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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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und holet bei dem Köhler meine Serviette, die
ich dort gelassen." Also gingen sie zurück und
brachten ihm die Serviette wieder. Abends
kam er zu einem andern Kohlenbrenner, der lud
ihn wiederum zum Abendessen ein und hatte
deßgleichen Kartoffeln ohne Fett. Der Schwar-
zenfelser aber deckte seine Serviette auf und
bat ihn zu Gast, da war alles nach Wunsch.
Als die Mahlzeit vorbei war, hielt auch dieser
Köhler um den Tausch an, er gab für die Ser-
viette einen Hut, drehte man den auf dem
Kopf herum, so gingen die Canonen, als stünd
eine Batterie auf dem Flecken. Als der Schwar-
zenfelser ein Stück Wegs fort war, klopfte er
wieder auf seinen alten Ranzen, und der Ge-
freite mit sechs Mann mußte ihm die Serviet-
te wieder holen. Nun ging es weiter fort in
dem nämlichen Wald und er kam Abends zu dem
dritten Köhler, der lud ihn, wie die andern
auf ungeschmelzte Kartoffeln, erhielt aber von
ihm ein Tractament und vertauschte ihm die
Serviette für ein Hörnchen, wenn man darauf
blies, fielen alle Städte und Dorfschaften, wie
auch alle Festungswerke übern Haufen. Der
Köhler behielt aber die Serviette nicht länger
als die andern, denn der Gefreite mit sechs
Mann kam bald und holte sie ab. Wie nun
der Schwarzenfelser alles beisammen hatte, kehr-
te er um nach Haus, und wollt seine beiden

und holet bei dem Koͤhler meine Serviette, die
ich dort gelaſſen.“ Alſo gingen ſie zuruͤck und
brachten ihm die Serviette wieder. Abends
kam er zu einem andern Kohlenbrenner, der lud
ihn wiederum zum Abendeſſen ein und hatte
deßgleichen Kartoffeln ohne Fett. Der Schwar-
zenfelſer aber deckte ſeine Serviette auf und
bat ihn zu Gaſt, da war alles nach Wunſch.
Als die Mahlzeit vorbei war, hielt auch dieſer
Koͤhler um den Tauſch an, er gab fuͤr die Ser-
viette einen Hut, drehte man den auf dem
Kopf herum, ſo gingen die Canonen, als ſtuͤnd
eine Batterie auf dem Flecken. Als der Schwar-
zenfelſer ein Stuͤck Wegs fort war, klopfte er
wieder auf ſeinen alten Ranzen, und der Ge-
freite mit ſechs Mann mußte ihm die Serviet-
te wieder holen. Nun ging es weiter fort in
dem naͤmlichen Wald und er kam Abends zu dem
dritten Koͤhler, der lud ihn, wie die andern
auf ungeſchmelzte Kartoffeln, erhielt aber von
ihm ein Tractament und vertauſchte ihm die
Serviette fuͤr ein Hoͤrnchen, wenn man darauf
blies, fielen alle Staͤdte und Dorfſchaften, wie
auch alle Feſtungswerke uͤbern Haufen. Der
Koͤhler behielt aber die Serviette nicht laͤnger
als die andern, denn der Gefreite mit ſechs
Mann kam bald und holte ſie ab. Wie nun
der Schwarzenfelſer alles beiſammen hatte, kehr-
te er um nach Haus, und wollt ſeine beiden

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[174/0208] und holet bei dem Koͤhler meine Serviette, die ich dort gelaſſen.“ Alſo gingen ſie zuruͤck und brachten ihm die Serviette wieder. Abends kam er zu einem andern Kohlenbrenner, der lud ihn wiederum zum Abendeſſen ein und hatte deßgleichen Kartoffeln ohne Fett. Der Schwar- zenfelſer aber deckte ſeine Serviette auf und bat ihn zu Gaſt, da war alles nach Wunſch. Als die Mahlzeit vorbei war, hielt auch dieſer Koͤhler um den Tauſch an, er gab fuͤr die Ser- viette einen Hut, drehte man den auf dem Kopf herum, ſo gingen die Canonen, als ſtuͤnd eine Batterie auf dem Flecken. Als der Schwar- zenfelſer ein Stuͤck Wegs fort war, klopfte er wieder auf ſeinen alten Ranzen, und der Ge- freite mit ſechs Mann mußte ihm die Serviet- te wieder holen. Nun ging es weiter fort in dem naͤmlichen Wald und er kam Abends zu dem dritten Koͤhler, der lud ihn, wie die andern auf ungeſchmelzte Kartoffeln, erhielt aber von ihm ein Tractament und vertauſchte ihm die Serviette fuͤr ein Hoͤrnchen, wenn man darauf blies, fielen alle Staͤdte und Dorfſchaften, wie auch alle Feſtungswerke uͤbern Haufen. Der Koͤhler behielt aber die Serviette nicht laͤnger als die andern, denn der Gefreite mit ſechs Mann kam bald und holte ſie ab. Wie nun der Schwarzenfelſer alles beiſammen hatte, kehr- te er um nach Haus, und wollt ſeine beiden

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/208>, abgerufen am 21.11.2024.