alth.) der gebrauch subst. part. praes. eingeschränkt; ich finde nur vriunt, veient, weigant, valant, welche regel- mäßig flectieren, heilant (Maria 9.) pl. vriunde, veiende, weigande; doch ersteres macht zuweilen den anomalen pl. vriunt Parc. 45b Nib. 639. 2118. 5607. 7727. -- 7) neu- hochd. freund, feind, heiland regelmäßig, pl. freunde, feinde; andere dauern nur in eigennamen, als: weigand, voland, wieland.
IV. declination des participium praeteriti.
diese geschieht in allen deutschen sprachen adjectivisch, beides nach starker und schwacher form, z. b. goth. hal- dans, haldana, haldanata; haldana, haldano, haldano; aliths, alida, alidata; alida, alido, alido etc. und so in den übrigen, ganz nach der ersten adj. decl. Zu bemer- ken ist bloß 1) die im altnord. bisweilen unorganisch entwickelte doppelgestalt des part. praet. auf -n und -d (s. 1012.) verursacht eine aus beiden gemischte decl., indem man vor consonantisch beginnenden flexionen der n-form, vor vocalischen der d-form den vorzug gibt, z. b. taminn, tamin, tamit; gen. tamins, taminnar, ta- mins; dat. tömdum, taminni, tömdu; acc. taminn, tamda, tamit; pl. tamdir, tamdar, tamin; gen. taminna, taminna, taminna; dat. tömdum, tömdum, tömdum; acc. tamda, tamdar, tamin; die schwache decl. hat folg- lich lauter d-formen: tamdi, tamda, tamda etc. Diese einrichtung ist dem wohllaut günstig, aber wider die natur des unterschieds starker und schw. conj., daher auch den ältesten quellen nur tamdr, tömd, tamt, gen. tamds, tamdrar, tamds; dat. tömdum, tamdri, tömdu; acc. tamdan, tamda, tamt etc. hingegen: galinn, galin, galit; gen. galins, galinnar, galins; dat. gölnum, ga- linni, gölnu; acc. galinn, galna, galit etc. gemäß scheint, vgl. edd. saem. 256a lamdan, mutilatum (nicht laminn). -- 2) im alth. scheint assimilation des vocals der partici- pialen endung sehr selten, und etwa in kipuntan, ki- puntener, kipuntenes zuläßig, aber kein kipuntono f. kipuntano; noch weniger kimaneter f. kimanoter, son- dern die e und o schw. conj. stehn unverletzlich. Daß bei langsilbigen erster schw. mit der decl. kürzung des ableitungs -i eintrete (kiteilit, kiteilter, kiteiltes; kise- zit, kisazter, kisaztes etc.) versteht sich nach s. 1010. -- 3) mittelh. ist auf das stumme oder tonlose e in der flexion starker part. praet. bedacht zu nehmen, wobei die regel der adj eigen und eben (s. 747. 749.) eintritt;
II. declination des paricip. praeteriti.
alth.) der gebrauch ſubſt. part. praeſ. eingeſchränkt; ich finde nur vriunt, vîent, wîgant, vâlant, welche regel- mäßig flectieren, heilant (Maria 9.) pl. vriunde, vîende, wîgande; doch erſteres macht zuweilen den anomalen pl. vriunt Parc. 45b Nib. 639. 2118. 5607. 7727. — 7) neu- hochd. freund, feind, heiland regelmäßig, pl. freunde, feinde; andere dauern nur in eigennamen, als: weigand, vôland, wieland.
