Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826.III. consonantische ableitungen. SK. finde ich das adj. mann-ask (humanus) K. 42b. Altn. gibtes mehrere -esk, die mir geschwächte -ask zu sein schei- nen, weil sie die wurzel nicht umlauten und weil -isk (und dafür -sk) verschieden davon vorkommen. Auch erklärt sich in dem substantivischen -eskja der umlaut aus -askja von selbst; es sind schwache feminina: forn-eskja (antiquitas, paganismus, mos ethnicorum); mann-eskja (homo, anima) *); vitn-eskja (notitia) von vitni (testis) oder vitna (testari) geleitet **). Seltner neutra -eski: leikn- eski (effigies). Sollte nicht auch barn-aeska (infantia) edd. saem. 187a 261a aus barn-eskja, barn-eska zu erklären sein? dafür spricht das ahd. chind-isca und goth. barn- iski, dawider aber das altn. aeska (juventus) edd. saem. 175a ***); wonach barn-aesca compositum wäre. Vgl. liod-aeska (vanitas). Altn. adj. mit -esk sind nur: himn- eskr (coelestis); iard-neskr (terrestris) mit unorg. n statt iard-eskr (dän. jord-isk) da hier weder ableitung (wie in himinn) noch schwache flexion (wie in den folgenden adj.) n mit sich führen, übrigens bestärkt das ia in iard- neskr (nicht iördneskr, noch irdneskr) meine deutung des -eskr aus -askr; und die von volksnamen geleiteten: gotn- eskr (gothicus) saxn-eskr (saxonicus) valn-eskr (vallicus) saem. edd. 235b von den pl. gotnar, saxnar, valnar st. go- tar, saxar, valar (1, 661.) -- [ISK] ags. esc, altn. sk (mit umlaut), später erst -isk. 1) substantiva, das geschlecht ziemlich schwankend, a) starke masculina: goth. at-isks (seges) ahd. eß- *) das dän. menn-eske und schwed. männ-iska sind neutral. **) hardneskja (lorica ist das franz. harnois, mhd. harnasch, nhd. harnisch: so mnl. marassch (palus) Maerl. 2, 12. franz. ma- rais, nnl. maras, moeras, nhd. morast; doch vgl. ags. mersc. ***) Biörn und gl. Nial. erklären aeska aus aerska (von ar, an-
nus). Wie wenn es von osk (votum) herkäme und die wunsch- zeit, die zeit der glücklichen kindheit bedeutete? dann sollte oeska geschrieben werden. III. conſonantiſche ableitungen. SK. finde ich das adj. mann-aſk (humanus) K. 42b. Altn. gibtes mehrere -eſk, die mir geſchwächte -aſk zu ſein ſchei- nen, weil ſie die wurzel nicht umlauten und weil -iſk (und dafür -ſk) verſchieden davon vorkommen. Auch erklärt ſich in dem ſubſtantiviſchen -eſkja der umlaut aus -aſkja von ſelbſt; es ſind ſchwache feminina: forn-eſkja (antiquitas, paganiſmus, mos ethnicorum); mann-eſkja (homo, anima) *); vitn-eſkja (notitia) von vitni (teſtis) oder vitna (teſtari) geleitet **). Seltner neutra -eſki: lîkn- eſki (effigies). Sollte nicht auch barn-æſka (infantia) edd. ſæm. 187a 261a aus barn-eſkja, barn-eſka zu erklären ſein? dafür ſpricht das ahd. chind-iſca und goth. barn- iſki, dawider aber das altn. æſka (juventus) edd. ſæm. 175a ***); wonach barn-æſca compoſitum wäre. Vgl. liód-æſka (vanitas). Altn. adj. mit -eſk ſind nur: himn- eſkr (coeleſtis); iarð-neſkr (terreſtris) mit unorg. n ſtatt iarð-eſkr (dän. jord-iſk) da hier weder ableitung (wie in himinn) noch ſchwache flexion (wie in den folgenden adj.) n mit ſich führen, übrigens beſtärkt das ia in iarð- neſkr (nicht iörðneſkr, noch irðneſkr) meine deutung des -eſkr aus -aſkr; und die von volksnamen geleiteten: gotn- eſkr (gothicus) ſaxn-eſkr (ſaxonicus) valn-eſkr (vallicus) ſæm. edd. 235b von den pl. gotnar, ſaxnar, valnar ſt. go- tar, ſaxar, valar (1, 661.) — [ISK] agſ. ëſc, altn. ſk (mit umlaut), ſpäter erſt -iſk. 1) ſubſtantiva, das geſchlecht ziemlich ſchwankend, α) ſtarke maſculina: goth. at-iſks (ſeges) ahd. eƷƷ- *) das dän. menn-eſke und ſchwed. männ-iſka ſind neutral. **) hardneſkja (lorica iſt das franz. harnois, mhd. harnaſch, nhd. harniſch: ſo mnl. maraſſch (palus) Maerl. 2, 12. franz. ma- rais, nnl. maras, moeras, nhd. moraſt; doch vgl. agſ. merſc. ***) Biörn und gl. Nial. erklären æſka aus ærſka (von âr, an-
