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Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ferne ein Fuhrwerk. Es ist Papa, rief Therese, ich erkenne ihn! und sprang fort. Die beiden Andern blieben auf dem Platze zurück. Es war am Ausgang des Parks, wo er an das freie Feld grenzte und der Fußweg in ihn einlenkte.

Ihre Blumen hebe ich auf, sagte Emil, als sie allein waren. Das Kind schwieg eine Minute lang oder zwei, dann sagte es plötzlich, als hätte er eben erst gesprochen: Zum Andenken an den Ball? -- Haben Sie die ganze Zeit darüber nachgedacht? sagte er. -- Warum nicht? Sie sah ihn an. Es war doch schön gestern Abend, ich will mein Leben lang daran denken. Und darauf, ein wenig verwundert über sich selbst, fügte sie hinzu: denn es wäre doch undankbar zu vergessen, wo man vergnügt war. -- Nun dann haben wir wenigstens Beide dasselbe, an das wir unser Leben lang denken werden, erwiderte er.

Emma stand auf, denn der Wagen war ganz in die Nähe gekommen, und Emil ging dicht an ihrer Seite ihm entgegen. Albert sah sie jetzt erst, sprang heraus und kam rasch auf sie zu. Der junge Mann grüßte ihn, er erwiderte kalt die Verbeugung, und indem er neben Emma trat, fügte es sich, daß er ihn unschuldigerweise von ihr fortdrängte.

Steh' ich Ihnen im Wege? fragte Emil so gleichgültig, daß die Frage scharf klang. Albert antwortete nicht, Emma nahm seinen Arm, sie schritten absichtlich

Ferne ein Fuhrwerk. Es ist Papa, rief Therese, ich erkenne ihn! und sprang fort. Die beiden Andern blieben auf dem Platze zurück. Es war am Ausgang des Parks, wo er an das freie Feld grenzte und der Fußweg in ihn einlenkte.

Ihre Blumen hebe ich auf, sagte Emil, als sie allein waren. Das Kind schwieg eine Minute lang oder zwei, dann sagte es plötzlich, als hätte er eben erst gesprochen: Zum Andenken an den Ball? — Haben Sie die ganze Zeit darüber nachgedacht? sagte er. — Warum nicht? Sie sah ihn an. Es war doch schön gestern Abend, ich will mein Leben lang daran denken. Und darauf, ein wenig verwundert über sich selbst, fügte sie hinzu: denn es wäre doch undankbar zu vergessen, wo man vergnügt war. — Nun dann haben wir wenigstens Beide dasselbe, an das wir unser Leben lang denken werden, erwiderte er.

Emma stand auf, denn der Wagen war ganz in die Nähe gekommen, und Emil ging dicht an ihrer Seite ihm entgegen. Albert sah sie jetzt erst, sprang heraus und kam rasch auf sie zu. Der junge Mann grüßte ihn, er erwiderte kalt die Verbeugung, und indem er neben Emma trat, fügte es sich, daß er ihn unschuldigerweise von ihr fortdrängte.

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[0027] Ferne ein Fuhrwerk. Es ist Papa, rief Therese, ich erkenne ihn! und sprang fort. Die beiden Andern blieben auf dem Platze zurück. Es war am Ausgang des Parks, wo er an das freie Feld grenzte und der Fußweg in ihn einlenkte. Ihre Blumen hebe ich auf, sagte Emil, als sie allein waren. Das Kind schwieg eine Minute lang oder zwei, dann sagte es plötzlich, als hätte er eben erst gesprochen: Zum Andenken an den Ball? — Haben Sie die ganze Zeit darüber nachgedacht? sagte er. — Warum nicht? Sie sah ihn an. Es war doch schön gestern Abend, ich will mein Leben lang daran denken. Und darauf, ein wenig verwundert über sich selbst, fügte sie hinzu: denn es wäre doch undankbar zu vergessen, wo man vergnügt war. — Nun dann haben wir wenigstens Beide dasselbe, an das wir unser Leben lang denken werden, erwiderte er. Emma stand auf, denn der Wagen war ganz in die Nähe gekommen, und Emil ging dicht an ihrer Seite ihm entgegen. Albert sah sie jetzt erst, sprang heraus und kam rasch auf sie zu. Der junge Mann grüßte ihn, er erwiderte kalt die Verbeugung, und indem er neben Emma trat, fügte es sich, daß er ihn unschuldigerweise von ihr fortdrängte. Steh' ich Ihnen im Wege? fragte Emil so gleichgültig, daß die Frage scharf klang. Albert antwortete nicht, Emma nahm seinen Arm, sie schritten absichtlich

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:24:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:24:04Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_kind_1910/27>, abgerufen am 21.11.2024.