entsprechende ausdruck, so bleibt die beurtheilung un- gewiß, z. b. vode (homo pannosus, Rein. 332.) bladen (flare) Huyd. op St. 3, 320 etc. Zuweilen tritt d in die ten. über, wie vorhin beim t gezeigt ist. Syncope er- fährt es bei folgendem t der flexion, als vint f. vindet (:twint Maerl. 2, 458.) ghescaet:ghepaet Maerl. 2, 408. f. ghescadet, ghepadet 1, 45. hoet (f. hoedet): vroet; desgl. in der composition bleiscap f. blidescap etc. und der schnelleren aussprache in andern fällen, z. b. moer f. moeder, woensdach f. woedensdach etc. -- Auslautend gilt es nicht, daher Rein. 345. goud:houd (vetus) in gout:hout zu berichtigen. Die einzige obenerwähnte ausnahme ist god, gen. gods.
(TH oder DH) mangeln, th wird bloß in fremden namen geschrieben, wie theodosius etc. Scheinbar steht es in zus. setzungen:onthouden, ontherven d. i. ont- houden, ont-herven; vermuthlich ist das häufige ont- hier (usque, Maerl. 1, 119. 148. 205. 271 etc. Huyd. op St. 1, 156.) ähnlich zu erklären *).
(S) vom anlaut sogleich mehr beim z. Die aus den übrigen mundarten erhellenden beispiele des inlautenden laßen sich vermehren, hauptsächlich aber durch aufge- nommene fremde wörter, als braes (franz. bras) Maerl. 1, 46. tas (acervus, franz. tas) 2, 473. pusoen (franz. poison) 3, 71. pese (nervus, vorhin s. 489.) nosen (no- cere) nose (damnum) onnosel (innocens) 2, 74. 89. alle aus dem franz. noisier, noise. Deutsch sind aber dwaes oder dwas (fatuus) swaselinc (cognatus) riesen (insanire) u. a. Auslautend steht außer dem org. 1) ein unorgani- sches s für hs in was (cera) das (meles) wies (crevit) vos (vulpes) etc. geminiert inlautend. 2) für x in craus (crux) Maerl. 3, 248. crausde Stoke 1, 437. geminiert eben- falls, daher crusse (cruce) crussen (crucifigere); vielleicht schließe ich aus messe (fimo, cinere) Maerl. 3, 239. rich- tig auf einen nom. mes (angels. mix, mixen) neuniederl. mest. 3) merkwürdig in der verbindung ns parallel dem hochd. nz. Die wörter sind folgende: dans (chorea) gans (integer, sanus) gansen (sanare) Maerl. 1, 313. 3, 71.
*) Der buchstab dieses worts macht in allen deutschen spra- chen zu schaffen; schon im goth. unte neben und, im alth. unzi neben unt-aß, im angels. odh (wonach man ein goth. unTh, alth. und erwartet) mittelh. unz, engl. until, dän. indtil, schwed. intil, ändatil. Näheres bei den partikeln.
I. mittelniederlandiſche conſonanten. linguales.
entſprechende ausdruck, ſo bleibt die beurtheilung un- gewiß, z. b. vode (homo pannoſus, Rein. 332.) bladen (flare) Huyd. op St. 3, 320 etc. Zuweilen tritt d in die ten. über, wie vorhin beim t gezeigt iſt. Syncope er- fährt es bei folgendem t der flexion, als vint f. vindet (:twint Maerl. 2, 458.) gheſcaet:ghepaet Maerl. 2, 408. f. gheſcadet, ghepadet 1, 45. hoet (f. hoedet): vroet; desgl. in der compoſition blîſcap f. blideſcap etc. und der ſchnelleren ausſprache in andern fällen, z. b. moer f. moeder, woensdach f. woedensdach etc. — Auslautend gilt es nicht, daher Rein. 345. goud:houd (vetus) in gout:hout zu berichtigen. Die einzige obenerwähnte ausnahme iſt god, gen. gods.
(TH oder DH) mangeln, th wird bloß in fremden namen geſchrieben, wie theodoſius etc. Scheinbar ſteht es in zuſ. ſetzungen:onthouden, onthërven d. i. ont- houden, ont-hërven; vermuthlich iſt das häufige ont- hier (usque, Maerl. 1, 119. 148. 205. 271 etc. Huyd. op St. 1, 156.) ähnlich zu erklären *).
