und r, vor welchen lieber ein ea steht (wovon nach- her) obgleich sich daneben auch ä findet, wie ge- wöhnlich in stäf, seltner in gäf, gäp, tär. c) schein- bare ausnahme sind die oben s. 223. angeführten aus- laute m und n, welche für die gemination gelten, daher nur ein vam, van (d. h. vamm, vann) kein väm, vän stattfindet.
2) sobald der einzelne cons. inlautend von einem e oder (wegen syncope eines vocals) von einer liq. der endung berührt wird, z. b. väter (aqua) äled (ignis) häfer (caper) fäder (pater) äcer (ager) mäger (graci- lis) fäger (pulcher) hägel (grando) hrägel (vestis) hä- sel (corylus) däges, däge, überhaupt alle gen. und dat. sg. der mäunl. u. neutr. subst.; -- fämne (fe- mina) smälne (parvum) smälrs (parvorum) häglas (grandines) ägru (ova) räsn (laquear, goth. razn) välse (n. propr.) fälsjan (expiare). Ausnahmen a) bei adj. die gen. sg. masc. und neutr., die acc. sg. fem., die nom. pl. masc. und die nom. sg. fem. und neutr. schwacher form (kurz: bei adj. kehrt das a auch bei der endung e zurück) z. b. smale (parvi, par- vam) thät smale (parvum) b) auch das von e gefolgte m scheint lieber a als ä vor sich zu leiden, vgl. ga- men (jocus) gamel (vetus). c) bei der endung des starken part. prät. finde ich schwanken und z. b. bald hladen bald hläden (onustus). d) versteht sich von selbst, daß bei jedem andern vocal der endung als e das a der wurzel eintritt, namentlich in den gleichen fällen, sobald noch die ältere endung a, o, n statt des abgeschwächten e gilt, z. b. hagal, hagol; später hägel.
3) folgen doppelconsonanzen, so gilt ä (außer den vor- hin berührten syncopen smälne, ägru) nur vor sc. st. ft. fn (äsc, gäst, fäst, cäster, cräft, äfter, häst, hräfn) unter welchen jedoch st und vielleicht sc in- lautend das a zurücknimmt, vgl. gastas, ascas (?), nicht aber ft, es heißt cräfta, nicht crafta. Sodann vor den geminationen pp. bb. tt. cc. ss. als: äppel (po- mum) läppa (fimbria) täppe (taenia) cräbba (cancer) häbban (habere) fät, fättes (pinguis) gnät, gnättes (culex) vrät, vrättes (artificium) vräcca (exsul) lässa (minor) nässe (promontorium). Andere doppelte cons. haben kein ä vor sich, entw. a (wie die ge- mination mm, nn) oder ea (wovon unten).
I. angelſächſiſche vocale.
und r, vor welchen lieber ein ëa ſteht (wovon nach- her) obgleich ſich daneben auch ä findet, wie ge- wöhnlich in ſtäf, ſeltner in gäf, gäp, tär. c) ſchein- bare ausnahme ſind die oben ſ. 223. angeführten aus- laute m und n, welche für die gemination gelten, daher nur ein vam, van (d. h. vamm, vann) kein väm, vän ſtattfindet.
2) ſobald der einzelne conſ. inlautend von einem e oder (wegen ſyncope eines vocals) von einer liq. der endung berührt wird, z. b. väter (aqua) äled (ignis) häfer (caper) fäder (pater) äcer (ager) mäger (graci- lis) fäger (pulcher) hägel (grando) hrägel (veſtis) hä- ſel (corylus) däges, däge, überhaupt alle gen. und dat. ſg. der mäunl. u. neutr. ſubſt.; — fämne (fe- mina) ſmälne (parvum) ſmälrs (parvorum) häglas (grandines) ägru (ova) räſn (laquear, goth. razn) välſe (n. propr.) fälſjan (expiare). Ausnahmen a) bei adj. die gen. ſg. maſc. und neutr., die acc. ſg. fem., die nom. pl. maſc. und die nom. ſg. fem. und neutr. ſchwacher form (kurz: bei adj. kehrt das a auch bei der endung e zurück) z. b. ſmale (parvi, par- vam) þät ſmale (parvum) b) auch das von e gefolgte m ſcheint lieber a als ä vor ſich zu leiden, vgl. ga- men (jocus) gamel (vetus). c) bei der endung des ſtarken part. prät. finde ich ſchwanken und z. b. bald hladen bald hläden (onuſtus). d) verſteht ſich von ſelbſt, daß bei jedem andern vocal der endung als e das a der wurzel eintritt, namentlich in den gleichen fällen, ſobald noch die ältere endung a, o, n ſtatt des abgeſchwächten e gilt, z. b. hagal, hagol; ſpäter hägel.
