Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830. Bancbanus (die Schrift emporhaltend). Hier ist die Schrift! -- Nu, nu, im nächsten Rath Erwäg't man -- Königin. Sprach ich denn nicht schon: "Gewähr't?" Bancbanus. Gewähr't? Gewähr't? Lag diese Schrift nicht vor, So war nichts zu gewähren. (Er steckt die Schrift wieder unter die Papiere.) Liege du! Zu seiner Zeit kommt noch das Wort an dich! Königin. Was also sind die Festlichkeiten, die -- Otto. Kommst du mit mir, so sollst du selber seh'n. Königin (gibt ihm den Arm). Bancbanus. Vorerst nur Eines noch -- Königin. Das nenn' ich lästig! Bancbanus. Der Fall ist lästig, ja, und dringend auch. Landfahrer haben, höchst verdächtig Volk, Bancbanus (die Schrift emporhaltend). Hier iſt die Schrift! — Nu, nu, im nächſten Rath Erwäg’t man — Königin. Sprach ich denn nicht ſchon: »Gewähr’t?« Bancbanus. Gewähr’t? Gewähr’t? Lag dieſe Schrift nicht vor, So war nichts zu gewähren. (Er ſteckt die Schrift wieder unter die Papiere.) Liege du! Zu ſeiner Zeit kommt noch das Wort an dich! Königin. Was alſo ſind die Feſtlichkeiten, die — Otto. Kommſt du mit mir, ſo ſollſt du ſelber ſeh’n. Königin (gibt ihm den Arm). Bancbanus. Vorerſt nur Eines noch — Königin. Das nenn’ ich läſtig! Bancbanus. Der Fall iſt läſtig, ja, und dringend auch. Landfahrer haben, höchſt verdächtig Volk, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="34"/> <sp who="#BAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Bancbanus</hi> </speaker><lb/> <stage>(die Schrift emporhaltend).</stage><lb/> <p>Hier iſt die Schrift! — Nu, nu, im nächſten Rath<lb/> Erwäg’t man —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Sprach ich denn nicht ſchon: »Gewähr’t?«</p> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/> <p>Gewähr’t? Gewähr’t? Lag dieſe Schrift nicht vor,<lb/> So war nichts zu gewähren.</p><lb/> <stage>(Er ſteckt die Schrift wieder unter die Papiere.)</stage><lb/> <p>Liege du!<lb/> Zu ſeiner Zeit kommt noch das Wort an dich!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Was alſo ſind die Feſtlichkeiten, die —</p> </sp><lb/> <sp who="#OTTO"> <speaker><hi rendition="#g">Otto</hi>.</speaker><lb/> <p>Kommſt du mit mir, ſo ſollſt du ſelber ſeh’n.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Königin</hi> </speaker><lb/> <stage>(gibt ihm den Arm).</stage> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/> <p>Vorerſt nur Eines noch —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Das nenn’ ich läſtig!</p> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Fall iſt läſtig, ja, und dringend auch.<lb/> Landfahrer haben, höchſt verdächtig Volk,<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
Bancbanus
(die Schrift emporhaltend).
Hier iſt die Schrift! — Nu, nu, im nächſten Rath
Erwäg’t man —
Königin.
Sprach ich denn nicht ſchon: »Gewähr’t?«
Bancbanus.
Gewähr’t? Gewähr’t? Lag dieſe Schrift nicht vor,
So war nichts zu gewähren.
(Er ſteckt die Schrift wieder unter die Papiere.)
Liege du!
Zu ſeiner Zeit kommt noch das Wort an dich!
Königin.
Was alſo ſind die Feſtlichkeiten, die —
Otto.
Kommſt du mit mir, ſo ſollſt du ſelber ſeh’n.
Königin
(gibt ihm den Arm).
Bancbanus.
Vorerſt nur Eines noch —
Königin.
Das nenn’ ich läſtig!
Bancbanus.
Der Fall iſt läſtig, ja, und dringend auch.
Landfahrer haben, höchſt verdächtig Volk,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |