zus. fällt) folgt aus den reimen wir: zwir Trist. 82b, ir (vos): mir Trist. 37c 45b Wilh. 2, 131a etc.; in dem oben s. 351. berührten wier, ier suche man keine spur der alten länge, weil ebenwohl mier, dier, ier (eorum) ge- reimt werden, z. b. letzteres auf schier M. S. 2, 41b; -- der acc. pl. unsich (noch entschieden im 12. jahrh.) er- scheint nur spurweise Parc. 3593. Flore 909. M. S. 2, 63b 136b 171a 174b 194b und hat gewöhnlich gleich dem dat. uns, während in pers. II. das dat. iu und acc. iuch durchgehends strenge geschieden sind; iuch ist kürzung aus iuwich; -- der merkwürdige gen. meinis Roth. 4426. ist niederdentsch.
(mittelniederl.) I. sg. ic. meins. mei. mei; pl. wei. on- ser. ons. ons. -- II. dau. deins. dei. dei. pl. ghei. hauwer. hau. hau. -- III. hat lediglich den gen. seins (kein: sich). -- aum. meins (mei) belegt Maerl. 2, 145. 149. 183.; deins Maerl. 3, 79. seins Rein. 372. Stoke 2, 181. der sg. zweiter pers. wird selten gebraucht, doch zuweilen (vgl. dau Rein. z. 1957.); die länge von mei, dei, wei, ghei folgt aus dem häufigen reim auf bei, vrei, sei (Rein. 279. 306. 323. 334.) oder man müste auch vri, si, bi annehmen (vgl. oben s. 475.) -- hau steht für au (s. 502.) welches daneben vorkommt, beide reimen auf nau (Rein. 279. 307. 316.).
(neuh.) I. sg. ich. mein. meir. mich; pl. weir. unser. uns. uns. -- II. sg. dau. dein. deir. dich; pl. eir. euer. euch. euch. -- III. ohne nom., der gen. sein gilt nur im sg., hingegen sich für den dat. acc. sg. und pl. -- anm. neben mein, dein, sein jedoch unedler: meiner, deiner, seiner; -- die dehnung des weir, eir ist keine wiederher- stellung, sondern folge der allg. regel s. 518., daher auch meir, deir und eir (ei f.); -- in pl. I. hat die dat. form den acc., in II. die acc. form den dat. eingenommen.
(neuniederl.) I. sg. ik. meins. my. my; pl. wy. on- zer. ons. ons. -- II. ohne sg. -- pl. gy. uwer. au. au. -- III. ohne nom. sg. pl., allein zeins gen. sg., zich acc. sg. und pl,; zich dat. sg. -- anm. statt meins, zeins, zuwei- len meiner, zeiner, umgekehrt statt uwer zuweilen uws.
(neuengl.) I. sg. ei. meine. me. me; pl. we. ours. us. us. -- II. sg. thou. theine, the. the; pl. ye. youre. you. you. -- III. mangelt durchaus. -- anm. für ei im mittelengl. bis- weilen noch ich, wenn voc. folgt; in beiden pers. ge- bricht gen. sg. pl.
(schwed.) I. sg. nom. jag; dat. acc. mig; pl. nom. vei, dat. acc. oss. -- II. sg. nom. dau; dat. acc. dig; pl. nom. ei oder nei; dat. acc. eder. -- III. bloß sig für dat. acc. sg. und pl. --
II. perſönliches ungeſchl. pronomen.
zuſ. fällt) folgt aus den reimen wir: zwir Triſt. 82b, ir (vos): mir Triſt. 37c 45b Wilh. 2, 131a etc.; in dem oben ſ. 351. berührten wier, ier ſuche man keine ſpur der alten länge, weil ebenwohl mier, dier, ier (eorum) ge- reimt werden, z. b. letzteres auf ſchier M. S. 2, 41b; — der acc. pl. unſich (noch entſchieden im 12. jahrh.) er- ſcheint nur ſpurweiſe Parc. 3593. Flore 909. M. S. 2, 63b 136b 171a 174b 194b und hat gewöhnlich gleich dem dat. uns, während in perſ. II. das dat. iu und acc. iuch durchgehends ſtrenge geſchieden ſind; iuch iſt kürzung aus iuwich; — der merkwürdige gen. mînis Roth. 4426. iſt niederdentſch.
(mittelniederl.) I. ſg. ic. mîns. mî. mî; pl. wî. on- ſer. ons. ons. — II. dû. dîns. dî. dî. pl. ghî. hûwer. hû. hû. — III. hat lediglich den gen. ſîns (kein: ſich). — aum. mîns (mei) belegt Maerl. 2, 145. 149. 183.; dîns Maerl. 3, 79. ſîns Rein. 372. Stoke 2, 181. der ſg. zweiter perſ. wird ſelten gebraucht, doch zuweilen (vgl. dû Rein. z. 1957.); die länge von mî, dî, wî, ghî folgt aus dem häufigen reim auf bî, vrî, ſî (Rein. 279. 306. 323. 334.) oder man müſte auch vri, ſi, bi annehmen (vgl. oben ſ. 475.) — hû ſteht für û (ſ. 502.) welches daneben vorkommt, beide reimen auf nû (Rein. 279. 307. 316.).
