Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830.
Er heißt Willkommen dich, und ruft dir zu; Sey mild, du Fürstenkind, und sey gerecht! Auf dem Gerechten ruh't des Herrn Segen. Bezähm' dich selbst, nur wer sich selbst bezähmt, Mag des Gesetzes scharfe Zügel lenken. Laß dir den Menschen Mensch seyn, und den Diener Acht' als ein Spargut für die Zeit der Noth. Gedenk' als Mann der Zeit, da du ein Kind, Und hülflos lagst in eines Mörders Armen. Wie da der Aufruhr an die Pforten pochte, Und jeder Rath, und jede Hülfe fern; Da that ein alter Mann, was er vermochte. J nu! Ein treuer Diener seines Herrn! (Er neigt sein Haupt auf die Hand des Knaben.) (Der Vorhang fällt.)
Er heißt Willkommen dich, und ruft dir zu; Sey mild, du Fürſtenkind, und ſey gerecht! Auf dem Gerechten ruh’t des Herrn Segen. Bezähm’ dich ſelbſt, nur wer ſich ſelbſt bezähmt, Mag des Geſetzes ſcharfe Zügel lenken. Laß dir den Menſchen Menſch ſeyn, und den Diener Acht’ als ein Spargut für die Zeit der Noth. Gedenk’ als Mann der Zeit, da du ein Kind, Und hülflos lagſt in eines Mörders Armen. Wie da der Aufruhr an die Pforten pochte, Und jeder Rath, und jede Hülfe fern; Da that ein alter Mann, was er vermochte. J nu! Ein treuer Diener ſeines Herrn! (Er neigt ſein Haupt auf die Hand des Knaben.) (Der Vorhang fällt.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#BAN"> <p><pb facs="#f0155" n="147"/> Er heißt Willkommen dich, und ruft dir zu;<lb/> Sey mild, du Fürſtenkind, und ſey gerecht!<lb/> Auf dem Gerechten ruh’t des Herrn Segen.<lb/> Bezähm’ dich ſelbſt, nur wer ſich ſelbſt bezähmt,<lb/> Mag des Geſetzes ſcharfe Zügel lenken.<lb/> Laß dir den Menſchen Menſch ſeyn, und den Diener<lb/> Acht’ als ein Spargut für die Zeit der Noth.<lb/> Gedenk’ als Mann der Zeit, da du ein Kind,<lb/> Und hülflos lagſt in eines Mörders Armen.<lb/> Wie da der Aufruhr an die Pforten pochte,<lb/> Und jeder Rath, und jede Hülfe fern;<lb/> Da that ein alter Mann, was er vermochte.<lb/> J nu! Ein treuer Diener ſeines Herrn!</p><lb/> <stage>(Er neigt ſein Haupt auf die Hand des Knaben.)</stage><lb/> <stage>(<hi rendition="#g">Der Vorhang fällt</hi>.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [147/0155]
Er heißt Willkommen dich, und ruft dir zu;
Sey mild, du Fürſtenkind, und ſey gerecht!
Auf dem Gerechten ruh’t des Herrn Segen.
Bezähm’ dich ſelbſt, nur wer ſich ſelbſt bezähmt,
Mag des Geſetzes ſcharfe Zügel lenken.
Laß dir den Menſchen Menſch ſeyn, und den Diener
Acht’ als ein Spargut für die Zeit der Noth.
Gedenk’ als Mann der Zeit, da du ein Kind,
Und hülflos lagſt in eines Mörders Armen.
Wie da der Aufruhr an die Pforten pochte,
Und jeder Rath, und jede Hülfe fern;
Da that ein alter Mann, was er vermochte.
J nu! Ein treuer Diener ſeines Herrn!
(Er neigt ſein Haupt auf die Hand des Knaben.)
(Der Vorhang fällt.)
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