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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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29.
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren.

Es war einmal eine arme Frau, die gebar ein Söhnlein, und weil es eine Glückshaut um hatte, als es zur Welt kam, so ward ihm geweissagt es würde im vierzehnten Jahr die Tochter des Königs zur Frau haben. Es trug sich zu, daß der König bald darauf ins Dorf kam, und niemand wußte daß es der König war, und als er die Leute fragte was es neues gäbe, so antworteten sie 'es ist eben ein Kind mit einer Glückshaut geboren, was so einer unternimmt das schlägt ihm zum Glück aus, es ist ihm auch voraus gesagt, in seinem vierzehnten Jahre solle er die Tochter des Königs zur Frau haben.' Dem Könige gefiel das schlecht, er gieng zu den Eltern, und sagte 'ihr armen Leute, überlaßt mir euer Kind, ich will euch viel dafür geben.' Anfangs weigerten sie sich, da aber der fremde Mann schweres Gold dafür bot, und sie dachten es ist ein Glückskind, es muß ihm doch zum Guten ausschlagen, so willigten sie endlich ein, und gaben ihm das Kind.

Der König legte es in eine Schachtel, und ritt damit weiter bis er zu einem tiefen Wasser kam, da warf er die Schachtel hinein, und dachte von dem unerwarteten Freier habe er seiner

29.
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren.

Es war einmal eine arme Frau, die gebar ein Soͤhnlein, und weil es eine Gluͤckshaut um hatte, als es zur Welt kam, so ward ihm geweissagt es wuͤrde im vierzehnten Jahr die Tochter des Koͤnigs zur Frau haben. Es trug sich zu, daß der Koͤnig bald darauf ins Dorf kam, und niemand wußte daß es der Koͤnig war, und als er die Leute fragte was es neues gaͤbe, so antworteten sie ‘es ist eben ein Kind mit einer Gluͤckshaut geboren, was so einer unternimmt das schlaͤgt ihm zum Gluͤck aus, es ist ihm auch voraus gesagt, in seinem vierzehnten Jahre solle er die Tochter des Koͤnigs zur Frau haben.’ Dem Koͤnige gefiel das schlecht, er gieng zu den Eltern, und sagte ‘ihr armen Leute, uͤberlaßt mir euer Kind, ich will euch viel dafuͤr geben.’ Anfangs weigerten sie sich, da aber der fremde Mann schweres Gold dafuͤr bot, und sie dachten es ist ein Gluͤckskind, es muß ihm doch zum Guten ausschlagen, so willigten sie endlich ein, und gaben ihm das Kind.

Der Koͤnig legte es in eine Schachtel, und ritt damit weiter bis er zu einem tiefen Wasser kam, da warf er die Schachtel hinein, und dachte von dem unerwarteten Freier habe er seiner

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[174/0207] 29. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. Es war einmal eine arme Frau, die gebar ein Soͤhnlein, und weil es eine Gluͤckshaut um hatte, als es zur Welt kam, so ward ihm geweissagt es wuͤrde im vierzehnten Jahr die Tochter des Koͤnigs zur Frau haben. Es trug sich zu, daß der Koͤnig bald darauf ins Dorf kam, und niemand wußte daß es der Koͤnig war, und als er die Leute fragte was es neues gaͤbe, so antworteten sie ‘es ist eben ein Kind mit einer Gluͤckshaut geboren, was so einer unternimmt das schlaͤgt ihm zum Gluͤck aus, es ist ihm auch voraus gesagt, in seinem vierzehnten Jahre solle er die Tochter des Koͤnigs zur Frau haben.’ Dem Koͤnige gefiel das schlecht, er gieng zu den Eltern, und sagte ‘ihr armen Leute, uͤberlaßt mir euer Kind, ich will euch viel dafuͤr geben.’ Anfangs weigerten sie sich, da aber der fremde Mann schweres Gold dafuͤr bot, und sie dachten es ist ein Gluͤckskind, es muß ihm doch zum Guten ausschlagen, so willigten sie endlich ein, und gaben ihm das Kind. Der Koͤnig legte es in eine Schachtel, und ritt damit weiter bis er zu einem tiefen Wasser kam, da warf er die Schachtel hinein, und dachte von dem unerwarteten Freier habe er seiner

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/207>, abgerufen am 21.11.2024.