(neuh.) I. ſg. ich. mein. mîr. mich; pl. wîr. unſer. uns. uns. — II. ſg. dû. dein. dîr. dich; pl. îr. euer. euch. euch. — III. ohne nom., der gen. ſein gilt nur im ſg., hingegen ſich für den dat. acc. ſg. und pl. — anm. neben mein, dein, ſein jedoch unedler: meiner, deiner, ſeiner; — die dehnung des wîr, îr iſt keine wiederher- ſtellung, ſondern folge der allg. regel ſ. 518., daher auch mîr, dîr und îr (ei f.); — in pl. I. hat die dat. form den acc., in II. die acc. form den dat. eingenommen.
(neuniederl.) I. ſg. ik. mîns. my. my; pl. wy. on- zer. ons. ons. — II. ohne ſg. — pl. gy. uwer. û. û. — III. ohne nom. ſg. pl., allein zîns gen. ſg., zich acc. ſg. und pl,; zich dat. ſg. — anm. ſtatt mîns, zîns, zuwei- len mîner, zîner, umgekehrt ſtatt uwer zuweilen uws.
(neuengl.) I. ſg. î. mîne. me. me; pl. we. ours. us. us. — II. ſg. thou. thîne, thê. thê; pl. ye. youre. you. you. — III. mangelt durchaus. — anm. für î im mittelengl. bis- weilen noch ich, wenn voc. folgt; in beiden perſ. ge- bricht gen. ſg. pl.
(ſchwed.) I. ſg. nom. jag; dat. acc. mig; pl. nom. vî, dat. acc. oſſ. — II. ſg. nom. dû; dat. acc. dig; pl. nom. î oder nî; dat. acc. êder. — III. bloß ſig für dat. acc. ſg. und pl. —
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[782/0808]
II. perſönliches ungeſchl. pronomen.
zuſ. fällt) folgt aus den reimen wir: zwir Triſt. 82b, ir
(vos): mir Triſt. 37c 45b Wilh. 2, 131a etc.; in dem oben
ſ. 351. berührten wier, ier ſuche man keine ſpur der
alten länge, weil ebenwohl mier, dier, ier (eorum) ge-
reimt werden, z. b. letzteres auf ſchier M. S. 2, 41b; —
der acc. pl. unſich (noch entſchieden im 12. jahrh.) er-
ſcheint nur ſpurweiſe Parc. 3593. Flore 909. M. S. 2, 63b 136b
171a 174b 194b und hat gewöhnlich gleich dem dat. uns,
während in perſ. II. das dat. iu und acc. iuch durchgehends
ſtrenge geſchieden ſind; iuch iſt kürzung aus iuwich; — der
merkwürdige gen. mînis Roth. 4426. iſt niederdentſch.
(mittelniederl.) I. ſg. ic. mîns. mî. mî; pl. wî. on-
ſer. ons. ons. — II. dû. dîns. dî. dî. pl. ghî. hûwer. hû.
hû. — III. hat lediglich den gen. ſîns (kein: ſich). —
aum. mîns (mei) belegt Maerl. 2, 145. 149. 183.; dîns
Maerl. 3, 79. ſîns Rein. 372. Stoke 2, 181. der ſg. zweiter
perſ. wird ſelten gebraucht, doch zuweilen (vgl. dû
Rein. z. 1957.); die länge von mî, dî, wî, ghî folgt aus
dem häufigen reim auf bî, vrî, ſî (Rein. 279. 306. 323.
334.) oder man müſte auch vri, ſi, bi annehmen (vgl.
oben ſ. 475.) — hû ſteht für û (ſ. 502.) welches daneben
vorkommt, beide reimen auf nû (Rein. 279. 307. 316.).
(neuh.) I. ſg. ich. mein. mîr. mich; pl. wîr. unſer.
uns. uns. — II. ſg. dû. dein. dîr. dich; pl. îr. euer.
euch. euch. — III. ohne nom., der gen. ſein gilt nur im
ſg., hingegen ſich für den dat. acc. ſg. und pl. — anm.
neben mein, dein, ſein jedoch unedler: meiner, deiner,
ſeiner; — die dehnung des wîr, îr iſt keine wiederher-
ſtellung, ſondern folge der allg. regel ſ. 518., daher auch
mîr, dîr und îr (ei f.); — in pl. I. hat die dat. form
den acc., in II. die acc. form den dat. eingenommen.
(neuniederl.) I. ſg. ik. mîns. my. my; pl. wy. on-
zer. ons. ons. — II. ohne ſg. — pl. gy. uwer. û. û. —
III. ohne nom. ſg. pl., allein zîns gen. ſg., zich acc. ſg.
und pl,; zich dat. ſg. — anm. ſtatt mîns, zîns, zuwei-
len mîner, zîner, umgekehrt ſtatt uwer zuweilen uws.
(neuengl.) I. ſg. î. mîne. me. me; pl. we. ours. us.
us. — II. ſg. thou. thîne, thê. thê; pl. ye. youre. you. you. —
III. mangelt durchaus. — anm. für î im mittelengl. bis-
weilen noch ich, wenn voc. folgt; in beiden perſ. ge-
bricht gen. ſg. pl.
(ſchwed.) I. ſg. nom. jag; dat. acc. mig; pl. nom.
vî, dat. acc. oſſ. — II. ſg. nom. dû; dat. acc. dig; pl.
nom. î oder nî; dat. acc. êder. — III. bloß ſig für dat.
acc. ſg. und pl. —
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/808>, abgerufen am 22.11.2024.
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