen/
Wozu der Himmel selbst den Zunder hergethan/
Die Anmuth führet es auf einer Nelcken Bahn/
Und die Vergnügung rufft/ es weichen alle Schmertzen.
So brenn denn immerfort jung- und beglücktes Paar/
Daß aus den Gluthen mag manch junger Phoenix kommen/
Der seinen Ursprung her aus deiner Brunst genommen.
Leb' immerfort beglückt ohn Unglück und Gefahr.
Damit du dermahleins magst gantz vergnüget sehen
Die Früchte deiner Lust/ in gleichen Flammen stehen.


Neu-Jahr-Wunsch/ den man einer zu-
künfftigen Braut aus der Fremde zuschicket/
im Nahmen eines andern.
WIlkommen wehrter Tag! den selbst der HErr gemacht/
An dem ein neues Jahr mit neuem Glück erscheinet/
Ein
Vermiſchte Gedichte.
Die reine Gottesfurcht/ verknuͤpffet mit der Tugend/
Mit Klugheit und Verſtand/ beziert den edlen Geiſt/
Des Leibes erſter Schmuck iſt die beliebte Jugend/
Bey der als Schweſter ſteht was man die Schoͤnheit heißt.
Dis angenehme Kind wil mit den Wunder-Gaben/
Wie Eva Adam that/ ihn/ wehrter Braͤutgam laben.
So lebet denn vergnuͤgt ihr veſt-verbundnen Hertzen
Jn Liebe/ Freud und Luſt in lauter Wohlergehn/
Der Himmel goͤnne euch das angenehme Schertzen/
Er mache eure Luſt durch ſeinen Seegen ſchoͤn/
Und treibe Schmertz und Leid gar weit von euch zuruͤcke/
Damit eur Leben ſey ein ſelbſt-erwuͤnſchtes Gluͤcke.


Eben daſſelbige Hochzeit-Feſt wurde im
Nahmen eines andern beehret mit folgenden
Sonnette.
WEr ſagt/ daß Cypripor mit ſeinen Liebes-Kertzen
Zur rauhen Winters-Zeit kein Hertz entzuͤnden kan/
Der trifft das Wider-Spiel bey dieſem Eh-Paar an/
Es ſteht im vollem Feur/ und die verliebten Hertzen
Sieht man vor Liebes-Glut in reinen Flammen ſchertzen/
Wozu der Himmel ſelbſt den Zunder hergethan/
Die Anmuth fuͤhret es auf einer Nelcken Bahn/
Und die Vergnuͤgung rufft/ es weichen alle Schmertzen.
So brenn denn immerfort jung- und begluͤcktes Paar/
Daß aus den Gluthen mag manch junger Phœnix kommen/
Der ſeinen Urſprung her aus deiner Brunſt genommen.
Leb’ immerfort begluͤckt ohn Ungluͤck und Gefahr.
Damit du dermahleins magſt gantz vergnuͤget ſehen
Die Fruͤchte deiner Luſt/ in gleichen Flammen ſtehen.


Neu-Jahr-Wunſch/ den man einer zu-
kuͤnfftigen Braut aus der Fremde zuſchicket/
im Nahmen eines andern.
WIlkommen wehrter Tag! den ſelbſt der HErr gemacht/
An dem ein neues Jahr mit neuem Gluͤck erſcheinet/
Ein
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[461/0479] Vermiſchte Gedichte. Die reine Gottesfurcht/ verknuͤpffet mit der Tugend/ Mit Klugheit und Verſtand/ beziert den edlen Geiſt/ Des Leibes erſter Schmuck iſt die beliebte Jugend/ Bey der als Schweſter ſteht was man die Schoͤnheit heißt. Dis angenehme Kind wil mit den Wunder-Gaben/ Wie Eva Adam that/ ihn/ wehrter Braͤutgam laben. So lebet denn vergnuͤgt ihr veſt-verbundnen Hertzen Jn Liebe/ Freud und Luſt in lauter Wohlergehn/ Der Himmel goͤnne euch das angenehme Schertzen/ Er mache eure Luſt durch ſeinen Seegen ſchoͤn/ Und treibe Schmertz und Leid gar weit von euch zuruͤcke/ Damit eur Leben ſey ein ſelbſt-erwuͤnſchtes Gluͤcke. Eben daſſelbige Hochzeit-Feſt wurde im Nahmen eines andern beehret mit folgenden Sonnette. WEr ſagt/ daß Cypripor mit ſeinen Liebes-Kertzen Zur rauhen Winters-Zeit kein Hertz entzuͤnden kan/ Der trifft das Wider-Spiel bey dieſem Eh-Paar an/ Es ſteht im vollem Feur/ und die verliebten Hertzen Sieht man vor Liebes-Glut in reinen Flammen ſchertzen/ Wozu der Himmel ſelbſt den Zunder hergethan/ Die Anmuth fuͤhret es auf einer Nelcken Bahn/ Und die Vergnuͤgung rufft/ es weichen alle Schmertzen. So brenn denn immerfort jung- und begluͤcktes Paar/ Daß aus den Gluthen mag manch junger Phœnix kommen/ Der ſeinen Urſprung her aus deiner Brunſt genommen. Leb’ immerfort begluͤckt ohn Ungluͤck und Gefahr. Damit du dermahleins magſt gantz vergnuͤget ſehen Die Fruͤchte deiner Luſt/ in gleichen Flammen ſtehen. Neu-Jahr-Wunſch/ den man einer zu- kuͤnfftigen Braut aus der Fremde zuſchicket/ im Nahmen eines andern. WIlkommen wehrter Tag! den ſelbſt der HErr gemacht/ An dem ein neues Jahr mit neuem Gluͤck erſcheinet/ Ein

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/479>, abgerufen am 21.11.2024.