war ich dahinter, so kamen die Spitzbuben auch die Kellertreppe hinabgegangen, und schleppten eine alte Frau mit sich, die ergriffen und mor- deten sie. Und als sie die alte Frau ermordet hatten, fingen sie an, und zogen ihr alle Ringe von den Fingern, einen nach dem andern, nur der Ring am Goldfinger wollte nicht herunter- gehen, da griff einer zum Beil und hieb dar- auf, daß der Finger in die Höhe sprang, und kam gerade hinters Faß gesprungen in meinen Schooß, und hier hab ich den Finger! bei welchen Worten sie ihn plötzlich aus der Tasche zog.
Wie der Bräutigam das sah und hörte, wurde er kreideweiß vor Schrecken, dachte also- bald zu entfliehen, und sprang zum Fenster hin- aus. Unten aber stand Wache, die fing ihn und seine ganze Bande auf, und alle wurden hingerichtet zum Lohn für ihre Bubenstücke.
41. Herr Korbes.
Es war einmal ein Hühnchen und Hähn- chen, die wollten zusammen verreisen, da baute das Hähnchen einen schönen Wagen mit vier rothen Rädern, und spannte vier Mäuschen da- vor, dann setzte sich das Hühnchen mit dem Hähnchen auf, und so fuhren sie fort. Da be-
war ich dahinter, ſo kamen die Spitzbuben auch die Kellertreppe hinabgegangen, und ſchleppten eine alte Frau mit ſich, die ergriffen und mor- deten ſie. Und als ſie die alte Frau ermordet hatten, fingen ſie an, und zogen ihr alle Ringe von den Fingern, einen nach dem andern, nur der Ring am Goldfinger wollte nicht herunter- gehen, da griff einer zum Beil und hieb dar- auf, daß der Finger in die Hoͤhe ſprang, und kam gerade hinters Faß geſprungen in meinen Schooß, und hier hab ich den Finger! bei welchen Worten ſie ihn ploͤtzlich aus der Taſche zog.
Wie der Braͤutigam das ſah und hoͤrte, wurde er kreideweiß vor Schrecken, dachte alſo- bald zu entfliehen, und ſprang zum Fenſter hin- aus. Unten aber ſtand Wache, die fing ihn und ſeine ganze Bande auf, und alle wurden hingerichtet zum Lohn fuͤr ihre Bubenſtuͤcke.
41. Herr Korbes.
Es war einmal ein Huͤhnchen und Haͤhn- chen, die wollten zuſammen verreiſen, da baute das Haͤhnchen einen ſchoͤnen Wagen mit vier rothen Raͤdern, und ſpannte vier Maͤuschen da- vor, dann ſetzte ſich das Huͤhnchen mit dem Haͤhnchen auf, und ſo fuhren ſie fort. Da be-
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war ich dahinter, ſo kamen die Spitzbuben auch
die Kellertreppe hinabgegangen, und ſchleppten
eine alte Frau mit ſich, die ergriffen und mor-
deten ſie. Und als ſie die alte Frau ermordet
hatten, fingen ſie an, und zogen ihr alle Ringe
von den Fingern, einen nach dem andern, nur
der Ring am Goldfinger wollte nicht herunter-
gehen, da griff einer zum Beil und hieb dar-
auf, daß der Finger in die Hoͤhe ſprang, und
kam gerade hinters Faß geſprungen in meinen
Schooß, und hier hab ich den Finger!
bei welchen Worten ſie ihn ploͤtzlich aus der
Taſche zog.
Wie der Braͤutigam das ſah und hoͤrte,
wurde er kreideweiß vor Schrecken, dachte alſo-
bald zu entfliehen, und ſprang zum Fenſter hin-
aus. Unten aber ſtand Wache, die fing ihn
und ſeine ganze Bande auf, und alle wurden
hingerichtet zum Lohn fuͤr ihre Bubenſtuͤcke.
41.
Herr Korbes.
Es war einmal ein Huͤhnchen und Haͤhn-
chen, die wollten zuſammen verreiſen, da baute
das Haͤhnchen einen ſchoͤnen Wagen mit vier
rothen Raͤdern, und ſpannte vier Maͤuschen da-
vor, dann ſetzte ſich das Huͤhnchen mit dem
Haͤhnchen auf, und ſo fuhren ſie fort. Da be-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/221>, abgerufen am 21.11.2024.
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