get, viuwer mit dem fem. haftei, losei, mit dem verb. niu- wen zus. gesetzt, vielmehr aus dem bereits componiert bestehenden adj. meßhaft, viuwerniuwe ein subst. und verbum abgeleitet worden. Daher ferner ahd. lastarpa- reic, mhd. zuckermaeßec ein lastarpari, zuckermaeße vor- aussetzen. Allerdings kann in andern fällen die comp. erst mit dem zwar abgeleiteten, aber selbständigen subst. erfolgen, z. b. himilreichi, werltfinstrei beziehen sich auf kein adj. himilreichi, werltfinstar; totsinstrei verlangt ein vorgängiges totfinstar.
10) nom. propria, die aus adj. entspringen, haben das eigenthümliche a) daß sie zu substantivischer flexion über- gehen, daher ihr nom. sg. masc. nie das kennzeichen hat, z. b. hadu-funs *), heri-pald, nicht hadu-funser, heri- palder; der dat. hadu-funse (nicht hadu-funseme) lautet; der acc. hadu-funsan ist beides dem adj. und subst. ge- mäß. Und weibliche machen den gen. dat. nicht auf -era, eru. Ausnahmsweise finde ich im altn. zuweilen adjectivische flexion bestehen, vgl. den gen. svan-hveitrar edd. saem. 133. (statt svan-hveitar) neben dem dat. svan- hveitu 134b (nicht svan-hveitri) welches 1, 770. nachzu- tragen. -- b) daß sie das ableitende -i wegwerfen, z. b. ahd. regin-hart (nicht -herti) gen. regin-hartes (nicht -hertes), regin-mar (nicht -mari), was eben mit der sub- stantivierung zus. hängt, da alleinstehende adj. höchstens im nom. ihr i entbehren (1, 726. 749.). Solchergestalt würde sich auch diot-reih aus adjectivischem diot-reihhi erklären; das goth. reiks ermächtigte mich, s. 516. ein subst. anzusetzen, das freilich dem (aus Neh. 6, 17. beleg- lichen) adj. reikis ganz nahe liegt. Amala-reiks bildete wahrscheinlich den gen. reikis (nicht -reikjis oder -reikeis, dem frithareikeis in Mai's spec. p. 26. zum trotz). -- g) daß sie im sinn dunkel werden, vgl. s. 545, 14.
Substantiv mit verbum (s. 426. 548.).
Bei dieser untersuchung sind zuvörderst die freieren zu- sammensetzungen des nomens mit den participien und dem bloßen infinitiv von der hauptfrage zu sondern.
*) von suns (promptus) vgl. adal-funs, heri-suns (? hera-funs, s. §. 4.) ags. gar-faus, sid-faus, väl-faus Beov. 180; altn. geir-faus, hel-faus, saem. edd. 250a hrodr-faus 184b od-faus 74a veig-faus, die bald adj. sind, bald eigennamen.
III. ſubſt. eigentl. comp. — ſubſt. mit adj.
gët, viuwer mit dem fem. haftî, lôſî, mit dem verb. niu- wen zuſ. geſetzt, vielmehr aus dem bereits componiert beſtehenden adj. mëƷhaft, viuwerniuwe ein ſubſt. und verbum abgeleitet worden. Daher ferner ahd. laſtarpâ- rîc, mhd. zuckermæƷec ein laſtarpâri, zuckermæƷe vor- ausſetzen. Allerdings kann in andern fällen die comp. erſt mit dem zwar abgeleiteten, aber ſelbſtändigen ſubſt. erfolgen, z. b. himilrîchi, wërltfinſtrî beziehen ſich auf kein adj. himilrîchi, wërltfinſtar; tôtſinſtrî verlangt ein vorgängiges tôtfinſtar.
