lich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorf- vöglein Schöpfer und Erhalter ist, der auch der jungen Räblein Geschrei und Gebet höret, denn ohne seinen Willen fällt auch kein Sper- ling oder Schneekünglein auf die Erde." -- "Wo hast du dies gelernt?" -- Antwortet der Sohn: "Wie mich der große Windbraus von dir wegriß, kam ich in ein Kirch, da las ich den Sommer die Fliegen und Spinnen von den Fenstern ab, und höret diese Sprüch pre- digen, da hat mich der Vater aller Sperlinge den Sommer über ernährt, und behütet vor allem Unglück und grimmigen Vögeln." -- "Traun! mein lieber Sohn, fleuchst du in die Kirchen und hilfest Spinnen und die sumsen- den Fliegen aufräumen, und zirpst zu Gott, wie die jungen Räblein, und befiehlst dich dem ewigen Schöpfer, so wirst du wohl bleiben, und wenn die ganze Welt voll wilder tückischer Vögel wäre."
"Denn wer dem Herrn befiehlt seine Sach, Schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf, thut gemach, Bewahret Glaub und gut Gewissen rein, Deß will Gott Schutz und Helfer seyn."
36.
lich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorf- voͤglein Schoͤpfer und Erhalter iſt, der auch der jungen Raͤblein Geſchrei und Gebet hoͤret, denn ohne ſeinen Willen faͤllt auch kein Sper- ling oder Schneekuͤnglein auf die Erde.“ — „Wo haſt du dies gelernt?“ — Antwortet der Sohn: „Wie mich der große Windbraus von dir wegriß, kam ich in ein Kirch, da las ich den Sommer die Fliegen und Spinnen von den Fenſtern ab, und hoͤret dieſe Spruͤch pre- digen, da hat mich der Vater aller Sperlinge den Sommer uͤber ernaͤhrt, und behuͤtet vor allem Ungluͤck und grimmigen Voͤgeln.“ — „Traun! mein lieber Sohn, fleuchſt du in die Kirchen und hilfeſt Spinnen und die ſumſen- den Fliegen aufraͤumen, und zirpſt zu Gott, wie die jungen Raͤblein, und befiehlſt dich dem ewigen Schoͤpfer, ſo wirſt du wohl bleiben, und wenn die ganze Welt voll wilder tuͤckiſcher Voͤgel waͤre.“
„Denn wer dem Herrn befiehlt ſeine Sach, Schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf, thut gemach, Bewahret Glaub und gut Gewiſſen rein, Deß will Gott Schutz und Helfer ſeyn.“
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lich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorf-
voͤglein Schoͤpfer und Erhalter iſt, der auch
der jungen Raͤblein Geſchrei und Gebet hoͤret,
denn ohne ſeinen Willen faͤllt auch kein Sper-
ling oder Schneekuͤnglein auf die Erde.“ —
„Wo haſt du dies gelernt?“ — Antwortet der
Sohn: „Wie mich der große Windbraus von
dir wegriß, kam ich in ein Kirch, da las ich
den Sommer die Fliegen und Spinnen von
den Fenſtern ab, und hoͤret dieſe Spruͤch pre-
digen, da hat mich der Vater aller Sperlinge
den Sommer uͤber ernaͤhrt, und behuͤtet vor
allem Ungluͤck und grimmigen Voͤgeln.“ —
„Traun! mein lieber Sohn, fleuchſt du in die
Kirchen und hilfeſt Spinnen und die ſumſen-
den Fliegen aufraͤumen, und zirpſt zu Gott,
wie die jungen Raͤblein, und befiehlſt dich dem
ewigen Schoͤpfer, ſo wirſt du wohl bleiben,
und wenn die ganze Welt voll wilder tuͤckiſcher
Voͤgel waͤre.“
„Denn wer dem Herrn befiehlt ſeine Sach,
Schweigt, leidet, wartet, betet, braucht Glimpf,
thut gemach,
Bewahret Glaub und gut Gewiſſen rein,
Deß will Gott Schutz und Helfer ſeyn.“
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/194>, abgerufen am 21.11.2024.
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