a) starker conjugation: svil-tan (nr. 349); mil-tan, smil-tan (nr. 380); stin-tan (nr. 380); glin-tan (nr. 594); sner-ta (nr. 440); air-tan (nr. 617); vair-tan (nr. 618). Es sind aber noch mehrere zu vermuthen, als ich oben s. 58. 59. 62. angeführt habe, So gut glintan (nr. 594) aus glei- tan (nr. 148) durch einschiebung des n *) entspringt, wird auch ein sprintan ahd. sprinzan (findi) nr. 594b anzu- setzen sein, dessen quelle spreitan, ahd. spreißan (nr. 503b) wäre. Von ersterm stammt spranz (fissura) und sprinze (festuca) von letzterm das gleichbedeutige spreiße. Auf gleiche weise verwandt scheinen mir kranz (corona) und kreiß (circulus) von den verbis kreißen (nr. 503c) und krinzen (nr. 594c). Die subst. vilz, velze, samt dem schwachen velzen verlangen ein velzen, valz (nr. 581b) und wahrscheinlich berühren sich auch halz (claudus) helze (capulus) mit holz (materies, lignum) in helzen, halz (nr. 581c) u. a. m. siltan neben saltan ist s. 74. ver- muthet worden; smerzan, smarz (nr. 618b) läßt sich noch mhd. beweisen, in Eckenausfahrt steht der ablaut; von kelzen (superbire) MS. 2, 58a kaun ich noch kein kalz beibringen. --
b) schwache verba erster conjugation; hier unter- scheide ich solche die das -t (-z) schon im starken verbo oder nomen haben, von den intensivis, die es erst in die- ser verbalableitung bekommen und zwar gewöhnlich noch den vorstehenden vocal dulden:
*) verba zwölfter conj., die n haben, können auf doppelte weise aus einfacheren stämmen hervorgehen (welches oben s. 71. nicht hinlänglich auseinander gesetzt ist): entw. tritt dem wurzel- haften n ein ableitender cons. zu, wie in svindan, oder es wird ein noch räthselhaftes n eingeschaltet, wie in glintan, sprintan. Hieraus folgt, daß in solchen und vielleicht in allen fällen des nt, nz, das t, z. nur scheinbar zur ableitung gehöre, da es gerade wurzelhaft ist. Bei weiterer untersuchung sind daher diese sor- meln wegzulaßen.
III. conſonantiſche ableitungen. T.
3) verba,
α) ſtarker conjugation: ſvil-tan (nr. 349); mil-tan, ſmil-tan (nr. 380); ſtin-tan (nr. 380); glin-tan (nr. 594); ſnër-ta (nr. 440); aír-tan (nr. 617); vair-tan (nr. 618). Es ſind aber noch mehrere zu vermuthen, als ich oben ſ. 58. 59. 62. angeführt habe, So gut glintan (nr. 594) aus glei- tan (nr. 148) durch einſchiebung des n *) entſpringt, wird auch ein ſprintan ahd. ſprinzan (findi) nr. 594b anzu- ſetzen ſein, deſſen quelle ſpreitan, ahd. ſprîƷan (nr. 503b) wäre. Von erſterm ſtammt ſpranz (fiſſura) und ſprinze (feſtuca) von letzterm das gleichbedeutige ſprîƷe. Auf gleiche weiſe verwandt ſcheinen mir kranz (corona) und kreiƷ (circulus) von den verbis krîƷen (nr. 503c) und krinzen (nr. 594c). Die ſubſt. vilz, vëlze, ſamt dem ſchwachen velzen verlangen ein vëlzen, valz (nr. 581b) und wahrſcheinlich berühren ſich auch halz (claudus) hëlze (capulus) mit holz (materies, lignum) in hëlzen, halz (nr. 581c) u. a. m. ſiltan neben ſaltan iſt ſ. 74. ver- muthet worden; ſmërzan, ſmarz (nr. 618b) läßt ſich noch mhd. beweiſen, in Eckenausfahrt ſteht der ablaut; von këlzen (ſuperbire) MS. 2, 58a kaun ich noch kein kalz beibringen. —
β) ſchwache verba erſter conjugation; hier unter- ſcheide ich ſolche die das -t (-z) ſchon im ſtarken verbo oder nomen haben, von den intenſivis, die es erſt in die- ſer verbalableitung bekommen und zwar gewöhnlich noch den vorſtehenden vocal dulden:
*) verba zwölfter conj., die n haben, können auf doppelte weiſe aus einfacheren ſtämmen hervorgehen (welches oben ſ. 71. nicht hinlänglich auseinander geſetzt iſt): entw. tritt dem wurzel- haften n ein ableitender conſ. zu, wie in ſvindan, oder es wird ein noch räthſelhaftes n eingeſchaltet, wie in glintan, ſprintan. Hieraus folgt, daß in ſolchen und vielleicht in allen fällen des nt, nz, das t, z. nur ſcheinbar zur ableitung gehöre, da es gerade wurzelhaft iſt. Bei weiterer unterſuchung ſind daher dieſe ſor- meln wegzulaßen.
