cannin- in dem uralten cannine-fas etc. In der E. H. heißt es von dem zerreißenden tempelvorhang: that fa- han-lakan te-brast, wo mir fahan unverständlich ist, viel- leicht fehan-lakan (bunter teppich)? vgl. veh-lachen (stra- gulum) gl. blas. und trev. und oben s. 156. das gleichfalls unsichere masc. vehan (buntspecht). --
ableitungen mit P (ahd. F).
sind längst nicht mehr rege, müßen aber in allen ver- bindungen lp, rp, mp, np und sp angenommen werden. Beispiele: goth. hil-pan (juvare) ags. gel-pan (superbire) altn. skol-p (eluvies); goth. vair-pan (jacere) ahd. scar-f (acer) altn. sor-p (quisquiliae) snar-pr (acer); goth. trim- pan (calcare) ags. lim-pan (evenire) ahd. cham-f (pugna) scim-f (ludibrium) sum-f (palus) dam-f (vapor) stum-f (hebes) altn. kam-pr (mystax); han-pr (cannabis); ahd. has-pal (girgillus) und viele ähnliche. Der ableitungsvo- cal läßt sich zuweilen im ahd. blicken und zwar zwischen lf, rf, nf, nicht zwischen mf und sp (nicht sf). So findet sich war-af (stamen), scil-uf, scil-of (scirpus) und in einer gl. vind. gell-of (levir), das masc. zu gell-a (concubina), wenn nicht etwa gell-olf, gel-olf (analog dem reich-olf, biter- olf etc.) gebeßert werden muß, da niemahls gel-f in gleichem sinne vorkommt; harl-uf (licium, funis) mons. 412. zwetl. 124a flor. 982b harl-ifa lind. 990a ist vielleicht har-luf und compositum. Vocal zwischen rf. haben: dor- of (villa); a-wer-af (abjectio) K. 29a; char-oso (carpio, pisc.); har-afa (cithara); zwischen nf. han-of (cannabis) wirceb. 980; sen-if (sinapi) wofür auch ags. hen-ep, sen-epe.
Das alter und die verhärtung der formeln lp, rp, mp ergibt sich daraus, daß sie in ablautenden verbis vor- kommen, für np, sp weiß ich keine anzuführen. Die ableitende natur des p folgt aber
a) aus nicht unwahrscheinlichen nachweisungen des einfachen stammes: gil-pan = gil-apan (nr. 345.) gehört zu gil-an (nr. 564.); hil-pan = hil-apan (nr. 343.) ver- muthlich zu hil-an (nr. 314.), denn adjuvare ist zugleich tueri, celare; skair-pan = skair-apan (nr. 616.) zu skair- an (nr. 327.), secare sich berührend mit acuere, was schneidet, hat schärfe; vair-pan = vair-apan (nr. 433.) wohl zu vair-an (nr. 572.) ungefähr wie jacio zu jaceo oder wie liga zu lagja? vairan bedeutet ruhig liegen,
III. conſonantiſche ableitungen. P.
cannin- in dem uralten cannine-fas etc. In der E. H. heißt es von dem zerreißenden tempelvorhang: that fa- han-lakan të-braſt, wo mir fahan unverſtändlich iſt, viel- leicht fehan-lakan (bunter teppich)? vgl. vêh-lachen (ſtra- gulum) gl. blaſ. und trev. und oben ſ. 156. das gleichfalls unſichere maſc. vêhan (buntſpecht). —
ableitungen mit P (ahd. F).
ſind längſt nicht mehr rege, müßen aber in allen ver- bindungen lp, rp, mp, np und ſp angenommen werden. Beiſpiele: goth. hil-pan (juvare) agſ. gël-pan (ſuperbire) altn. ſkol-p (eluvies); goth. vaír-pan (jacere) ahd. ſcar-f (acer) altn. ſor-p (quiſquiliae) ſnar-pr (acer); goth. trim- pan (calcare) agſ. lim-pan (evenire) ahd. cham-f (pugna) ſcim-f (ludibrium) ſum-f (palus) dam-f (vapor) ſtum-f (hebes) altn. kam-pr (myſtax); han-pr (cannabis); ahd. haſ-pal (girgillus) und viele ähnliche. Der ableitungsvo- cal läßt ſich zuweilen im ahd. blicken und zwar zwiſchen lf, rf, nf, nicht zwiſchen mf und ſp (nicht ſf). So findet ſich war-af (ſtamen), ſcil-uf, ſcil-of (ſcirpus) und in einer gl. vind. gëll-of (levir), das maſc. zu gëll-a (concubina), wenn nicht etwa gëll-olf, gël-olf (analog dem rîch-olf, biter- olf etc.) gebeßert werden muß, da niemahls gël-f in gleichem ſinne vorkommt; harl-uf (licium, funis) monſ. 412. zwetl. 124a flor. 982b harl-ifa lind. 990a iſt vielleicht har-luf und compoſitum. Vocal zwiſchen rf. haben: dor- of (villa); â-wër-af (abjectio) K. 29a; char-oſo (carpio, piſc.); har-afa (cithara); zwiſchen nf. han-of (cannabis) wirceb. 980; ſen-if (ſinapi) wofür auch agſ. hen-ep, ſen-epe.
