Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.und ließ die Schleier liegen, welche nun wieder an die Eigenthümerin kamen. Als der Herr und Meister mit dem himmlischen Heere zurück kam, sah er, daß vor seinem Stuhl der Schemel mangelte und fragte den Schneider, wer ihn weggethan hätte. "O Herr, antwortete er ganz freudig, ich hab ihn nach einem alten Weib geworfen, das sah ich unten auf Erden waschen und zwei Schleier stehlen." Da sprach der Herr: "mein lieber Sohn, wollt ich richten, wie du richtest, wie meinst du, daß es dir schon längst ergangen wäre? ich hätte auch schon lange keine Stühle, Bänke, Sessel, ja keine Ofengabel mehr hier gehabt, sondern alles nach den Sündern hinab geworfen. Fortan kannst du aber nicht mehr im Himmel bleiben, sondern mußt wieder hinaus vor das Thor, da sieh zu, wo du hinkommst, hierinnen soll niemand strafen, denn ich, der Herr." Da mußte der heil. Petrus den Schneider wieder hinaus bringen vor das Himmelsthor, und weil er zerrissene Schuhe hatte und die Füße voll Blasen, nahm er einen Stecken in die Hand und zog nach Warteinweil, wo die frommen Soldaten sitzen und sich lustig machen. 36.
Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack. Es war ein Schneider, der hatte drei Söhne und nur eine Ziege, die alle zusammen mit ihrer Milch ernähren mußte. "Dafür und ließ die Schleier liegen, welche nun wieder an die Eigenthuͤmerin kamen. Als der Herr und Meister mit dem himmlischen Heere zuruͤck kam, sah er, daß vor seinem Stuhl der Schemel mangelte und fragte den Schneider, wer ihn weggethan haͤtte. „O Herr, antwortete er ganz freudig, ich hab ihn nach einem alten Weib geworfen, das sah ich unten auf Erden waschen und zwei Schleier stehlen.“ Da sprach der Herr: „mein lieber Sohn, wollt ich richten, wie du richtest, wie meinst du, daß es dir schon laͤngst ergangen waͤre? ich haͤtte auch schon lange keine Stuͤhle, Baͤnke, Sessel, ja keine Ofengabel mehr hier gehabt, sondern alles nach den Suͤndern hinab geworfen. Fortan kannst du aber nicht mehr im Himmel bleiben, sondern mußt wieder hinaus vor das Thor, da sieh zu, wo du hinkommst, hierinnen soll niemand strafen, denn ich, der Herr.“ Da mußte der heil. Petrus den Schneider wieder hinaus bringen vor das Himmelsthor, und weil er zerrissene Schuhe hatte und die Fuͤße voll Blasen, nahm er einen Stecken in die Hand und zog nach Warteinweil, wo die frommen Soldaten sitzen und sich lustig machen. 36.
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und ließ die Schleier liegen, welche nun wieder an die Eigenthuͤmerin kamen.
Als der Herr und Meister mit dem himmlischen Heere zuruͤck kam, sah er, daß vor seinem Stuhl der Schemel mangelte und fragte den Schneider, wer ihn weggethan haͤtte. „O Herr, antwortete er ganz freudig, ich hab ihn nach einem alten Weib geworfen, das sah ich unten auf Erden waschen und zwei Schleier stehlen.“ Da sprach der Herr: „mein lieber Sohn, wollt ich richten, wie du richtest, wie meinst du, daß es dir schon laͤngst ergangen waͤre? ich haͤtte auch schon lange keine Stuͤhle, Baͤnke, Sessel, ja keine Ofengabel mehr hier gehabt, sondern alles nach den Suͤndern hinab geworfen. Fortan kannst du aber nicht mehr im Himmel bleiben, sondern mußt wieder hinaus vor das Thor, da sieh zu, wo du hinkommst, hierinnen soll niemand strafen, denn ich, der Herr.“
Da mußte der heil. Petrus den Schneider wieder hinaus bringen vor das Himmelsthor, und weil er zerrissene Schuhe hatte und die Fuͤße voll Blasen, nahm er einen Stecken in die Hand und zog nach Warteinweil, wo die frommen Soldaten sitzen und sich lustig machen.
36.
Tischchen deck dich, Goldesel und Knuͤppel aus dem Sack.
Es war ein Schneider, der hatte drei Soͤhne und nur eine Ziege, die alle zusammen mit ihrer Milch ernaͤhren mußte. „Dafuͤr
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
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