Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

II. persönl. geschlecht. pronomen.
aussprache sau. indem sich au und iu nahe liegen -- d) der
acc. masc. fällt zu dem dat., lautete aber früher gewis
hene, wie noch bei anlehnungen -ene (oben s. 505. e.);
statt des dat. sg. hem selten heme (Huyd II, 351.) -- e) im
dat. pl wechseln hen und hem Huyd. op St. I, 98. 99.) --
z) ich stehe an, ob dem gen. pl. neben haer die form
haerre zu bewilligen ist? möchte sie lieber leugnen und
auf das possess. beschränken, (schlußbem. 2.) -- e) das
anlautende h schwindet jedesmahl bei den häufigen
inclinationen.

(mittelengl.) masc. he. his. him. him; fem. nom.
acc. she, zuweilen hye. gen. dat. hir; neutr. hit, his,
him hit; pl. aller geschl. nom. acc. zuweilen noch hye.
gen. hir. dat. him. -- anm. a) statt him, hir häufig
hem, her; statt hit auch it. -- b) schwanken zwischen
she und hye, hy, oft stehn beide nebeneinander, vgl,
Tristr. 1, 10. 3, 12. -- g) für she, sche zuweilen ho,
scho (vgl. ho, quomodo).

(neuh.) masc. er. [ohne gen.] eim. ein; fem. sie eirer.
eir. sie; neutr. es. [ohne gen.] eim. es; pl. aller geschl.
sie. eirer. einen. sie. anm. adjectivische flexion eirer im
gen. fem. und gen. pl. ist ebenso unorganisch als der
dat. pl. einen, dessen form an den alth. acc. sg. m. erinnert.

(neuniederl.) masc. hy. [ohne gen.] hem. hem; pl.
zy. hunner. hun. zy. -- fem. zy. hars. har. har; pl. zy.
harer. har. zy. -- neutr. het. [ohne gen.] hem. het; pl.
zy. hunner. hun. zy. -- anm. im dat. pl. masc. neutr.
gilt neben hun das richtigere hen und sollte auch im
dat. pl. fem. gelten. Die gemeine mundart hraucht im
gen. pl. masc. neutr. ganz organisch harer st. hunner.

(neuengl.) masc. he. his. him. him; fem. she. her.
her. her; neutr. it. its. him. it; pluralform mangelt für
alle geschl. -- anm. der vom nom. it unorganisch ge-
bildete gen. neutr. its reißt erst seit dem 16. 17. jahrh.
ein, in Shakespeare hat man viele its st des richtigeren
his hineincorrigiert: selbst her dient als falscher nom.
für she und bekommt dann den gen. hers.

(schwed.) masc. han. hans. honom. honom; fem.
hon. hennes. henne. henne; ohne neutr. und pl.

(dän.) masc. han. hans. ham. ham; fem. hun. hen-
des. hende. hende; ohne neutr. und pl.; für ham frü-
her ein jetzt veraltendes hannem.

Schlußbem. aus gründen, die erst buch IV. ent-
wickeln wird, hat sich im hochd, und niederl. (in kei-

II. perſönl. geſchlecht. pronomen.
ausſprache ſû. indem ſich û und iu nahe liegen — δ) der
acc. maſc. fällt zu dem dat., lautete aber früher gewis
hëne, wie noch bei anlehnungen -ene (oben ſ. 505. η.);
ſtatt des dat. ſg. hëm ſelten hëme (Huyd II, 351.) — ε) im
dat. pl wechſeln hën und hëm Huyd. op St. I, 98. 99.) —
ζ) ich ſtehe an, ob dem gen. pl. neben haer die form
haerre zu bewilligen iſt? möchte ſie lieber leugnen und
auf das poſſeſſ. beſchränken, (ſchlußbem. 2.) — η) das
anlautende h ſchwindet jedesmahl bei den häufigen
inclinationen.

(mittelengl.) maſc. hë. his. hím. him; fem. nom.
acc. ſhë, zuweilen hye. gen. dat. hir; neutr. hit, his,
him hit; pl. aller geſchl. nom. acc. zuweilen noch hye.
gen. hir. dat. him. — anm. α) ſtatt him, hir häufig
hëm, hër; ſtatt hit auch it. — β) ſchwanken zwiſchen
ſhë und hye, hy, oft ſtehn beide nebeneinander, vgl,
Triſtr. 1, 10. 3, 12. — γ) für ſhë, ſchë zuweilen ho,
ſcho (vgl. ho, quomodo).

(neuh.) maſc. êr. [ohne gen.] îm. în; fem. ſie îrer.
îr. ſie; neutr. ês. [ohne gen.] îm. ês; pl. aller geſchl.
ſie. îrer. înen. ſie. anm. adjectiviſche flexion îrer im
gen. fem. und gen. pl. iſt ebenſo unorganiſch als der
dat. pl. înen, deſſen form an den alth. acc. ſg. m. erinnert.

