wirran, warr (confundere) herro, sterro, merrjan (impe- dire) etc.; enna (unum) ist aus enana oder einer um- setzung von enan zu erklären. -- In viele wörter ist die gem. noch nicht gedrungen, z. b. himil, hamor (malieus) und besonders merkwürdig haben einzelne ableitungen die alte, einfache liq. behalten, z. b. kuning und kuni- burd (propago), neben dem schon gewöhnlichen kunni (genus, goth. kuni).
verbindungen der liquidae. -- LM. qualm. dualm. helm. holm. folma. -- LP. gelp. helpa. LB. halb. delban. selbo. wofür bisweilen lf, wenigstens auslautend ge- schrieben wird. -- LT. smult (serenus) sueltan (mori) salt. malt etc. LD. ald. kald. haldan. seldleic. meldon (prodere) spildjan (perdere) hild (pugna) skild. LTH. scheint schon mit ld vermengt zu werden, indem ich beldjan und huldei st. belthjan, hulthei finde. -- LK. folc. elcor (alias) contrahiert aus elicor. LG. galgo. belgan. folgon. tulgo (valde). -- MN. stemna (vox) dem goth. stibna gleich; simnen (semper) wofür jedoch simlen, simla, simblon üblicher, scheint zus. ziehung (alth. simblun, simbulun). MB. umbi. cumbal (signum). -- NT. ant- (unorganisch st. and-, aber stets so geschrieben) tuenteic (viginti) wintar (hiems). ND. hand. land. kind. bindan. mund (tutela) gisund, arundi etc. kein nth, auch kein organisches ns, indem spunsja (spongia) fremdes ur- sprungs. NST. anst (gratia) consta (novit) farmonsta (in- ficiabatur). NK. thank. benkei. skenkjo (pincerna) palen- cea (palatium) wlenkei (arrogantia) drinkan. rink (procer) dunkar (obscurus) unk. NG. lang. gimang. hangan. gangan. bitengi. hring. thing. thringan. thuingan. hungar. tungal (sidus). -- RL. erl (homo). RM. arm. farm (onus) irmin. formon (prodesse). RN. darno (clam) barn. eisarn. gerno (sollicite) thiorna. thorn (spina) torn (ira) gnornon, gornon (moerere). -- RP. scarp. werpan. RF. suarf (ter- sit). -- RT. suart (niger) herte (cor) wurt (radix). RD. gard. ardon. hard (durus) burd. word (verbum) wurd (fatum). RTH. warth (fiebat) werth (dignus) ertha (terra) morth (homicidium) forth (ultra). -- RK. marca. stark. werk. suerkan (caligare) mirk (tenebrosus). RG. berg. sorga. morgan. burg. -- Wie im alth. gründen sich ver- schiedene dieser formen auf zus. ziehung, namentlich: rl. rm. rg, indem erl, arm, berg ein älteres eral, aram, berag voraussetzen, welche theilweise wirklich noch vorkommen. --
O 2
I. altſächſiſche conſonanten. liquidae.
wirran, warr (confundere) hërro, ſtërro, merrjan (impe- dire) etc.; ënna (unum) iſt aus ênana oder einer um- ſetzung von ênan zu erklären. — In viele wörter iſt die gem. noch nicht gedrungen, z. b. himil, hamor (malieus) und beſonders merkwürdig haben einzelne ableitungen die alte, einfache liq. behalten, z. b. kuning und kuni- burd (propago), neben dem ſchon gewöhnlichen kunni (genus, goth. kuni).
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I. altſächſiſche conſonanten. liquidae.
wirran, warr (confundere) hërro, ſtërro, merrjan (impe-
dire) etc.; ënna (unum) iſt aus ênana oder einer um-
ſetzung von ênan zu erklären. — In viele wörter iſt die
gem. noch nicht gedrungen, z. b. himil, hamor (malieus)
und beſonders merkwürdig haben einzelne ableitungen
die alte, einfache liq. behalten, z. b. kuning und kuni-
burd (propago), neben dem ſchon gewöhnlichen kunni
(genus, goth. kuni).
verbindungen der liquidae. — LM. qualm. dualm.
hëlm. holm. folma. — LP. gëlp. hëlpa. LB. halb. dëlban.
ſëlbo. wofür bisweilen lf, wenigſtens auslautend ge-
ſchrieben wird. — LT. ſmult (ſerenus) ſuëltan (mori)
ſalt. malt etc. LD. ald. kald. haldan. ſëldlîc. meldôn
(prodere) ſpildjan (perdere) hild (pugna) ſkild. LTH.
ſcheint ſchon mit ld vermengt zu werden, indem ich
beldjan und huldî ſt. belthjan, hulthî finde. — LK. folc.
elcôr (alias) contrahiert aus elicôr. LG. galgo. bëlgan.
folgôn. tulgo (valde). — MN. ſtëmna (vox) dem goth.
ſtibna gleich; ſimnen (ſemper) wofür jedoch ſimlen, ſimla,
ſimblon üblicher, ſcheint zuſ. ziehung (alth. ſimblun,
ſimbulun). MB. umbi. cumbal (ſignum). — NT. ant-
(unorganiſch ſt. and-, aber ſtets ſo geſchrieben) tuentîc
(viginti) wintar (hiems). ND. hand. land. kind. bindan.
mund (tutela) giſund, ârundi etc. kein nth, auch kein
organiſches nſ, indem ſpunſja (ſpongia) fremdes ur-
ſprungs. NST. anſt (gratia) conſta (novit) farmonſta (in-
ficiabatur). NK. thank. benkî. ſkenkjo (pincerna) palën-
cea (palatium) wlenkî (arrogantia) drinkan. rink (procer)
dunkar (obſcurus) unk. NG. lang. gimang. hangan.
gangan. bitengi. hring. thing. thringan. thuingan. hungar.
tungal (ſidus). — RL. ërl (homo). RM. arm. farm (onus)
irmin. formôn (prodeſſe). RN. darno (clam) barn. îſarn.
gërno (ſollicite) thiorna. thorn (ſpina) torn (ira) gnornôn,
gornôn (moerere). — RP. ſcarp. wërpan. RF. ſuarf (ter-
ſit). — RT. ſuart (niger) herte (cor) wurt (radix). RD.
gard. ardôn. hard (durus) burd. word (verbum) wurd
(fatum). RTH. warth (fiebat) wërth (dignus) ërtha (terra)
morth (homicidium) forth (ultra). — RK. marca. ſtark.
wërk. ſuërkan (caligare) mirk (tenebroſus). RG. bërg.
ſorga. morgan. burg. — Wie im alth. gründen ſich ver-
ſchiedene dieſer formen auf zuſ. ziehung, namentlich:
rl. rm. rg, indem ërl, arm, bërg ein älteres ëral, aram,
bërag vorausſetzen, welche theilweiſe wirklich noch
vorkommen. —
O 2
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/237>, abgerufen am 27.11.2024.
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