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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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und auf einen Haufen getragen. Die zweite
Aufgabe aber war, den Schlüssel zu der Schlaf-
kammer der Prinzessin aus der See zu holen.
Wie der Dummling zur See kam, schwammen
die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran,
tauchten unter, und holten den Schlüssel aus
der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die
schwerste: aus den drei schlafenden Töchtern des
Königs sollte die jüngste und die liebste heraus-
gesucht werden, sie glichen sich aber vollkom-
men, und waren durch nichts verschieden, als
daß die älteste ein Stück Zucker, die zweite
Syrup, die jüngste einen Löffel voll Honig ge-
gessen hatte, und es war bloß an dem Hauch
zu erkennen, welche den Honig gegessen. Da
kam aber die Bienenkönigin von den Bienen,
die der Dummling vor dem Feuer geschützt,
und versuchte den Mund von allen dreien, zu-
letzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig
gegessen, und so erkannte der Prinz die rechte,
und da war aller Zauber vorbei, alles war aus
dem Schlaf erlöst, und wer von Stein war,
erhielt seine menschliche Gestalt wieder, und
der Dummling vermählte sich mit der jüngsten
und liebsten, und ward König nach ihres Va-
ters Tod; seine zwei Brüder aber mit den bei-
den andern Schwestern.


und auf einen Haufen getragen. Die zweite
Aufgabe aber war, den Schluͤſſel zu der Schlaf-
kammer der Prinzeſſin aus der See zu holen.
Wie der Dummling zur See kam, ſchwammen
die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran,
tauchten unter, und holten den Schluͤſſel aus
der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die
ſchwerſte: aus den drei ſchlafenden Toͤchtern des
Koͤnigs ſollte die juͤngſte und die liebſte heraus-
geſucht werden, ſie glichen ſich aber vollkom-
men, und waren durch nichts verſchieden, als
daß die aͤlteſte ein Stuͤck Zucker, die zweite
Syrup, die juͤngſte einen Loͤffel voll Honig ge-
geſſen hatte, und es war bloß an dem Hauch
zu erkennen, welche den Honig gegeſſen. Da
kam aber die Bienenkoͤnigin von den Bienen,
die der Dummling vor dem Feuer geſchuͤtzt,
und verſuchte den Mund von allen dreien, zu-
letzt blieb ſie auf dem Mund ſitzen, der Honig
gegeſſen, und ſo erkannte der Prinz die rechte,
und da war aller Zauber vorbei, alles war aus
dem Schlaf erloͤſt, und wer von Stein war,
erhielt ſeine menſchliche Geſtalt wieder, und
der Dummling vermaͤhlte ſich mit der juͤngſten
und liebſten, und ward Koͤnig nach ihres Va-
ters Tod; ſeine zwei Bruͤder aber mit den bei-
den andern Schweſtern.


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[299/0333] und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schluͤſſel zu der Schlaf- kammer der Prinzeſſin aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, ſchwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter, und holten den Schluͤſſel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die ſchwerſte: aus den drei ſchlafenden Toͤchtern des Koͤnigs ſollte die juͤngſte und die liebſte heraus- geſucht werden, ſie glichen ſich aber vollkom- men, und waren durch nichts verſchieden, als daß die aͤlteſte ein Stuͤck Zucker, die zweite Syrup, die juͤngſte einen Loͤffel voll Honig ge- geſſen hatte, und es war bloß an dem Hauch zu erkennen, welche den Honig gegeſſen. Da kam aber die Bienenkoͤnigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geſchuͤtzt, und verſuchte den Mund von allen dreien, zu- letzt blieb ſie auf dem Mund ſitzen, der Honig gegeſſen, und ſo erkannte der Prinz die rechte, und da war aller Zauber vorbei, alles war aus dem Schlaf erloͤſt, und wer von Stein war, erhielt ſeine menſchliche Geſtalt wieder, und der Dummling vermaͤhlte ſich mit der juͤngſten und liebſten, und ward Koͤnig nach ihres Va- ters Tod; ſeine zwei Bruͤder aber mit den bei- den andern Schweſtern.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/333>, abgerufen am 24.11.2024.