Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.hat er denn auch neun so schöne Zeiselschwänze, wie der selige Herr Fuchs?" -- "Ach nein, antwortete die Katze, er hat nur einen." -- "So will ich ihn nicht haben." Da ging die Katze hinunter und schickte den Freier fort; bald darauf klopfte es wieder an, und war ein anderer Fuchs vor der Thür, der hatte zwei Schwänze, aber es ging ihm nicht besser, als dem ersten. Darauf kamen noch andere, immer mit einem Schwanz mehr, die alle abgewiesen wurden, bis zuletzt ein Freier erschien, der auch neun Schwänze hatte, wie der alte Herr Fuchs. Als die Wittwe das hörte, sprach sie voll Freude zur Katze: "nun macht mir Thor und Thür auf
und kehrt den alten Herrn Fuchs hinaus!" Als aber eben die Hochzeit angehen sollte, da regte sich der alte Fuchs unter der Bank, sprang hervor, prügelte das ganze Gesindel, und jagte es mit der Frau Füchsin zum Haus hinaus. II.
Der alte Herr Fuchs war gestorben, da kam als Freier der Wolf vor die Thür und klopfte an: "guten Tag, Frau Katz von Kehrewitz,
wie kommts, daß sie alleine sitzt? was macht sie gutes da?" Katz: "Brock mir Weck und Milch ein,
will der Herr mein Gast seyn?" Wolf: "Danke schön; Frau Füchsin nicht zu Haus?"
hat er denn auch neun so schoͤne Zeiselschwaͤnze, wie der selige Herr Fuchs?“ — „Ach nein, antwortete die Katze, er hat nur einen.“ — „So will ich ihn nicht haben.“ Da ging die Katze hinunter und schickte den Freier fort; bald darauf klopfte es wieder an, und war ein anderer Fuchs vor der Thuͤr, der hatte zwei Schwaͤnze, aber es ging ihm nicht besser, als dem ersten. Darauf kamen noch andere, immer mit einem Schwanz mehr, die alle abgewiesen wurden, bis zuletzt ein Freier erschien, der auch neun Schwaͤnze hatte, wie der alte Herr Fuchs. Als die Wittwe das hoͤrte, sprach sie voll Freude zur Katze: „nun macht mir Thor und Thuͤr auf
und kehrt den alten Herrn Fuchs hinaus!“ Als aber eben die Hochzeit angehen sollte, da regte sich der alte Fuchs unter der Bank, sprang hervor, pruͤgelte das ganze Gesindel, und jagte es mit der Frau Fuͤchsin zum Haus hinaus. II.
Der alte Herr Fuchs war gestorben, da kam als Freier der Wolf vor die Thuͤr und klopfte an: „guten Tag, Frau Katz von Kehrewitz,
wie kommts, daß sie alleine sitzt? was macht sie gutes da?“ Katz: „Brock mir Weck und Milch ein,
will der Herr mein Gast seyn?“ Wolf: „Danke schoͤn; Frau Fuͤchsin nicht zu Haus?“
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hat er denn auch neun so schoͤne Zeiselschwaͤnze, wie der selige Herr Fuchs?“ — „Ach nein, antwortete die Katze, er hat nur einen.“ — „So will ich ihn nicht haben.“
Da ging die Katze hinunter und schickte den Freier fort; bald darauf klopfte es wieder an, und war ein anderer Fuchs vor der Thuͤr, der hatte zwei Schwaͤnze, aber es ging ihm nicht besser, als dem ersten. Darauf kamen noch andere, immer mit einem Schwanz mehr, die alle abgewiesen wurden, bis zuletzt ein Freier erschien, der auch neun Schwaͤnze hatte, wie der alte Herr Fuchs. Als die Wittwe das hoͤrte, sprach sie voll Freude zur Katze:
„nun macht mir Thor und Thuͤr auf
und kehrt den alten Herrn Fuchs hinaus!“
Als aber eben die Hochzeit angehen sollte, da regte sich der alte Fuchs unter der Bank, sprang hervor, pruͤgelte das ganze Gesindel, und jagte es mit der Frau Fuͤchsin zum Haus hinaus.
II.
Der alte Herr Fuchs war gestorben, da kam als Freier der Wolf vor die Thuͤr und klopfte an:
„guten Tag, Frau Katz von Kehrewitz,
wie kommts, daß sie alleine sitzt?
was macht sie gutes da?“
Katz:
„Brock mir Weck und Milch ein,
will der Herr mein Gast seyn?“
Wolf:
„Danke schoͤn; Frau Fuͤchsin nicht zu Haus?“
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
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