3) folgen doppelconſonanzen, ſo gilt ä (außer den vor- hin berührten ſyncopen ſmälne, ägru) nur vor ſc. ſt. ft. fn (äſc, gäſt, fäſt, cäſter, cräft, äfter, häſt, hräfn) unter welchen jedoch ſt und vielleicht ſc in- lautend das a zurücknimmt, vgl. gaſtas, aſcas (?), nicht aber ft, es heißt cräfta, nicht crafta. Sodann vor den geminationen pp. bb. tt. cc. ſſ. als: äppel (po- mum) läppa (fimbria) täppe (taenia) cräbba (cancer) häbban (habere) fät, fättes (pinguis) gnät, gnättes (culex) vrät, vrättes (artificium) vräcca (exſul) läſſa (minor) näſſe (promontorium). Andere doppelte conſ. haben kein ä vor ſich, entw. a (wie die ge- mination mm, nn) oder ëa (wovon unten).
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[233/0259]
I. angelſächſiſche vocale.
und r, vor welchen lieber ein ëa ſteht (wovon nach-
her) obgleich ſich daneben auch ä findet, wie ge-
wöhnlich in ſtäf, ſeltner in gäf, gäp, tär. c) ſchein-
bare ausnahme ſind die oben ſ. 223. angeführten aus-
laute m und n, welche für die gemination gelten,
daher nur ein vam, van (d. h. vamm, vann) kein
väm, vän ſtattfindet.
2) ſobald der einzelne conſ. inlautend von einem e
oder (wegen ſyncope eines vocals) von einer liq. der
endung berührt wird, z. b. väter (aqua) äled (ignis)
häfer (caper) fäder (pater) äcer (ager) mäger (graci-
lis) fäger (pulcher) hägel (grando) hrägel (veſtis) hä-
ſel (corylus) däges, däge, überhaupt alle gen. und
dat. ſg. der mäunl. u. neutr. ſubſt.; — fämne (fe-
mina) ſmälne (parvum) ſmälrs (parvorum) häglas
(grandines) ägru (ova) räſn (laquear, goth. razn)
välſe (n. propr.) fälſjan (expiare). Ausnahmen a) bei
adj. die gen. ſg. maſc. und neutr., die acc. ſg. fem.,
die nom. pl. maſc. und die nom. ſg. fem. und neutr.
ſchwacher form (kurz: bei adj. kehrt das a auch
bei der endung e zurück) z. b. ſmale (parvi, par-
vam) þät ſmale (parvum) b) auch das von e gefolgte
m ſcheint lieber a als ä vor ſich zu leiden, vgl. ga-
men (jocus) gamel (vetus). c) bei der endung des
ſtarken part. prät. finde ich ſchwanken und z. b.
bald hladen bald hläden (onuſtus). d) verſteht ſich
von ſelbſt, daß bei jedem andern vocal der endung
als e das a der wurzel eintritt, namentlich in den
gleichen fällen, ſobald noch die ältere endung
a, o, n ſtatt des abgeſchwächten e gilt, z. b. hagal,
hagol; ſpäter hägel.
3) folgen doppelconſonanzen, ſo gilt ä (außer den vor-
hin berührten ſyncopen ſmälne, ägru) nur vor ſc.
ſt. ft. fn (äſc, gäſt, fäſt, cäſter, cräft, äfter, häſt,
hräfn) unter welchen jedoch ſt und vielleicht ſc in-
lautend das a zurücknimmt, vgl. gaſtas, aſcas (?), nicht
aber ft, es heißt cräfta, nicht crafta. Sodann vor
den geminationen pp. bb. tt. cc. ſſ. als: äppel (po-
mum) läppa (fimbria) täppe (taenia) cräbba (cancer)
häbban (habere) fät, fättes (pinguis) gnät, gnättes
(culex) vrät, vrättes (artificium) vräcca (exſul) läſſa
(minor) näſſe (promontorium). Andere doppelte
conſ. haben kein ä vor ſich, entw. a (wie die ge-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/259>, abgerufen am 22.11.2024.
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