nus). Wie wenn es von ôſk (votum) herkäme und die wunſch- zeit, die zeit der glücklichen kindheit bedeutete? dann ſollte œſka geſchrieben werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0391" n="373"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">III. <hi rendition="#i">conſonantiſche ableitungen. SK.</hi></hi></fw><lb/> finde ich das adj. mann-aſk (humanus) K. 42<hi rendition="#sup">b</hi>. Altn. gibt<lb/> es mehrere <hi rendition="#i">-eſk</hi>, die mir geſchwächte <hi rendition="#i">-aſk</hi> zu ſein ſchei-<lb/> nen, weil ſie die wurzel nicht umlauten und weil -iſk<lb/> (und dafür -ſk) verſchieden davon vorkommen. Auch<lb/> erklärt ſich in dem ſubſtantiviſchen <hi rendition="#i">-eſkja</hi> der umlaut aus<lb/> -aſkja von ſelbſt; es ſind ſchwache feminina: forn-eſkja<lb/> (antiquitas, paganiſmus, mos ethnicorum); mann-eſkja<lb/> (homo, anima) <note place="foot" n="*)">das dän. menn-eſke und ſchwed. männ-iſka ſind neutral.</note>; vitn-eſkja (notitia) von vitni (teſtis)<lb/> oder vitna (teſtari) geleitet <note place="foot" n="**)">hardneſkja (lorica iſt das franz. harnois, mhd. harnaſch,<lb/> nhd. harniſch: ſo mnl. maraſſch (palus) Maerl. 2, 12. franz. ma-<lb/> rais, nnl. maras, moeras, nhd. moraſt; doch vgl. agſ. merſc.</note>. Seltner neutra <hi rendition="#i">-eſki</hi>: lîkn-<lb/> eſki (effigies). Sollte nicht auch barn-æſka (infantia) edd.<lb/> ſæm. 187<hi rendition="#sup">a</hi> 261<hi rendition="#sup">a</hi> aus barn-eſkja, barn-eſka zu erklären<lb/> ſein? dafür ſpricht das ahd. chind-iſca und goth. barn-<lb/> iſki, dawider aber das altn. æſka (juventus) edd. ſæm.<lb/> 175<hi rendition="#sup">a</hi> <note place="foot" n="***)">Biörn und gl. Nial. erklären æſka aus ærſka (von âr, an-<lb/> nus). Wie wenn es von ôſk (votum) herkäme und die wunſch-<lb/> zeit, die zeit der glücklichen kindheit bedeutete? dann ſollte<lb/> œſka geſchrieben werden.</note>; wonach barn-æſca compoſitum wäre. Vgl.<lb/> liód-æſka (vanitas). Altn. adj. mit <hi rendition="#i">-eſk</hi> ſind nur: himn-<lb/> eſkr (coeleſtis); iarð-neſkr (terreſtris) mit unorg. n ſtatt<lb/> iarð-eſkr (dän. jord-iſk) da hier weder ableitung (wie in<lb/> himinn) noch ſchwache flexion (wie in den folgenden<lb/> adj.) n mit ſich führen, übrigens beſtärkt das <hi rendition="#i">ia</hi> in iarð-<lb/> neſkr (nicht iörðneſkr, noch irðneſkr) meine deutung des<lb/> -eſkr aus -aſkr; und die von volksnamen geleiteten: gotn-<lb/> eſkr (gothicus) ſaxn-eſkr (ſaxonicus) valn-eſkr (vallicus)<lb/> ſæm. edd. 235<hi rendition="#sup">b</hi> von den pl. gotnar, ſaxnar, valnar ſt. go-<lb/> tar, ſaxar, valar (1, 661.) —</p><lb/> <p>[ISK] agſ. <hi rendition="#i">ëſc</hi>, altn. <hi rendition="#i">ſk</hi> (mit umlaut), ſpäter erſt <hi rendition="#i">-iſk</hi>.</p><lb/> <p>1) <hi rendition="#i">ſubſtantiva</hi>, das geſchlecht ziemlich ſchwankend,</p><lb/> <p><hi rendition="#i">α</hi>) <hi rendition="#i">ſtarke maſculina:</hi> goth. at-iſks (ſeges) ahd. eƷƷ-<lb/> iſc jun. 226. dër heilego eƷ-eſg N. 140, 7. vgl. eƷƷ-iſc-<lb/> zûn lex bajuv. 9, 11. die wurzel ſcheint itan, ëƷƷan (edere)<lb/> wie fructus und fruges von frui, cibus von capere (niu-<lb/> tan, nieƷan), in der edda iſt æti frugis vocabulum; heim-<lb/> iſc (idiota) pl. heim-iſcâ monſ. 365. Unſicher iſt mir das<lb/> geſchlecht des agſ. ed-iſc (vivarium) engl. ed-iſh; valw-<lb/> iſch, falw-iſch (favilla) wird mhd. und oeſtr. männlich ge-<lb/> braucht, vgl. Lohengr. 31. (wo die blühende roſe falber<lb/> aſche entgegenſteht) und Höſer ſ. v. —</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [373/0391]
