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Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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das sie nun sämmtlich nach der Reihe die Welt ansahen und strahlend vor Vergnügen waren.

Gnädigstes Fräulein, begann er, sich zu Theresen wendend, der sein Stillschweigen nicht auffiel, sie sind nach Italien gereist, nicht wahr?

Ja, antwortete sie, und stellte sich neben ihn, die Stirn, wie er, den Fensterscheiben zugewandt; er war ihr angenehm in diesem Augenblicke, weil sie ihn so gut begriff. -- Soll ich Ihnen einmal etwas sagen, fuhr er fort, immer noch als führe er das Gespräch nur in Gedanken, wie man oft in sich Zwiegespräche führt und die Andern antworten läßt, was man am Treffendsten selber beantworten kann, soll ich Ihnen etwas sagen, etwas das so wahr ist, als daß Sie und ich hier stehen? -- Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: Und dies ist, daß Ihre Schwester Herrn von R -- nicht liebt und er sie nicht. Ich will mein Leben lassen, wenn das nicht die Wahrheit ist!

Therese fand sich vollkommen in seine Weise. Was hilft uns beiden das? antwortete sie und sah gerade aus.

Also Sie wissen es auch? Sie wissen es? rief er feurig. Sie wissen es? -- Therese erwachte. Wozu nützt dies Gespräch? sagte sie. -- Ich werde Emma nicht loslassen, ich kann es nicht! rief Emil aus. Ich muß es wissen, ob mein Gefühl wirklich die Wahrheit ist. Er soll mir so nicht fortnehmen, was mein ist, ich reise ihnen nach! Ich muß die Wahrheit wissen!

das sie nun sämmtlich nach der Reihe die Welt ansahen und strahlend vor Vergnügen waren.

Gnädigstes Fräulein, begann er, sich zu Theresen wendend, der sein Stillschweigen nicht auffiel, sie sind nach Italien gereist, nicht wahr?

Ja, antwortete sie, und stellte sich neben ihn, die Stirn, wie er, den Fensterscheiben zugewandt; er war ihr angenehm in diesem Augenblicke, weil sie ihn so gut begriff. — Soll ich Ihnen einmal etwas sagen, fuhr er fort, immer noch als führe er das Gespräch nur in Gedanken, wie man oft in sich Zwiegespräche führt und die Andern antworten läßt, was man am Treffendsten selber beantworten kann, soll ich Ihnen etwas sagen, etwas das so wahr ist, als daß Sie und ich hier stehen? — Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: Und dies ist, daß Ihre Schwester Herrn von R — nicht liebt und er sie nicht. Ich will mein Leben lassen, wenn das nicht die Wahrheit ist!

Therese fand sich vollkommen in seine Weise. Was hilft uns beiden das? antwortete sie und sah gerade aus.

Also Sie wissen es auch? Sie wissen es? rief er feurig. Sie wissen es? — Therese erwachte. Wozu nützt dies Gespräch? sagte sie. — Ich werde Emma nicht loslassen, ich kann es nicht! rief Emil aus. Ich muß es wissen, ob mein Gefühl wirklich die Wahrheit ist. Er soll mir so nicht fortnehmen, was mein ist, ich reise ihnen nach! Ich muß die Wahrheit wissen!

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[0046] das sie nun sämmtlich nach der Reihe die Welt ansahen und strahlend vor Vergnügen waren. Gnädigstes Fräulein, begann er, sich zu Theresen wendend, der sein Stillschweigen nicht auffiel, sie sind nach Italien gereist, nicht wahr? Ja, antwortete sie, und stellte sich neben ihn, die Stirn, wie er, den Fensterscheiben zugewandt; er war ihr angenehm in diesem Augenblicke, weil sie ihn so gut begriff. — Soll ich Ihnen einmal etwas sagen, fuhr er fort, immer noch als führe er das Gespräch nur in Gedanken, wie man oft in sich Zwiegespräche führt und die Andern antworten läßt, was man am Treffendsten selber beantworten kann, soll ich Ihnen etwas sagen, etwas das so wahr ist, als daß Sie und ich hier stehen? — Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: Und dies ist, daß Ihre Schwester Herrn von R — nicht liebt und er sie nicht. Ich will mein Leben lassen, wenn das nicht die Wahrheit ist! Therese fand sich vollkommen in seine Weise. Was hilft uns beiden das? antwortete sie und sah gerade aus. Also Sie wissen es auch? Sie wissen es? rief er feurig. Sie wissen es? — Therese erwachte. Wozu nützt dies Gespräch? sagte sie. — Ich werde Emma nicht loslassen, ich kann es nicht! rief Emil aus. Ich muß es wissen, ob mein Gefühl wirklich die Wahrheit ist. Er soll mir so nicht fortnehmen, was mein ist, ich reise ihnen nach! Ich muß die Wahrheit wissen!

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:24:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:24:04Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_kind_1910/46>, abgerufen am 21.11.2024.