deutscher quelle vid-ga (wid-iga) neben sif-ka (fif-ika) hat. Altn. gehören hierher die nom. pr. giu-ki (f. giv-ki, gif- ki) svein-ki (?ahd. suein-ihho, woher noch das spätere schwein-iche) bryn-ki (ahd. praun-ihho?) und vermuth- lich ist das eddische bi-ki aus sib-iki entstellt. Nach Rask §. 327. verkleinert das altn. -ki; ob auch das ahd. -ihho, alts. -iko verkleinere? untersucht cap. VIII. --
d) schwache feminina, ahd. chir-ihha, mhd. kir-che, chil-che, nhd. kir-che, ags. cyr-ice, engl. chur-ch, fremdes ursprungs; ahd. men- ihha (armilla) mons. 359. scheint verkleinerung von mani, meni, altn. men (monile); pir-ihha (betula) mhd. nhd. bir-ke, ags. beor-ce, engl. bir-ch, altn. biör-k, das i die- ser ableitung könnte aus assim. entspringen (st. pir-ahha?); tun-ihha aus dem lat. tunica und theils für das kleid (O. IV. 28, 10. T. 13, 16.) theils für die bekleidung der mauer, wand (dealbatio) N. 70, 7. (stark decl.) nhd. tün-che; vul-ihha (puledra) gl. cass. 854a. Jenen männl. eigenna- men entsprechen weioliche auf -ihha, das mhd. hel-che (Nib.) mag ahd. hel-ihha gelautet haben, altn. her-kja, vielleicht hel-ihha, hel-che, her-kja? Vgl. stein-ka (Rask §. 328.), ahd. stein-ihha?
2) adjectiva dieser ableitung keine; das weiter mit -il abgeleitete ahd. dur-ihhil steht für dur-ahhil (goth. thair- kls?) mhd. dür-kel.
deutſcher quelle vid-ga (wid-iga) neben ſif-ka (fif-ika) hat. Altn. gehören hierher die nom. pr. giú-ki (f. giv-ki, gif- ki) ſvein-ki (?ahd. ſuein-ihho, woher noch das ſpätere ſchwein-iche) brŷn-ki (ahd. prûn-ihho?) und vermuth- lich iſt das eddiſche bi-ki aus ſib-iki entſtellt. Nach Raſk §. 327. verkleinert das altn. -ki; ob auch das ahd. -ihho, altſ. -iko verkleinere? unterſucht cap. VIII. —
δ) ſchwache feminina, ahd. chir-ihha, mhd. kir-che, chil-che, nhd. kir-che, agſ. cyr-ice, engl. chur-ch, fremdes urſprungs; ahd. men- ihha (armilla) monſ. 359. ſcheint verkleinerung von mani, meni, altn. men (monile); pir-ihha (betula) mhd. nhd. bir-ke, agſ. bëor-ce, engl. bir-ch, altn. biör-k, das i die- ſer ableitung könnte aus aſſim. entſpringen (ſt. pir-ahha?); tun-ihha aus dem lat. tunica und theils für das kleid (O. IV. 28, 10. T. 13, 16.) theils für die bekleidung der mauer, wand (dealbatio) N. 70, 7. (ſtark decl.) nhd. tün-che; vul-ihha (puledra) gl. caſſ. 854a. Jenen männl. eigenna- men entſprechen weioliche auf -ihha, das mhd. hel-che (Nib.) mag ahd. hel-ihha gelautet haben, altn. her-kja, vielleicht hël-ihha, hël-che, hër-kja? Vgl. ſtein-ka (Raſk §. 328.), ahd. ſtein-ihha?
2) adjectiva dieſer ableitung keine; das weiter mit -il abgeleitete ahd. dur-ihhil ſteht für dur-ahhil (goth. þaír- kls?) mhd. dür-kel.
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[285/0303]
III. conſonantiſche ableitungen. K.
deutſcher quelle vid-ga (wid-iga) neben ſif-ka (fif-ika) hat.
Altn. gehören hierher die nom. pr. giú-ki (f. giv-ki, gif-
ki) ſvein-ki (?ahd. ſuein-ihho, woher noch das ſpätere
ſchwein-iche) brŷn-ki (ahd. prûn-ihho?) und vermuth-
lich iſt das eddiſche bi-ki aus ſib-iki entſtellt. Nach Raſk
§. 327. verkleinert das altn. -ki; ob auch das ahd. -ihho,
altſ. -iko verkleinere? unterſucht cap. VIII. —
δ) ſchwache feminina,
ahd. chir-ihha, mhd. kir-che, chil-che, nhd. kir-che, agſ.
cyr-ice, engl. chur-ch, fremdes urſprungs; ahd. men-
ihha (armilla) monſ. 359. ſcheint verkleinerung von mani,
meni, altn. men (monile); pir-ihha (betula) mhd. nhd.
bir-ke, agſ. bëor-ce, engl. bir-ch, altn. biör-k, das i die-
ſer ableitung könnte aus aſſim. entſpringen (ſt. pir-ahha?);
tun-ihha aus dem lat. tunica und theils für das kleid (O.
IV. 28, 10. T. 13, 16.) theils für die bekleidung der mauer,
wand (dealbatio) N. 70, 7. (ſtark decl.) nhd. tün-che;
vul-ihha (puledra) gl. caſſ. 854a. Jenen männl. eigenna-
men entſprechen weioliche auf -ihha, das mhd. hel-che
(Nib.) mag ahd. hel-ihha gelautet haben, altn. her-kja,
vielleicht hël-ihha, hël-che, hër-kja? Vgl. ſtein-ka (Raſk
§. 328.), ahd. ſtein-ihha?
2) adjectiva dieſer ableitung keine; das weiter mit -il
abgeleitete ahd. dur-ihhil ſteht für dur-ahhil (goth. þaír-
kls?) mhd. dür-kel.
3) verba, mir fällt bloß ein: ahd. tun-ihhôn (linire)
monſ. 323. 339. nhd. tün-chen. —
[UK] agſ. -oc, ahd. -uh, früher in -ah, ſpäter ſchwan-
kend in -ich, -ech.
1) ſubſtantiva
α) ſtarke maſculina: ahd. chran-uh, chran-oh (grus)
hrab. 965b; hap-uh (accipiter); — mhd. kran-ech, kran-ch
Parc. 11932, wo vielleicht kran-c anzunehmen?; hab-
ech; — nhd. krân-ich; hâb-icht f. hab-ich. — agſ. bëall-
oc (teſticulus); gëall-oc (herba quaedam); haf-oc (accipi-
ter); hlëóm-oc (herba quaedam); mëtt-oc, matt-oc (ligo);
fëol-oc (ſericum) neben ſëol-c; vëol-oc (concha). — engl.
hav-ock (rapina); haw-k (accipiter); matt-ock; ſil-k:
wil-k. — altn. hau-kr (accip.) —
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/303>, abgerufen am 22.11.2024.
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