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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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wollen uns davon holen." Sie gingen hin und der Fuchs schlich ums Haus herum, guckte und schnupperte so lange, bis er ausfindig machte, wo die Schüssel stand, und zog sechs Pfannkuchen herab und brachte sie dem Wolf. "Da hast du zu fressen," sprach er zu ihm und ging seiner Wege. Der Wolf verschluckte die Pfannkuchen, sprach: "sie schmecken nach mehr," ging hin und riß geradezu die ganze Schüssel herunter. Da gabs einen gewaltigen Lärmen, daß die Frau herauskam, und als sie den Wolf sah, rief sie ihre Leute, die kamen und schlugen ihn, was Zeug wollte halten, daß er mit zwei lahmen Beinen zum Fuchs in den Wald hinaus kam, schrie und sagte: "was hast du mich garstig angeführt, die Bauern haben mich erwischt und mir die Haut gegerbt." Der Fuchs aber antwortete: "warum bist du so ein Nimmersatt."

Am dritten Tag, als sie beisammen draußen waren, und der Wolf mit Mühe nur forthinkte, sprach er doch wieder: "Rothfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich!" Der Fuchs antwortete: "ich weiß einen Mann, der hat geschlachtet und gesalzen Fleisch im Keller, das wollen wir holen." Sprach der Wolf: "aber ich will gleich mitgehen, damit du mir hilfst, wenn ich nicht fort kann." Meinetwegen, sagte der Fuchs, und zeigte ihm die Schliche und Wege, auf welchen sie endlich in den Keller gelangten. Da war nun Fleisch im Ueberfluß und der Wolf machte sich gleich daran und dachte: "bis ich aufhöre, hats Zeit." Der Fuchs ließ sichs auch gut schmecken, blickte überall herum, lief auch oft zu dem Loch, durch welches sie gekommen waren und versuchte,

wollen uns davon holen.“ Sie gingen hin und der Fuchs schlich ums Haus herum, guckte und schnupperte so lange, bis er ausfindig machte, wo die Schuͤssel stand, und zog sechs Pfannkuchen herab und brachte sie dem Wolf. „Da hast du zu fressen,“ sprach er zu ihm und ging seiner Wege. Der Wolf verschluckte die Pfannkuchen, sprach: „sie schmecken nach mehr,“ ging hin und riß geradezu die ganze Schuͤssel herunter. Da gabs einen gewaltigen Laͤrmen, daß die Frau herauskam, und als sie den Wolf sah, rief sie ihre Leute, die kamen und schlugen ihn, was Zeug wollte halten, daß er mit zwei lahmen Beinen zum Fuchs in den Wald hinaus kam, schrie und sagte: „was hast du mich garstig angefuͤhrt, die Bauern haben mich erwischt und mir die Haut gegerbt.“ Der Fuchs aber antwortete: „warum bist du so ein Nimmersatt.“

Am dritten Tag, als sie beisammen draußen waren, und der Wolf mit Muͤhe nur forthinkte, sprach er doch wieder: „Rothfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich!“ Der Fuchs antwortete: „ich weiß einen Mann, der hat geschlachtet und gesalzen Fleisch im Keller, das wollen wir holen.“ Sprach der Wolf: „aber ich will gleich mitgehen, damit du mir hilfst, wenn ich nicht fort kann.“ Meinetwegen, sagte der Fuchs, und zeigte ihm die Schliche und Wege, auf welchen sie endlich in den Keller gelangten. Da war nun Fleisch im Ueberfluß und der Wolf machte sich gleich daran und dachte: „bis ich aufhoͤre, hats Zeit.“ Der Fuchs ließ sichs auch gut schmecken, blickte uͤberall herum, lief auch oft zu dem Loch, durch welches sie gekommen waren und versuchte,

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[388/0452] wollen uns davon holen.“ Sie gingen hin und der Fuchs schlich ums Haus herum, guckte und schnupperte so lange, bis er ausfindig machte, wo die Schuͤssel stand, und zog sechs Pfannkuchen herab und brachte sie dem Wolf. „Da hast du zu fressen,“ sprach er zu ihm und ging seiner Wege. Der Wolf verschluckte die Pfannkuchen, sprach: „sie schmecken nach mehr,“ ging hin und riß geradezu die ganze Schuͤssel herunter. Da gabs einen gewaltigen Laͤrmen, daß die Frau herauskam, und als sie den Wolf sah, rief sie ihre Leute, die kamen und schlugen ihn, was Zeug wollte halten, daß er mit zwei lahmen Beinen zum Fuchs in den Wald hinaus kam, schrie und sagte: „was hast du mich garstig angefuͤhrt, die Bauern haben mich erwischt und mir die Haut gegerbt.“ Der Fuchs aber antwortete: „warum bist du so ein Nimmersatt.“ Am dritten Tag, als sie beisammen draußen waren, und der Wolf mit Muͤhe nur forthinkte, sprach er doch wieder: „Rothfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich!“ Der Fuchs antwortete: „ich weiß einen Mann, der hat geschlachtet und gesalzen Fleisch im Keller, das wollen wir holen.“ Sprach der Wolf: „aber ich will gleich mitgehen, damit du mir hilfst, wenn ich nicht fort kann.“ Meinetwegen, sagte der Fuchs, und zeigte ihm die Schliche und Wege, auf welchen sie endlich in den Keller gelangten. Da war nun Fleisch im Ueberfluß und der Wolf machte sich gleich daran und dachte: „bis ich aufhoͤre, hats Zeit.“ Der Fuchs ließ sichs auch gut schmecken, blickte uͤberall herum, lief auch oft zu dem Loch, durch welches sie gekommen waren und versuchte,

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/452>, abgerufen am 22.11.2024.