nhd. brunf-t (ardor) neben dem üblichen bruns-t; not-durf-t; gif-t nur in den comp. ab-gift, mit-gift; haf-t (custodia); huf-t und endlich hüf-te (femur) statt des mhd. huf; kunf-t, an-kunft, zu-kunft, ab-kunft; kluf-t; luf-t; nunf-t nur in ver-nunf-t (nie ver-nuns-t), die andern composita abgestorben; comp. mit -schaf-t; schrif-t; trif-t; zunf-t (tribus). --
g) starke neutra, goth. skuf-t (capillamentum), da nur der dat. vorkommt, könnte es auch masc. sein, wofür selbst das nhd. schopf (ohne -t) sprechen würde. --
mhd. gif-t (venenum) scheint noch nicht bei den äl- tern dichtern üblich, die dafür eiter oder lüppe gebrau- chen, findet sich aber schon bei Conr. troj. 68b 72b, älter ist vielleicht ver-gif-t MS. 2, 254a Vreig. 1054. 2978. welsch. gast. 118b MS. 2, 254a Ottoc. 399a; stif-t (fundatio) livl. 10b. --
2) adjectiva, sehr wenige, goth. haf-ts, ahd. mhd. haf-t, altn. hap-tr (vinctus, fixus) und dann in vielen zus. setzungen; ags. svif-t (velox) engl. swif-t; zorf-t bei N. gehört nicht hierher, da es unorganisch für zor-aht stehet; der zwei- ten decl. folgt ahd. samf-ti, semf-ti (facilis) ags. sof-te, mhd. senf-te, nhd. sanf-t; vermuthlich auch weit-sueif-ti (diffusus) dessen decl. aus N. 72, 2. nicht deutlich hervor- geht. Es könnte ein gleichbedeutiges ahd. weit-hlouf-ti gegeben haben. --
III. conſonantiſche ableitungen. T.
nhd. brunf-t (ardor) neben dem üblichen brunſ-t; nôt-durf-t; gif-t nur in den comp. ab-gift, mit-gift; haf-t (cuſtodia); huf-t und endlich hüf-te (femur) ſtatt des mhd. huf; kunf-t, an-kunft, zu-kunft, ab-kunft; kluf-t; luf-t; nunf-t nur in ver-nunf-t (nie ver-nunſ-t), die andern compoſita abgeſtorben; comp. mit -ſchaf-t; ſchrif-t; trif-t; zunf-t (tribus). —
γ) ſtarke neutra, goth. ſkuf-t (capillamentum), da nur der dat. vorkommt, könnte es auch maſc. ſein, wofür ſelbſt das nhd. ſchopf (ohne -t) ſprechen würde. —
2) adjectiva, ſehr wenige, goth. haf-ts, ahd. mhd. haf-t, altn. hap-tr (vinctus, fixus) und dann in vielen zuſ. ſetzungen; agſ. ſvif-t (velox) engl. ſwif-t; zorf-t bei N. gehört nicht hierher, da es unorganiſch für zor-aht ſtehet; der zwei- ten decl. folgt ahd. ſamf-ti, ſemf-ti (facilis) agſ. ſof-te, mhd. ſenf-te, nhd. ſanf-t; vermuthlich auch wît-ſueif-ti (diffuſus) deſſen decl. aus N. 72, 2. nicht deutlich hervor- geht. Es könnte ein gleichbedeutiges ahd. wît-hlouf-ti gegeben haben. —
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[197/0215]
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des mhd. huf; kunf-t, an-kunft, zu-kunft, ab-kunft;
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die andern compoſita abgeſtorben; comp. mit -ſchaf-t;
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goth. ſkuf-t (capillamentum), da nur der dat. vorkommt,
könnte es auch maſc. ſein, wofür ſelbſt das nhd. ſchopf
(ohne -t) ſprechen würde. —
ahd. weiß ich keine neutra dieſer form. —
agſ. häf-t (vinculum) engl. haf-t; lëf-t, lyf-t (votum). —
altn. dup-t (pulvis); haf-t (retinaculum); lop-t (aër)
ſkap-t (manubrium).
mhd. gif-t (venenum) ſcheint noch nicht bei den äl-
tern dichtern üblich, die dafür eiter oder lüppe gebrau-
chen, findet ſich aber ſchon bei Conr. troj. 68b 72b, älter iſt
vielleicht ver-gif-t MS. 2, 254a Vrîg. 1054. 2978. welſch. gaſt.
118b MS. 2, 254a Ottoc. 399a; ſtif-t (fundatio) livl. 10b. —
nhd. gif-t (venenum); ſtif-t; werf-t. —
δ) ſtarke feminina auf -ftî,
aus adj. entſpringend, ahd. ſamf-tî, ſenf-tî (facultas) jun.
182; ſama-haf-tî (compago) jun. 200. — mhd. ſenf-te. —
ε) ſtarke neutra auf -fti,
altn. rif-ti (reſciſſio). —
mhd. hef-te (manubrium) MS. 2, 80a Parc. 3067. und
zweimahl im Tit. —
nhd. hef-t; geklüf-t; geſchäf-t (negotium) f. hefte, ge-
klüf-te, geſchefte, welches letzte ich in der älteren
ſprache nicht nachzuweiſen wüſte. —
ζ) ſchwache maſculina,
ahd. heit-haf-to (ſacerdos). agſ. ge-þof-ta (conſors altſ.
gibenkëo).
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(vinctus, fixus) und dann in vielen zuſ. ſetzungen; agſ.
ſvif-t (velox) engl. ſwif-t; zorf-t bei N. gehört nicht
hierher, da es unorganiſch für zor-aht ſtehet; der zwei-
ten decl. folgt ahd. ſamf-ti, ſemf-ti (facilis) agſ. ſof-te,
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(diffuſus) deſſen decl. aus N. 72, 2. nicht deutlich hervor-
geht. Es könnte ein gleichbedeutiges ahd. wît-hlouf-ti
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/215>, abgerufen am 24.11.2024.
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