Welche unter diesen beispielen sich der composition nähern, welche in sie übergehen, ist wie im ahd. zu beurtheilen. Am ersten thun werden es solche, die der häufige gebrauch zu dichterischen beinamen gestempelt hat, je weniger ihr sinn auf die umschreibung geht, als auf den umschriebenen gegenstand. Hamora lafe bedeu- ten z. b., was die hammerschläge übrig gelaßen haben, d. i. die geschmiedete waffe, folglich einfach das schwert; vätra lafe, was aus der sündflut entkommen ist; vaepna lafe, was das schwert verschont hat, d. h. die aus der schlacht heimgekehrten krieger; fisces baed das bad des fisches, folglich das meer. Solche epitheta scheinen mir enger verbunden und beinahe den nom. pr. gleich, deren die ags. sprache ebenfalls eine menge darbietet, z. b. hräfnes-holt (lucus corvorum) Beov. 217. äsces-daun (fraxini mons) braunan-burh (castrum brunonis) buccinga- ham, beofores-stan (castoris rupes) oxena-ford etc. --
Genitive vor subst., von denen sie abhängen, gewährt jedes blatt der altn. denkmähler, die herausgeber schwan- ken zwischen loser und verbindender schreibung. Unei- gentliche composition, d. h. allmählige ertödtung der ur- sprünglichen rection scheint mir wiederum hauptsächlich in folgenden fällen annehmbar
Welche unter dieſen beiſpielen ſich der compoſition nähern, welche in ſie übergehen, iſt wie im ahd. zu beurtheilen. Am erſten thun werden es ſolche, die der häufige gebrauch zu dichteriſchen beinamen geſtempelt hat, je weniger ihr ſinn auf die umſchreibung geht, als auf den umſchriebenen gegenſtand. Hamora lâfe bedeu- ten z. b., was die hammerſchläge übrig gelaßen haben, d. i. die geſchmiedete waffe, folglich einfach das ſchwert; vätra lâfe, was aus der ſündflut entkommen iſt; væpna lâfe, was das ſchwert verſchont hat, d. h. die aus der ſchlacht heimgekehrten krieger; fiſces bæð das bad des fiſches, folglich das meer. Solche epitheta ſcheinen mir enger verbunden und beinahe den nom. pr. gleich, deren die agſ. ſprache ebenfalls eine menge darbietet, z. b. hräfnes-holt (lucus corvorum) Beov. 217. äſces-dûn (fraxini mons) brûnan-burh (caſtrum brunonis) buccinga- hâm, bëofores-ſtân (caſtoris rupes) oxena-ford etc. —
Genitive vor ſubſt., von denen ſie abhängen, gewährt jedes blatt der altn. denkmähler, die herausgeber ſchwan- ken zwiſchen loſer und verbindender ſchreibung. Unei- gentliche compoſition, d. h. allmählige ertödtung der ur- ſprünglichen rection ſcheint mir wiederum hauptſächlich in folgenden fällen annehmbar
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[603/0621]
III. ſubſt. uneig. comp. — ſubſt. mit ſubſt. gen.
66. 134. ſvëordes hâd (ordo militaris?) Beov. 164. häleða
hryre Beov. 154. ecga gelâc (ludus enſium) Beov. 89.
ſvëorda gelâc Beov. 79. homera (hamora) lâfe Beov. 210.
chron. ſax. Ingr. 141. daraða lâfe Aethelſt. hrêðles lâfe
Beov. 164. ſvëorda lâfe Beov. 218. vätra lâfe Cädm. 35.
væpna lâfe Cädm. 44. 76. ſunnan lëóht Beov. 51. gumena
rîce Cädm. 88. ëorðan rîce Cädm. 91. hëofena rîce Cädm.
1. maga rîce Beov. 139. flâna ſcûr Jud. 11. rëgna ſcûr
Cädm. 87. volcna ſcûr Cädm. 82. yða geſpring Beov. 66.
ëorla geſtrëón Beov. 234. häleða geſtrëón Cädm. 89. hëar-
pan ſvêg Beov. 9. 183. nedran ſvêg Cädm. 93. engla
þreát Cädm. 1. 95. vyrma þreát Cädm. 98. enta gevëorc
Beov. 202. 206. giganta gevëorc Beov. 118. vundorſmiða
gevëorc Beov. 127. ëorðan vynne Beov. 130. 203. hëarpan
vynne Beov. 158. 169.
Welche unter dieſen beiſpielen ſich der compoſition
nähern, welche in ſie übergehen, iſt wie im ahd. zu
beurtheilen. Am erſten thun werden es ſolche, die der
häufige gebrauch zu dichteriſchen beinamen geſtempelt
hat, je weniger ihr ſinn auf die umſchreibung geht, als
auf den umſchriebenen gegenſtand. Hamora lâfe bedeu-
ten z. b., was die hammerſchläge übrig gelaßen haben,
d. i. die geſchmiedete waffe, folglich einfach das ſchwert;
vätra lâfe, was aus der ſündflut entkommen iſt; væpna
lâfe, was das ſchwert verſchont hat, d. h. die aus der
ſchlacht heimgekehrten krieger; fiſces bæð das bad des
fiſches, folglich das meer. Solche epitheta ſcheinen mir
enger verbunden und beinahe den nom. pr. gleich, deren
die agſ. ſprache ebenfalls eine menge darbietet, z. b.
hräfnes-holt (lucus corvorum) Beov. 217. äſces-dûn
(fraxini mons) brûnan-burh (caſtrum brunonis) buccinga-
hâm, bëofores-ſtân (caſtoris rupes) oxena-ford etc. —
Genitive vor ſubſt., von denen ſie abhängen, gewährt
jedes blatt der altn. denkmähler, die herausgeber ſchwan-
ken zwiſchen loſer und verbindender ſchreibung. Unei-
gentliche compoſition, d. h. allmählige ertödtung der ur-
ſprünglichen rection ſcheint mir wiederum hauptſächlich
in folgenden fällen annehmbar
a) bei örtlichen namen: ſvâva-land edd. ſæm. 141.
flæmîngja-land (Raſk p. 218.) haddîngja-land, hûna-land,
frânka-_îki, dana-veldi, ſvîa-veldi, vana-heimr, munar-
heimr edd. ſæm. 140a pariſar-borg, kaupmanna-höfn,
ſigars-hôlm 142b hindar-fiall (mons cervae) 191b ſalar-
ſteinn 1b 3a hvëra-lundr 7a glaſis-lundr 140b iða-völlr 2a
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/621>, abgerufen am 22.11.2024.
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