IV. declination des participium praeteriti.
dieſe geſchieht in allen deutſchen ſprachen adjectiviſch, beides nach ſtarker und ſchwacher form, z. b. goth. hal- dans, haldana, haldanata; haldana, haldanô, haldanô; aliþs, alida, alidata; alida, alidô, alidô etc. und ſo in den übrigen, ganz nach der erſten adj. decl. Zu bemer- ken iſt bloß 1) die im altnord. bisweilen unorganiſch entwickelte doppelgeſtalt des part. praet. auf -n und -d (ſ. 1012.) verurſacht eine aus beiden gemiſchte decl., indem man vor conſonantiſch beginnenden flexionen der n-form, vor vocaliſchen der d-form den vorzug gibt, z. b. taminn, tamin, tamit; gen. tamins, taminnar, ta- mins; dat. tömdum, taminni, tömdu; acc. taminn, tamda, tamit; pl. tamdir, tamdar, tamin; gen. taminna, taminna, taminna; dat. tömdum, tömdum, tömdum; acc. tamda, tamdar, tamin; die ſchwache decl. hat folg- lich lauter d-formen: tamdi, tamda, tamda etc. Dieſe einrichtung iſt dem wohllaut günſtig, aber wider die natur des unterſchieds ſtarker und ſchw. conj., daher auch den älteſten quellen nur tamdr, tömd, tamt, gen. tamds, tamdrar, tamds; dat. tömdum, tamdri, tömdu; acc. tamdan, tamda, tamt etc. hingegen: galinn, galin, galit; gen. galins, galinnar, galins; dat. gölnum, ga- linni, gölnu; acc. galinn, galna, galit etc. gemäß ſcheint, vgl. edd. ſæm. 256a lamdan, mutilatum (nicht laminn). — 2) im alth. ſcheint aſſimilation des vocals der partici- pialen endung ſehr ſelten, und etwa in kipuntan, ki- puntenêr, kipuntenes zuläßig, aber kein kipuntonô f. kipuntanô; noch weniger kimanetêr f. kimanôtêr, ſon- dern die ê und ô ſchw. conj. ſtehn unverletzlich. Daß bei langſilbigen erſter ſchw. mit der decl. kürzung des ableitungs -i eintrete (kiteilit, kiteiltêr, kiteiltes; kiſe- zit, kiſaztêr, kiſaztes etc.) verſteht ſich nach ſ. 1010. — 3) mittelh. iſt auf das ſtumme oder tonloſe e in der flexion ſtarker part. praet. bedacht zu nehmen, wobei die regel der adj eigen und ëben (ſ. 747. 749.) eintritt;
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II. declination des paricip. praeteriti.
alth.) der gebrauch ſubſt. part. praeſ. eingeſchränkt; ich
finde nur vriunt, vîent, wîgant, vâlant, welche regel-
mäßig flectieren, heilant (Maria 9.) pl. vriunde, vîende,
wîgande; doch erſteres macht zuweilen den anomalen
pl. vriunt Parc. 45b Nib. 639. 2118. 5607. 7727. — 7) neu-
hochd. freund, feind, heiland regelmäßig, pl. freunde,
feinde; andere dauern nur in eigennamen, als: weigand,
vôland, wieland.
IV. declination des participium praeteriti.
dieſe geſchieht in allen deutſchen ſprachen adjectiviſch,
beides nach ſtarker und ſchwacher form, z. b. goth. hal-
dans, haldana, haldanata; haldana, haldanô, haldanô;
aliþs, alida, alidata; alida, alidô, alidô etc. und ſo in
den übrigen, ganz nach der erſten adj. decl. Zu bemer-
ken iſt bloß 1) die im altnord. bisweilen unorganiſch
entwickelte doppelgeſtalt des part. praet. auf -n und -d
(ſ. 1012.) verurſacht eine aus beiden gemiſchte decl.,
indem man vor conſonantiſch beginnenden flexionen der
n-form, vor vocaliſchen der d-form den vorzug gibt,
z. b. taminn, tamin, tamit; gen. tamins, taminnar, ta-
mins; dat. tömdum, taminni, tömdu; acc. taminn,
tamda, tamit; pl. tamdir, tamdar, tamin; gen. taminna,
taminna, taminna; dat. tömdum, tömdum, tömdum;
acc. tamda, tamdar, tamin; die ſchwache decl. hat folg-
lich lauter d-formen: tamdi, tamda, tamda etc. Dieſe
einrichtung iſt dem wohllaut günſtig, aber wider die
natur des unterſchieds ſtarker und ſchw. conj., daher
auch den älteſten quellen nur tamdr, tömd, tamt, gen.
tamds, tamdrar, tamds; dat. tömdum, tamdri, tömdu;
acc. tamdan, tamda, tamt etc. hingegen: galinn, galin,
galit; gen. galins, galinnar, galins; dat. gölnum, ga-
linni, gölnu; acc. galinn, galna, galit etc. gemäß ſcheint,
vgl. edd. ſæm. 256a lamdan, mutilatum (nicht laminn). —
2) im alth. ſcheint aſſimilation des vocals der partici-
pialen endung ſehr ſelten, und etwa in kipuntan, ki-
puntenêr, kipuntenes zuläßig, aber kein kipuntonô f.
kipuntanô; noch weniger kimanetêr f. kimanôtêr, ſon-
dern die ê und ô ſchw. conj. ſtehn unverletzlich. Daß
bei langſilbigen erſter ſchw. mit der decl. kürzung des
ableitungs -i eintrete (kiteilit, kiteiltêr, kiteiltes; kiſe-
zit, kiſaztêr, kiſaztes etc.) verſteht ſich nach ſ. 1010. —
3) mittelh. iſt auf das ſtumme oder tonloſe e in der
flexion ſtarker part. praet. bedacht zu nehmen, wobei
die regel der adj eigen und ëben (ſ. 747. 749.) eintritt;
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 1018. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/1044>, abgerufen am 23.11.2024.
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