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III. conſonantiſche ableitungen. T.
3) verba,
α) ſtarker conjugation: ſvil-tan (nr. 349); mil-tan,
ſmil-tan (nr. 380); ſtin-tan (nr. 380); glin-tan (nr. 594);
ſnër-ta (nr. 440); aír-tan (nr. 617); vair-tan (nr. 618). Es
ſind aber noch mehrere zu vermuthen, als ich oben ſ. 58.
59. 62. angeführt habe, So gut glintan (nr. 594) aus glei-
tan (nr. 148) durch einſchiebung des n *) entſpringt, wird
auch ein ſprintan ahd. ſprinzan (findi) nr. 594b anzu-
ſetzen ſein, deſſen quelle ſpreitan, ahd. ſprîƷan (nr. 503b)
wäre. Von erſterm ſtammt ſpranz (fiſſura) und ſprinze
(feſtuca) von letzterm das gleichbedeutige ſprîƷe. Auf
gleiche weiſe verwandt ſcheinen mir kranz (corona) und
kreiƷ (circulus) von den verbis krîƷen (nr. 503c) und
krinzen (nr. 594c). Die ſubſt. vilz, vëlze, ſamt dem
ſchwachen velzen verlangen ein vëlzen, valz (nr. 581b)
und wahrſcheinlich berühren ſich auch halz (claudus)
hëlze (capulus) mit holz (materies, lignum) in hëlzen,
halz (nr. 581c) u. a. m. ſiltan neben ſaltan iſt ſ. 74. ver-
muthet worden; ſmërzan, ſmarz (nr. 618b) läßt ſich noch
mhd. beweiſen, in Eckenausfahrt ſteht der ablaut; von
këlzen (ſuperbire) MS. 2, 58a kaun ich noch kein kalz
beibringen. —
β) ſchwache verba erſter conjugation; hier unter-
ſcheide ich ſolche die das -t (-z) ſchon im ſtarken verbo
oder nomen haben, von den intenſivis, die es erſt in die-
ſer verbalableitung bekommen und zwar gewöhnlich noch
den vorſtehenden vocal dulden:
a) goth. val-tjan. — ahd. hel-zan (debilitare); ſmel-
zan (liquefacere); ſtur-zan; wel-zan. — altn. fir-ta (bi-
lem movere). — mhd. er-gen-zen troj. 130a; glen-zen
troj. 92a; helzen; lür-zen; kür-zen; pël-zen Vrîb. 6824.
6827; ſchren-zen (findere); ſchür-zen; ſmël-zen; ſtür-
zen; ſwen-zen; ſwer-zen; vel-zen troj. 23a; wel-zen; wür-
zen. — nhd. er-gän-zen; glän-zen; kür-zen; ſchür-zen;
*) verba zwölfter conj., die n haben, können auf doppelte
weiſe aus einfacheren ſtämmen hervorgehen (welches oben ſ. 71.
nicht hinlänglich auseinander geſetzt iſt): entw. tritt dem wurzel-
haften n ein ableitender conſ. zu, wie in ſvindan, oder es wird
ein noch räthſelhaftes n eingeſchaltet, wie in glintan, ſprintan.
Hieraus folgt, daß in ſolchen und vielleicht in allen fällen des
nt, nz, das t, z. nur ſcheinbar zur ableitung gehöre, da es gerade
wurzelhaft iſt. Bei weiterer unterſuchung ſind daher dieſe ſor-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/234>, abgerufen am 24.11.2024.
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