II. alts. subst. stark masc. dritte u. vierte decl.
andere, die bei unvollständigen belegen auch für neutr. zweiter decl. gelten können, z. b. tiri (decus) endi (finis); die comp. mit -scipi, scepi schwanken augen- scheinlich zwischen masc. und neutr.; heri (multitudo) und meri (mare) sind im alts. weiblich. -- 2) auf -ari, eri: altari (altare) soleri (coenaculum) garderi (hortula- nus). -- Zuweilen wird das i ausgeworfen, namentlich in herdos.
Starkes masculinum. dritte declination.
hierher die wörter: fridu (pax) heru (gladins) lagu (aequor) magu (puer) sidu (mos) sunu (filius) weisu (prin- ceps oder weiso schwach?) die fast nur im nom. und acc. sg. vorkommen. Doch sunu macht den gen. sunjes und einmahl, wo die lesart richtig, den dat. sunu (nicht sunje). Den pl. von sunu gewähren meine bruchstücke nicht, ich vermuthe aber nicht sunjos, sondern sunei.
Starkes masculinum. vierte declination.
spuren: liudei (homines) gen. liudjo, dat. liudjun; fot (pes) pl. fotei, gen. foto st. fotjo, dat. foton st. fotjun; segg (vir) pl. seggei, gen. seggjo; scild (clypeus) dat. pl. scildjun; gast (hospes) dat. pl. gastjun; thrum (sonitus) dat. pl. thrumeon; vielleicht auch rad (cons.) pl. radei? Ich finde den pl. trahnei (lacrimae) bin aber des geschlechtes ungewiß, der sg. muß trahen, trahan lauten. -- Die decl. des sg. fällt mit der ersten decl. zusammen, im dat. pl. aber sollte man eher -in als -jun erwarten, wirk- lich steht einmahl trahnin (lacrimis).
Starkes femininum. erste declination.
beispiel: geb-a
pl. geb-a
geb-a
geb-ono
geb-au
geb-un
geb-a
geb-a
statt des kurzen a im nom. acc. sg. zuweilen schon e. -- Hierher gehören aha (aqua) beda (preces) gibada (leva- men) buota (emendatio) ertha (terra) folda (terra) folma (manus) forhta (timor) fruma (utilitas) galla (bilis) geba (donum) goma (prandium) halba (latus) halla (aula) helpa (auxilium) hueila (tempus) kara (querela, luctus) lera (doctrina) logna (ignis) meda (merces) peda (tunica) peina (cruciatus) quala (nex) rasta (requies) saka (causa) seola (anima) haramscara (poena) soiga (cura) spraka
II. altſ. ſubſt. ſtark maſc. dritte u. vierte decl.
andere, die bei unvollſtändigen belegen auch für neutr. zweiter decl. gelten können, z. b. tiri (decus) endi (finis); die comp. mit -ſcipi, ſcëpi ſchwanken augen- ſcheinlich zwiſchen maſc. und neutr.; heri (multitudo) und meri (mare) ſind im altſ. weiblich. — 2) auf -âri, eri: altari (altare) ſoleri (coenaculum) garderi (hortula- nus). — Zuweilen wird das i ausgeworfen, namentlich in hërdôs.
Starkes maſculinum. dritte declination.
hierher die wörter: fridu (pax) hëru (gladins) lagu (aequor) magu (puer) ſidu (mos) ſunu (filius) wîſu (prin- ceps oder wîſo ſchwach?) die faſt nur im nom. und acc. ſg. vorkommen. Doch ſunu macht den gen. ſunjes und einmahl, wo die lesart richtig, den dat. ſunu (nicht ſunje). Den pl. von ſunu gewähren meine bruchſtücke nicht, ich vermuthe aber nicht ſunjôs, ſondern ſunî.
Starkes maſculinum. vierte declination.
ſpuren: liudî (homines) gen. liudjô, dat. liudjun; fôt (pes) pl. fôtî, gen. fôtô ſt. fôtjô, dat. fôton ſt. fôtjun; ſegg (vir) pl. ſeggî, gen. ſeggjô; ſcild (clypeus) dat. pl. ſcildjun; gaſt (hoſpes) dat. pl. gaſtjun; thrum (ſonitus) dat. pl. thrumeon; vielleicht auch râd (conſ.) pl. râdî? Ich finde den pl. trahnî (lacrimae) bin aber des geſchlechtes ungewiß, der ſg. muß trahen, trahan lauten. — Die decl. des ſg. fällt mit der erſten decl. zuſammen, im dat. pl. aber ſollte man eher -in als -jun erwarten, wirk- lich ſteht einmahl trahnin (lacrimis).
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II. altſ. ſubſt. ſtark maſc. dritte u. vierte decl.
andere, die bei unvollſtändigen belegen auch für neutr.
zweiter decl. gelten können, z. b. tiri (decus) endi
(finis); die comp. mit -ſcipi, ſcëpi ſchwanken augen-
ſcheinlich zwiſchen maſc. und neutr.; heri (multitudo)
und meri (mare) ſind im altſ. weiblich. — 2) auf -âri,
eri: altari (altare) ſoleri (coenaculum) garderi (hortula-
nus). — Zuweilen wird das i ausgeworfen, namentlich
in hërdôs.
Starkes maſculinum. dritte declination.
hierher die wörter: fridu (pax) hëru (gladins) lagu
(aequor) magu (puer) ſidu (mos) ſunu (filius) wîſu (prin-
ceps oder wîſo ſchwach?) die faſt nur im nom. und
acc. ſg. vorkommen. Doch ſunu macht den gen. ſunjes
und einmahl, wo die lesart richtig, den dat. ſunu (nicht
ſunje). Den pl. von ſunu gewähren meine bruchſtücke
nicht, ich vermuthe aber nicht ſunjôs, ſondern ſunî.
Starkes maſculinum. vierte declination.
ſpuren: liudî (homines) gen. liudjô, dat. liudjun; fôt
(pes) pl. fôtî, gen. fôtô ſt. fôtjô, dat. fôton ſt. fôtjun;
ſegg (vir) pl. ſeggî, gen. ſeggjô; ſcild (clypeus) dat. pl.
ſcildjun; gaſt (hoſpes) dat. pl. gaſtjun; thrum (ſonitus) dat.
pl. thrumeon; vielleicht auch râd (conſ.) pl. râdî? Ich
finde den pl. trahnî (lacrimae) bin aber des geſchlechtes
ungewiß, der ſg. muß trahen, trahan lauten. — Die
decl. des ſg. fällt mit der erſten decl. zuſammen, im dat.
pl. aber ſollte man eher -in als -jun erwarten, wirk-
lich ſteht einmahl trahnin (lacrimis).
Starkes femininum. erſte declination.
beiſpiel: gëb-a pl. gëb-â
gëb-â gëb-ônô
gëb-û gëb-un
gëb-a gëb-â
ſtatt des kurzen a im nom. acc. ſg. zuweilen ſchon e. —
Hierher gehören aha (aqua) bëda (preces) gibada (leva-
men) buota (emendatio) ërtha (terra) folda (terra) folma
(manus) forhta (timor) fruma (utilitas) galla (bilis) gëba
(donum) gôma (prandium) halba (latus) halla (aula) hëlpa
(auxilium) huîla (tempus) kara (querela, luctus) lêra
(doctrina) logna (ignis) mêda (merces) pêda (tunica)
pîna (cruciatus) quâla (nex) raſta (requies) ſaka (cauſa)
ſêola (anima) harâmſcara (poena) ſoiga (cura) ſprâka
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/660>, abgerufen am 22.11.2024.
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