paradigma genau wie das des schw. masc.; hierher ge- hören 1) einfache: assce (cinis) bate (commodum) baerde (ascia) beile (securis) bloeme (flos) craune (corona) galghe (patib.) haerpe (nablium) herte (cor) Maerl. 3, 89, 161. Rein. 290. 306. 326. 339. 342. hinde (cerva) hinne (gal- lina) kerke (eccl.) linde (tilia) leine (funis) mamme (mamma) pere (pirum) roede (virga) sonne (sol) spille (fusus) sterre (stella) tente (tentorium) teve (canis fem.) tonge (lingua) weke (hebd.) etc. -- 2) bildungen mit -el, -in, -er: navele, nafle (umbilicus) Maerl. 3, 134. wostine (desertum) adere, adre (vena) etc.
Anmerkungen: 1) schwanken der meisten wörter erster starker decl. hierher. 2) geschlechtsübergänge; na- mentlich im dat. sg. gelten gerne weiblich: name (no- men) scade (damnum) u. a. m.
Schwaches neutrum.
decliniert gleich dem masc. und fem.; oghe (oculus) ore (auris); außerdem dürfte man die vordem der zweiten starken decl. zugehörigen (bedde, Ieike) nun hierher rech- nen; herte ist weiblich.
Anomalien des mittelniederländischen substantivum.
1) vader, broeder, moder, dochter, suster im sg. un- veränderlich und namentlich nehmen die beiden ersten kein -s im gen. (vgl. Huyd. op St. 1, 158-162). Die plur. form bedarf noch untersuchungen; Maerl. 3, 340. vadere: gadere; Rein. 284. broeders; Maerl. 2, 178. doch- tren, aber außerhalb reims. -- 2) man entw. unverän- derlich, (vgl. die pl. raetsman, querneman Maerl. 1, 122. 3, 117.) oder mit dem gen. sg. und dem pl. mans (vgl. temmermans Rein. 294. Maerl. 3, 325.) oder mit dem gen. mannes, dat. manne, pl. manne Maerl. 3, 133. -- 3) liede (homines) gilt nur im plur. und scheint männlich; der nom. liede steht im reim Rein. 369. Maerl. 2, 99, 107, 163. 3. 212. 224. 228; außerhalb reims zuweilen die schwache form lieden, höchst selten im reim (Maerl. 1, 16.); den gen. pl. lieder (Maerl. 1, 160.) der ein un- erweisliches neutr. mit dem nom. liedere voraussetzt, halte ich für fehlerhaft, wie denn auch sonst das rich- tige liede (Maerl. 1, 163.) vorkommt. -- 4) diet (gens) ist regelmäßiges neutr.; gen. diedes, dat. diede; boec (li- ber) bald neutr. bald masc., vielleicht mit dem unter-
Anmerkungen: 1) ſchwanken der meiſten wörter erſter ſtarker decl. hierher. 2) geſchlechtsübergänge; na- mentlich im dat. ſg. gelten gerne weiblich: name (no- men) ſcade (damnum) u. a. m.
Schwaches neutrum.
decliniert gleich dem maſc. und fem.; ôghe (oculus) ôre (auris); außerdem dürfte man die vordem der zweiten ſtarken decl. zugehörigen (bëdde, Iîke) nun hierher rech- nen; hërte iſt weiblich.
Anomalien des mittelniederländiſchen ſubſtantivum.