(S) vom anlaut ſogleich mehr beim z. Die aus den übrigen mundarten erhellenden beiſpiele des inlautenden laßen ſich vermehren, hauptſächlich aber durch aufge- nommene fremde wörter, als braes (franz. bras) Maerl. 1, 46. tas (acervus, franz. tas) 2, 473. puſoen (franz. poiſon) 3, 71. pêſe (nervus, vorhin ſ. 489.) noſen (no- cere) noſe (damnum) onnoſel (innocens) 2, 74. 89. alle aus dem franz. noiſier, noiſe. Deutſch ſind aber dwaes oder dwas (fatuus) ſwaſelinc (cognatus) rieſen (inſanire) u. a. Auslautend ſteht außer dem org. 1) ein unorgani- ſches ſ für hs in was (cera) das (meles) wies (crevit) vos (vulpes) etc. geminiert inlautend. 2) für x in crûs (crux) Maerl. 3, 248. crûſde Stoke 1, 437. geminiert eben- falls, daher cruſſe (cruce) cruſſen (crucifigere); vielleicht ſchließe ich aus mëſſe (fimo, cinere) Maerl. 3, 239. rich- tig auf einen nom. mës (angelſ. mix, mixen) neuniederl. mëſt. 3) merkwürdig in der verbindung ns parallel dem hochd. nz. Die wörter ſind folgende: dans (chorea) gans (integer, ſanus) ganſen (ſanare) Maerl. 1, 313. 3, 71.
*) Der buchſtab dieſes worts macht in allen deutſchen ſpra- chen zu ſchaffen; ſchon im goth. untê neben und, im alth. unzi neben unt-aƷ, im angelſ. odh (wonach man ein goth. unÞ, alth. und erwartet) mittelh. unz, engl. until, dän. indtil, ſchwed. intil, ändatil. Näheres bei den partikeln.
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[495/0521]
I. mittelniederlandiſche conſonanten. linguales.
entſprechende ausdruck, ſo bleibt die beurtheilung un-
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(flare) Huyd. op St. 3, 320 etc. Zuweilen tritt d in die
ten. über, wie vorhin beim t gezeigt iſt. Syncope er-
fährt es bei folgendem t der flexion, als vint f. vindet
(:twint Maerl. 2, 458.) gheſcaet:ghepaet Maerl. 2, 408.
f. gheſcadet, ghepadet 1, 45. hoet (f. hoedet): vroet;
desgl. in der compoſition blîſcap f. blideſcap etc. und
der ſchnelleren ausſprache in andern fällen, z. b. moer
f. moeder, woensdach f. woedensdach etc. — Auslautend
gilt es nicht, daher Rein. 345. goud:houd (vetus) in
gout:hout zu berichtigen. Die einzige obenerwähnte
ausnahme iſt god, gen. gods.
(TH oder DH) mangeln, th wird bloß in fremden
namen geſchrieben, wie theodoſius etc. Scheinbar ſteht
es in zuſ. ſetzungen:onthouden, onthërven d. i. ont-
houden, ont-hërven; vermuthlich iſt das häufige ont-
hier (usque, Maerl. 1, 119. 148. 205. 271 etc. Huyd. op
St. 1, 156.) ähnlich zu erklären *).
(S) vom anlaut ſogleich mehr beim z. Die aus den
übrigen mundarten erhellenden beiſpiele des inlautenden
laßen ſich vermehren, hauptſächlich aber durch aufge-
nommene fremde wörter, als braes (franz. bras) Maerl.
1, 46. tas (acervus, franz. tas) 2, 473. puſoen (franz.
poiſon) 3, 71. pêſe (nervus, vorhin ſ. 489.) noſen (no-
cere) noſe (damnum) onnoſel (innocens) 2, 74. 89. alle
aus dem franz. noiſier, noiſe. Deutſch ſind aber dwaes
oder dwas (fatuus) ſwaſelinc (cognatus) rieſen (inſanire)
u. a. Auslautend ſteht außer dem org. 1) ein unorgani-
ſches ſ für hs in was (cera) das (meles) wies (crevit)
vos (vulpes) etc. geminiert inlautend. 2) für x in crûs
(crux) Maerl. 3, 248. crûſde Stoke 1, 437. geminiert eben-
falls, daher cruſſe (cruce) cruſſen (crucifigere); vielleicht
ſchließe ich aus mëſſe (fimo, cinere) Maerl. 3, 239. rich-
tig auf einen nom. mës (angelſ. mix, mixen) neuniederl.
mëſt. 3) merkwürdig in der verbindung ns parallel dem
hochd. nz. Die wörter ſind folgende: dans (chorea)
gans (integer, ſanus) ganſen (ſanare) Maerl. 1, 313. 3, 71.
*) Der buchſtab dieſes worts macht in allen deutſchen ſpra-
chen zu ſchaffen; ſchon im goth. untê neben und, im alth.
unzi neben unt-aƷ, im angelſ. odh (wonach man ein
goth. unÞ, alth. und erwartet) mittelh. unz, engl. until,
dän. indtil, ſchwed. intil, ändatil. Näheres bei den
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/521>, abgerufen am 22.11.2024.
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