(neuniederl.) maſc. hy. [ohne gen.] hem. hem; pl.
zy. hunner. hun. zy. — fem. zy. hârs. hâr. hâr; pl. zy.
hârer. hâr. zy. — neutr. het. [ohne gen.] hem. het; pl.
zy. hunner. hun. zy. — anm. im dat. pl. maſc. neutr.
gilt neben hun das richtigere hen und ſollte auch im
dat. pl. fem. gelten. Die gemeine mundart hraucht im
gen. pl. maſc. neutr. ganz organiſch hârer ſt. hunner.

(neuengl.) maſc. he. his. him. him; fem. ſhe. her.
her. her; neutr. it. its. him. it; pluralform mangelt für
alle geſchl. — anm. der vom nom. it unorganiſch ge-
bildete gen. neutr. its reißt erſt ſeit dem 16. 17. jahrh.
ein, in Shakeſpeare hat man viele its ſt des richtigeren
his hineincorrigiert: ſelbſt her dient als falſcher nom.
für ſhe und bekommt dann den gen. hers.

(ſchwed.) maſc. han. hans. honom. honom; fem.
hon. hennes. henne. henne; ohne neutr. und pl.

(dän.) maſc. han. hans. ham. ham; fem. hun. hen-
des. hende. hende; ohne neutr. und pl.; für ham frü-
her ein jetzt veraltendes hannem.