1) vader, broeder, môder, dochter, ſuſter im ſg. un- veränderlich und namentlich nehmen die beiden erſten kein -s im gen. (vgl. Huyd. op St. 1, 158-162). Die plur. form bedarf noch unterſuchungen; Maerl. 3, 340. vadere: gadere; Rein. 284. broeders; Maerl. 2, 178. doch- tren, aber außerhalb reims. — 2) man entw. unverän- derlich, (vgl. die pl. raetsman, quërneman Maerl. 1, 122. 3, 117.) oder mit dem gen. ſg. und dem pl. mans (vgl. tëmmermans Rein. 294. Maerl. 3, 325.) oder mit dem gen. mannes, dat. manne, pl. manne Maerl. 3, 133. — 3) liede (homines) gilt nur im plur. und ſcheint männlich; der nom. liede ſteht im reim Rein. 369. Maerl. 2, 99, 107, 163. 3. 212. 224. 228; außerhalb reims zuweilen die ſchwache form lieden, höchſt ſelten im reim (Maerl. 1, 16.); den gen. pl. lieder (Maerl. 1, 160.) der ein un- erweiſliches neutr. mit dem nom. liedere vorausſetzt, halte ich für fehlerhaft, wie denn auch ſonſt das rich- tige liede (Maerl. 1, 163.) vorkommt. — 4) diet (gens) iſt regelmäßiges neutr.; gen. diedes, dat. diede; boec (li- ber) bald neutr. bald maſc., vielleicht mit dem unter-
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II. mittelniederl. ſubſt. ſchw. fem. neutrum.
Schwaches femininum.
paradigma genau wie das des ſchw. maſc.; hierher ge-
hören 1) einfache: aſſce (cinis) bate (commodum) baerde
(aſcia) bîle (ſecuris) bloeme (flos) crûne (corona) galghe
(patib.) haerpe (nablium) hërte (cor) Maerl. 3, 89, 161.
Rein. 290. 306. 326. 339. 342. hinde (cerva) hinne (gal-
lina) kërke (eccl.) linde (tilia) lîne (funis) mamme
(mamma) përe (pirum) roede (virga) ſonne (ſol) ſpille
(fuſus) ſtërre (ſtella) tënte (tentorium) tëve (canis fem.)
tonge (lingua) wëke (hebd.) etc. — 2) bildungen mit
-el, -in, -er: navele, nafle (umbilicus) Maerl. 3, 134.
wôſtìne (deſertum) adere, adre (vena) etc.
Anmerkungen: 1) ſchwanken der meiſten wörter
erſter ſtarker decl. hierher. 2) geſchlechtsübergänge; na-
mentlich im dat. ſg. gelten gerne weiblich: name (no-
men) ſcade (damnum) u. a. m.
Schwaches neutrum.
decliniert gleich dem maſc. und fem.; ôghe (oculus) ôre
(auris); außerdem dürfte man die vordem der zweiten
ſtarken decl. zugehörigen (bëdde, Iîke) nun hierher rech-
nen; hërte iſt weiblich.
Anomalien des mittelniederländiſchen ſubſtantivum.
1) vader, broeder, môder, dochter, ſuſter im ſg. un-
veränderlich und namentlich nehmen die beiden erſten
kein -s im gen. (vgl. Huyd. op St. 1, 158-162). Die
plur. form bedarf noch unterſuchungen; Maerl. 3, 340.
vadere: gadere; Rein. 284. broeders; Maerl. 2, 178. doch-
tren, aber außerhalb reims. — 2) man entw. unverän-
derlich, (vgl. die pl. raetsman, quërneman Maerl. 1, 122.
3, 117.) oder mit dem gen. ſg. und dem pl. mans (vgl.
tëmmermans Rein. 294. Maerl. 3, 325.) oder mit dem gen.
mannes, dat. manne, pl. manne Maerl. 3, 133. — 3) liede
(homines) gilt nur im plur. und ſcheint männlich; der
nom. liede ſteht im reim Rein. 369. Maerl. 2, 99, 107,
163. 3. 212. 224. 228; außerhalb reims zuweilen die
ſchwache form lieden, höchſt ſelten im reim (Maerl.
1, 16.); den gen. pl. lieder (Maerl. 1, 160.) der ein un-
erweiſliches neutr. mit dem nom. liedere vorausſetzt,
halte ich für fehlerhaft, wie denn auch ſonſt das rich-
tige liede (Maerl. 1, 163.) vorkommt. — 4) diet (gens)
iſt regelmäßiges neutr.; gen. diedes, dat. diede; boec (li-
ber) bald neutr. bald maſc., vielleicht mit dem unter-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/719>, abgerufen am 22.11.2024.
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