III. conſonantiſche ableitungen. SK.
finde ich das adj. mann-aſk (humanus) K. 42b. Altn. gibt
es mehrere -eſk, die mir geſchwächte -aſk zu ſein ſchei-
nen, weil ſie die wurzel nicht umlauten und weil -iſk
(und dafür -ſk) verſchieden davon vorkommen. Auch
erklärt ſich in dem ſubſtantiviſchen -eſkja der umlaut aus
-aſkja von ſelbſt; es ſind ſchwache feminina: forn-eſkja
(antiquitas, paganiſmus, mos ethnicorum); mann-eſkja
(homo, anima) *); vitn-eſkja (notitia) von vitni (teſtis)
oder vitna (teſtari) geleitet **). Seltner neutra -eſki: lîkn-
eſki (effigies). Sollte nicht auch barn-æſka (infantia) edd.
ſæm. 187a 261a aus barn-eſkja, barn-eſka zu erklären
ſein? dafür ſpricht das ahd. chind-iſca und goth. barn-
iſki, dawider aber das altn. æſka (juventus) edd. ſæm.
175a ***); wonach barn-æſca compoſitum wäre. Vgl.
liód-æſka (vanitas). Altn. adj. mit -eſk ſind nur: himn-
eſkr (coeleſtis); iarð-neſkr (terreſtris) mit unorg. n ſtatt
iarð-eſkr (dän. jord-iſk) da hier weder ableitung (wie in
himinn) noch ſchwache flexion (wie in den folgenden
adj.) n mit ſich führen, übrigens beſtärkt das ia in iarð-
neſkr (nicht iörðneſkr, noch irðneſkr) meine deutung des
-eſkr aus -aſkr; und die von volksnamen geleiteten: gotn-
eſkr (gothicus) ſaxn-eſkr (ſaxonicus) valn-eſkr (vallicus)
ſæm. edd. 235b von den pl. gotnar, ſaxnar, valnar ſt. go-
tar, ſaxar, valar (1, 661.) —
[ISK] agſ. ëſc, altn. ſk (mit umlaut), ſpäter erſt -iſk.
1) ſubſtantiva, das geſchlecht ziemlich ſchwankend,
α) ſtarke maſculina: goth. at-iſks (ſeges) ahd. eƷƷ-
iſc jun. 226. dër heilego eƷ-eſg N. 140, 7. vgl. eƷƷ-iſc-
zûn lex bajuv. 9, 11. die wurzel ſcheint itan, ëƷƷan (edere)
wie fructus und fruges von frui, cibus von capere (niu-
tan, nieƷan), in der edda iſt æti frugis vocabulum; heim-
iſc (idiota) pl. heim-iſcâ monſ. 365. Unſicher iſt mir das
geſchlecht des agſ. ed-iſc (vivarium) engl. ed-iſh; valw-
iſch, falw-iſch (favilla) wird mhd. und oeſtr. männlich ge-
braucht, vgl. Lohengr. 31. (wo die blühende roſe falber
aſche entgegenſteht) und Höſer ſ. v. —
*) das dän. menn-eſke und ſchwed. männ-iſka ſind neutral.
**) hardneſkja (lorica iſt das franz. harnois, mhd. harnaſch,
nhd. harniſch: ſo mnl. maraſſch (palus) Maerl. 2, 12. franz. ma-
rais, nnl. maras, moeras, nhd. moraſt; doch vgl. agſ. merſc.
***) Biörn und gl. Nial. erklären æſka aus ærſka (von âr, an-
nus). Wie wenn es von ôſk (votum) herkäme und die wunſch-
zeit, die zeit der glücklichen kindheit bedeutete? dann ſollte
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