Schlußbem. aus gründen, die erſt buch IV. ent-
wickeln wird, hat ſich im hochd, und niederl. (in kei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0814" n="788"/><fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">per&#x017F;önl. ge&#x017F;chlecht. pronomen.</hi></fw><lb/>
aus&#x017F;prache &#x017F;û. indem &#x017F;ich û und <hi rendition="#i">iu</hi> nahe liegen &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B4;</hi>) der<lb/>
acc. ma&#x017F;c. fällt zu dem dat., lautete aber früher gewis<lb/><hi rendition="#i">hëne</hi>, wie noch bei anlehnungen <hi rendition="#i">-ene</hi> (oben &#x017F;. 505. <hi rendition="#i">&#x03B7;</hi>.);<lb/>
&#x017F;tatt des dat. &#x017F;g. hëm &#x017F;elten <hi rendition="#i">hëme</hi> (Huyd II, 351.) &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B5;</hi>) im<lb/>
dat. pl wech&#x017F;eln <hi rendition="#i">hën</hi> und <hi rendition="#i">hëm</hi> Huyd. op St. I, 98. 99.) &#x2014;<lb/><hi rendition="#i">&#x03B6;</hi>) ich &#x017F;tehe an, ob dem gen. pl. neben haer die form<lb/><hi rendition="#i">haerre</hi> zu bewilligen i&#x017F;t? möchte &#x017F;ie lieber leugnen und<lb/>
auf das po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;. be&#x017F;chränken, (&#x017F;chlußbem. 2.) &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B7;</hi>) das<lb/>
anlautende h &#x017F;chwindet jedesmahl bei den häufigen<lb/>
inclinationen.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">mittelengl.</hi>) ma&#x017F;c. hë. his. hím. him; fem. nom.<lb/>
acc. &#x017F;hë, zuweilen hye. gen. dat. hir; neutr. hit, his,<lb/>
him hit; pl. aller ge&#x017F;chl. nom. acc. zuweilen noch hye.<lb/>
gen. hir. dat. him. &#x2014; <hi rendition="#i">anm</hi>. <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi>) &#x017F;tatt him, hir häufig<lb/>
hëm, hër; &#x017F;tatt hit auch it. &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>) &#x017F;chwanken zwi&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;hë und hye, hy, oft &#x017F;tehn beide nebeneinander, vgl,<lb/>
Tri&#x017F;tr. 1, 10. 3, 12. &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi>) für &#x017F;hë, &#x017F;chë zuweilen <hi rendition="#i">ho</hi>,<lb/>
&#x017F;cho (vgl. <hi rendition="#i">ho</hi>, quomodo).</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">neuh.</hi>) ma&#x017F;c. êr. [ohne gen.] îm. în; fem. &#x017F;ie îrer.<lb/>
îr. &#x017F;ie; neutr. ês. [ohne gen.] îm. ês; pl. aller ge&#x017F;chl.<lb/>
&#x017F;ie. îrer. înen. &#x017F;ie. <hi rendition="#i">anm</hi>. adjectivi&#x017F;che flexion îrer im<lb/>
gen. fem. und gen. pl. i&#x017F;t eben&#x017F;o unorgani&#x017F;ch als der<lb/>
dat. pl. înen, de&#x017F;&#x017F;en form an den alth. acc. &#x017F;g. m. erinnert.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">neuniederl.</hi>) ma&#x017F;c. hy. [ohne gen.] hem. hem; pl.<lb/>
zy. hunner. hun. zy. &#x2014; fem. zy. hârs. hâr. hâr; pl. zy.<lb/>
hârer. hâr. zy. &#x2014; neutr. het. [ohne gen.] hem. het; pl.<lb/>
zy. hunner. hun. zy. &#x2014; <hi rendition="#i">anm</hi>. im dat. pl. ma&#x017F;c. neutr.<lb/>
gilt neben hun das richtigere <hi rendition="#i">hen</hi> und &#x017F;ollte auch im<lb/>
dat. pl. fem. gelten. Die gemeine mundart hraucht im<lb/>
gen. pl. ma&#x017F;c. neutr. ganz organi&#x017F;ch hârer &#x017F;t. hunner.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">neuengl.</hi>) ma&#x017F;c. he. his. him. him; fem. &#x017F;he. her.<lb/>
her. her; neutr. it. its. him. it; pluralform mangelt für<lb/>
alle ge&#x017F;chl. &#x2014; <hi rendition="#i">anm</hi>. der vom nom. it unorgani&#x017F;ch ge-<lb/>
bildete gen. neutr. <hi rendition="#i">its</hi> reißt er&#x017F;t &#x017F;eit dem 16. 17. jahrh.<lb/>
ein, in Shake&#x017F;peare hat man viele its &#x017F;t des richtigeren<lb/>
his hineincorrigiert: &#x017F;elb&#x017F;t her dient als fal&#x017F;cher nom.<lb/>
für &#x017F;he und bekommt dann den gen. <hi rendition="#i">hers</hi>.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">&#x017F;chwed.</hi>) ma&#x017F;c. han. hans. honom. honom; fem.<lb/>
hon. hennes. henne. henne; ohne neutr. und pl.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">dän.</hi>) ma&#x017F;c. han. hans. ham. ham; fem. hun. hen-<lb/>
des. hende. hende; ohne neutr. und pl.; für ham frü-<lb/>
her ein jetzt veraltendes <hi rendition="#i">hannem</hi>.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">Schlußbem.</hi> aus gründen, die er&#x017F;t buch IV. ent-<lb/>
wickeln wird, hat &#x017F;ich im hochd, und niederl. (in kei-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[788/0814] II. perſönl. geſchlecht. pronomen. ausſprache ſû. indem ſich û und iu nahe liegen — δ) der acc. maſc. fällt zu dem dat., lautete aber früher gewis hëne, wie noch bei anlehnungen -ene (oben ſ. 505. η.); ſtatt des dat. ſg. hëm ſelten hëme (Huyd II, 351.) — ε) im dat. pl wechſeln hën und hëm Huyd. op St. I, 98. 99.) — ζ) ich ſtehe an, ob dem gen. pl. neben haer die form haerre zu bewilligen iſt? möchte ſie lieber leugnen und auf das poſſeſſ. beſchränken, (ſchlußbem. 2.) — η) das anlautende h ſchwindet jedesmahl bei den häufigen inclinationen. (mittelengl.) maſc. hë. his. hím. him; fem. nom. acc. ſhë, zuweilen hye. gen. dat. hir; neutr. hit, his, him hit; pl. aller geſchl. nom. acc. zuweilen noch hye. gen. hir. dat. him. — anm. α) ſtatt him, hir häufig hëm, hër; ſtatt hit auch it. — β) ſchwanken zwiſchen ſhë und hye, hy, oft ſtehn beide nebeneinander, vgl, Triſtr. 1, 10. 3, 12. — γ) für ſhë, ſchë zuweilen ho, ſcho (vgl. ho, quomodo). (neuh.) maſc. êr. [ohne gen.] îm. în; fem. ſie îrer. îr. ſie; neutr. ês. [ohne gen.] îm. ês; pl. aller geſchl. ſie. îrer. înen. ſie. anm. adjectiviſche flexion îrer im gen. fem. und gen. pl. iſt ebenſo unorganiſch als der dat. pl. înen, deſſen form an den alth. acc. ſg. m. erinnert. (neuniederl.) maſc. hy. [ohne gen.] hem. hem; pl. zy. hunner. hun. zy. — fem. zy. hârs. hâr. hâr; pl. zy. hârer. hâr. zy. — neutr. het. [ohne gen.] hem. het; pl. zy. hunner. hun. zy. — anm. im dat. pl. maſc. neutr. gilt neben hun das richtigere hen und ſollte auch im dat. pl. fem. gelten. Die gemeine mundart hraucht im gen. pl. maſc. neutr. ganz organiſch hârer ſt. hunner. (neuengl.) maſc. he. his. him. him; fem. ſhe. her. her. her; neutr. it. its. him. it; pluralform mangelt für alle geſchl. — anm. der vom nom. it unorganiſch ge- bildete gen. neutr. its reißt erſt ſeit dem 16. 17. jahrh. ein, in Shakeſpeare hat man viele its ſt des richtigeren his hineincorrigiert: ſelbſt her dient als falſcher nom. für ſhe und bekommt dann den gen. hers. (ſchwed.) maſc. han. hans. honom. honom; fem. hon. hennes. henne. henne; ohne neutr. und pl. (dän.) maſc. han. hans. ham. ham; fem. hun. hen- des. hende. hende; ohne neutr. und pl.; für ham frü- her ein jetzt veraltendes hannem. Schlußbem. aus gründen, die erſt buch IV. ent- wickeln wird, hat ſich im hochd, und niederl. (in kei-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/814
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/814>, abgerufen am 28.07.2024.