Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen. Gesammelt haben wir an diesen Märchen seit etwa dreizehn Jahren, der erste Band, welcher im Jahre 1812 erschien, enthielt meist was wir nach und nach in Hessen, in den Main- und Kinziggegenden der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, von mündlichen Überlieferungen aufgefaßt hatten. Der zweite Band wurde im Jahre 1814 beendigt, und kam schneller zu Stande, theils weil das Buch selbst sich Freunde verschafft, die es nun, wo sie bestimmt sahen was und wie es gemeint wäre, unterstützten, theils weil uns das Glück begünstigte, das Zufall scheint, aber gewöhnlich beharrlichen und fleißigen Sammlern beisteht. Jst man erst gewöhnt auf dergleichen zu achten, so begegnet es doch häufiger als man sonst glaubt, und das ist überhaupt mit Sitten und Eigenthümlichkeiten Sprüchen und Scherzen des Volkes der Fall. Die schönen plattdeutschen Märchen aus dem Fürstenthum Münster und Paderborn verdanken wir besonderer Güte und Freundschaft, das Zutrauliche der Mundart bei der innern Vollständigkeit zeigt sich hier besonders günstig. Dort, in den altberühmten Gegenden deutscher Freiheit, haben sich an manchen Orten andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen. Gesammelt haben wir an diesen Maͤrchen seit etwa dreizehn Jahren, der erste Band, welcher im Jahre 1812 erschien, enthielt meist was wir nach und nach in Hessen, in den Main- und Kinziggegenden der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, von muͤndlichen Überlieferungen aufgefaßt hatten. Der zweite Band wurde im Jahre 1814 beendigt, und kam schneller zu Stande, theils weil das Buch selbst sich Freunde verschafft, die es nun, wo sie bestimmt sahen was und wie es gemeint waͤre, unterstuͤtzten, theils weil uns das Gluͤck beguͤnstigte, das Zufall scheint, aber gewoͤhnlich beharrlichen und fleißigen Sammlern beisteht. Jst man erst gewoͤhnt auf dergleichen zu achten, so begegnet es doch haͤufiger als man sonst glaubt, und das ist uͤberhaupt mit Sitten und Eigenthuͤmlichkeiten Spruͤchen und Scherzen des Volkes der Fall. Die schoͤnen plattdeutschen Maͤrchen aus dem Fuͤrstenthum Muͤnster und Paderborn verdanken wir besonderer Guͤte und Freundschaft, das Zutrauliche der Mundart bei der innern Vollstaͤndigkeit zeigt sich hier besonders guͤnstig. Dort, in den altberuͤhmten Gegenden deutscher Freiheit, haben sich an manchen Orten <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0015" n="XII"/> andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.</p><lb/> <p>Gesammelt haben wir an diesen Maͤrchen seit etwa dreizehn Jahren, der erste Band, welcher im Jahre 1812 erschien, enthielt meist was wir nach und nach in Hessen, in den Main- und Kinziggegenden der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, von muͤndlichen Überlieferungen aufgefaßt hatten. Der zweite Band wurde im Jahre 1814 beendigt, und kam schneller zu Stande, theils weil das Buch selbst sich Freunde verschafft, die es nun, wo sie bestimmt sahen was und wie es gemeint waͤre, unterstuͤtzten, theils weil uns das Gluͤck beguͤnstigte, das Zufall scheint, aber gewoͤhnlich beharrlichen und fleißigen Sammlern beisteht. Jst man erst gewoͤhnt auf dergleichen zu achten, so begegnet es doch haͤufiger als man sonst glaubt, und das ist uͤberhaupt mit Sitten und Eigenthuͤmlichkeiten Spruͤchen und Scherzen des Volkes der Fall. Die schoͤnen plattdeutschen Maͤrchen aus dem Fuͤrstenthum Muͤnster und Paderborn verdanken wir besonderer Guͤte und Freundschaft, das Zutrauliche der Mundart bei der innern Vollstaͤndigkeit zeigt sich hier besonders guͤnstig. Dort, in den altberuͤhmten Gegenden deutscher Freiheit, haben sich an manchen Orten </p> </div> </front> </text> </TEI> [XII/0015]
andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
Gesammelt haben wir an diesen Maͤrchen seit etwa dreizehn Jahren, der erste Band, welcher im Jahre 1812 erschien, enthielt meist was wir nach und nach in Hessen, in den Main- und Kinziggegenden der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, von muͤndlichen Überlieferungen aufgefaßt hatten. Der zweite Band wurde im Jahre 1814 beendigt, und kam schneller zu Stande, theils weil das Buch selbst sich Freunde verschafft, die es nun, wo sie bestimmt sahen was und wie es gemeint waͤre, unterstuͤtzten, theils weil uns das Gluͤck beguͤnstigte, das Zufall scheint, aber gewoͤhnlich beharrlichen und fleißigen Sammlern beisteht. Jst man erst gewoͤhnt auf dergleichen zu achten, so begegnet es doch haͤufiger als man sonst glaubt, und das ist uͤberhaupt mit Sitten und Eigenthuͤmlichkeiten Spruͤchen und Scherzen des Volkes der Fall. Die schoͤnen plattdeutschen Maͤrchen aus dem Fuͤrstenthum Muͤnster und Paderborn verdanken wir besonderer Guͤte und Freundschaft, das Zutrauliche der Mundart bei der innern Vollstaͤndigkeit zeigt sich hier besonders guͤnstig. Dort, in den altberuͤhmten Gegenden deutscher Freiheit, haben sich an manchen Orten
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