Das alter und die verhärtung der formeln lp, rp, mp ergibt ſich daraus, daß ſie in ablautenden verbis vor- kommen, für np, ſp weiß ich keine anzuführen. Die ableitende natur des p folgt aber
α) aus nicht unwahrſcheinlichen nachweiſungen des einfachen ſtammes: gil-pan = gil-apan (nr. 345.) gehört zu gil-an (nr. 564.); hil-pan = hil-apan (nr. 343.) ver- muthlich zu hil-an (nr. 314.), denn adjuvare iſt zugleich tueri, celare; ſkaír-pan = ſkaír-apan (nr. 616.) zu ſkaír- an (nr. 327.), ſecare ſich berührend mit acuere, was ſchneidet, hat ſchärfe; vaír-pan = vaír-apan (nr. 433.) wohl zu vaír-an (nr. 572.) ungefähr wie jacio zu jaceo oder wie liga zu lagja? vaíran bedeutet ruhig liegen,
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III. conſonantiſche ableitungen. P.
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heißt es von dem zerreißenden tempelvorhang: that fa-
han-lakan të-braſt, wo mir fahan unverſtändlich iſt, viel-
leicht fehan-lakan (bunter teppich)? vgl. vêh-lachen (ſtra-
gulum) gl. blaſ. und trev. und oben ſ. 156. das gleichfalls
unſichere maſc. vêhan (buntſpecht). —
ableitungen mit P (ahd. F).
ſind längſt nicht mehr rege, müßen aber in allen ver-
bindungen lp, rp, mp, np und ſp angenommen werden.
Beiſpiele: goth. hil-pan (juvare) agſ. gël-pan (ſuperbire)
altn. ſkol-p (eluvies); goth. vaír-pan (jacere) ahd. ſcar-f
(acer) altn. ſor-p (quiſquiliae) ſnar-pr (acer); goth. trim-
pan (calcare) agſ. lim-pan (evenire) ahd. cham-f (pugna)
ſcim-f (ludibrium) ſum-f (palus) dam-f (vapor) ſtum-f
(hebes) altn. kam-pr (myſtax); han-pr (cannabis); ahd.
haſ-pal (girgillus) und viele ähnliche. Der ableitungsvo-
cal läßt ſich zuweilen im ahd. blicken und zwar zwiſchen
lf, rf, nf, nicht zwiſchen mf und ſp (nicht ſf). So findet ſich
war-af (ſtamen), ſcil-uf, ſcil-of (ſcirpus) und in einer gl.
vind. gëll-of (levir), das maſc. zu gëll-a (concubina), wenn
nicht etwa gëll-olf, gël-olf (analog dem rîch-olf, biter-
olf etc.) gebeßert werden muß, da niemahls gël-f in
gleichem ſinne vorkommt; harl-uf (licium, funis) monſ.
412. zwetl. 124a flor. 982b harl-ifa lind. 990a iſt vielleicht
har-luf und compoſitum. Vocal zwiſchen rf. haben: dor-
of (villa); â-wër-af (abjectio) K. 29a; char-oſo (carpio,
piſc.); har-afa (cithara); zwiſchen nf. han-of (cannabis)
wirceb. 980; ſen-if (ſinapi) wofür auch agſ. hen-ep,
ſen-epe.
Das alter und die verhärtung der formeln lp, rp, mp
ergibt ſich daraus, daß ſie in ablautenden verbis vor-
kommen, für np, ſp weiß ich keine anzuführen. Die
ableitende natur des p folgt aber
α) aus nicht unwahrſcheinlichen nachweiſungen des
einfachen ſtammes: gil-pan = gil-apan (nr. 345.) gehört
zu gil-an (nr. 564.); hil-pan = hil-apan (nr. 343.) ver-
muthlich zu hil-an (nr. 314.), denn adjuvare iſt zugleich
tueri, celare; ſkaír-pan = ſkaír-apan (nr. 616.) zu ſkaír-
an (nr. 327.), ſecare ſich berührend mit acuere, was
ſchneidet, hat ſchärfe; vaír-pan = vaír-apan (nr. 433.)
wohl zu vaír-an (nr. 572.) ungefähr wie jacio zu jaceo
oder wie liga zu lagja? vaíran bedeutet ruhig liegen,
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/201>, abgerufen am 24.11.2024.
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