10) nom. propria, die aus adj. entſpringen, haben das eigenthümliche α) daß ſie zu ſubſtantiviſcher flexion über- gehen, daher ihr nom. ſg. maſc. nie das kennzeichen hat, z. b. hadu-funs *), heri-pald, nicht hadu-funſêr, heri- paldêr; der dat. hadu-funſe (nicht hadu-funſeme) lautet; der acc. hadu-funſan iſt beides dem adj. und ſubſt. ge- mäß. Und weibliche machen den gen. dat. nicht auf -êrâ, êru. Ausnahmsweiſe finde ich im altn. zuweilen adjectiviſche flexion beſtehen, vgl. den gen. ſvan-hvîtrar edd. ſæm. 133. (ſtatt ſvan-hvîtar) neben dem dat. ſvan- hvîtu 134b (nicht ſvan-hvîtri) welches 1, 770. nachzu- tragen. — β) daß ſie das ableitende -i wegwerfen, z. b. ahd. regin-hart (nicht -herti) gen. regin-hartes (nicht -hertes), regin-mâr (nicht -mâri), was eben mit der ſub- ſtantivierung zuſ. hängt, da alleinſtehende adj. höchſtens im nom. ihr i entbehren (1, 726. 749.). Solchergeſtalt würde ſich auch diot-rîh aus adjectiviſchem diot-rîhhi erklären; das goth. reiks ermächtigte mich, ſ. 516. ein ſubſt. anzuſetzen, das freilich dem (aus Neh. 6, 17. beleg- lichen) adj. reikis ganz nahe liegt. Amala-reiks bildete wahrſcheinlich den gen. reikis (nicht -reikjis oder -reikeis, dem friþareikeis in Mai’s ſpec. p. 26. zum trotz). — γ) daß ſie im ſinn dunkel werden, vgl. ſ. 545, 14.
Subſtantiv mit verbum (ſ. 426. 548.).
Bei dieſer unterſuchung ſind zuvörderſt die freieren zu- ſammenſetzungen des nomens mit den participien und dem bloßen infinitiv von der hauptfrage zu ſondern.
*) von ſuns (promptus) vgl. adal-funs, heri-ſuns (? hëra-funs, ſ. §. 4.) agſ. gâr-fûs, ſið-fûs, väl-fûs Beov. 180; altn. geir-fûs, hel-fûs, ſæm. edd. 250a hrôðr-fûs 184b ôð-fûs 74a vîg-fûs, die bald adj. ſind, bald eigennamen.
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III. ſubſt. eigentl. comp. — ſubſt. mit adj.
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erſt mit dem zwar abgeleiteten, aber ſelbſtändigen ſubſt.
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kein adj. himilrîchi, wërltfinſtar; tôtſinſtrî verlangt ein
vorgängiges tôtfinſtar.
10) nom. propria, die aus adj. entſpringen, haben das
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gehen, daher ihr nom. ſg. maſc. nie das kennzeichen hat,
z. b. hadu-funs *), heri-pald, nicht hadu-funſêr, heri-
paldêr; der dat. hadu-funſe (nicht hadu-funſeme) lautet;
der acc. hadu-funſan iſt beides dem adj. und ſubſt. ge-
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-êrâ, êru. Ausnahmsweiſe finde ich im altn. zuweilen
adjectiviſche flexion beſtehen, vgl. den gen. ſvan-hvîtrar
edd. ſæm. 133. (ſtatt ſvan-hvîtar) neben dem dat. ſvan-
hvîtu 134b (nicht ſvan-hvîtri) welches 1, 770. nachzu-
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ahd. regin-hart (nicht -herti) gen. regin-hartes (nicht
-hertes), regin-mâr (nicht -mâri), was eben mit der ſub-
ſtantivierung zuſ. hängt, da alleinſtehende adj. höchſtens
im nom. ihr i entbehren (1, 726. 749.). Solchergeſtalt
würde ſich auch diot-rîh aus adjectiviſchem diot-rîhhi
erklären; das goth. reiks ermächtigte mich, ſ. 516. ein
ſubſt. anzuſetzen, das freilich dem (aus Neh. 6, 17. beleg-
lichen) adj. reikis ganz nahe liegt. Amala-reiks bildete
wahrſcheinlich den gen. reikis (nicht -reikjis oder -reikeis,
dem friþareikeis in Mai’s ſpec. p. 26. zum trotz). — γ)
daß ſie im ſinn dunkel werden, vgl. ſ. 545, 14.
Subſtantiv mit verbum (ſ. 426. 548.).
Bei dieſer unterſuchung ſind zuvörderſt die freieren zu-
ſammenſetzungen des nomens mit den participien und
dem bloßen infinitiv von der hauptfrage zu ſondern.
*) von ſuns (promptus) vgl. adal-funs, heri-ſuns (? hëra-funs,
ſ. §. 4.) agſ. gâr-fûs, ſið-fûs, väl-fûs Beov. 180; altn. geir-fûs,
hel-fûs, ſæm. edd. 250a hrôðr-fûs 184b ôð-fûs 74a vîg-fûs, die
bald adj. ſind, bald eigennamen.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/599>, abgerufen am 22.11.2024.
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