der Hund, 'meinem Herrn bleibe ich treu, das darf ich nicht zugeben.' Der Wolf meinte das wäre nicht im Ernste gesprochen, kam in der Nacht herangeschlichen, und wollte sich das Schaf holen. Aber der Bauer, dem der treue Sultan das Vorhaben des Wolfes verrathen hatte, paßte ihm auf, und kämmte ihm mit dem Dreschflegel garstig die Haare. Der Wolf mußte ausreißen, schrie aber dem Hund zu 'wart, du schlechter Geselle, dafür sollst du büßen.'
Am andern Morgen schickte der Wolf das Schwein, und ließ den Hund hinaus in den Wald fordern, da wollten sie ihre Sache ausmachen. Der alte Sultan konnte keinen Beistand finden als eine Katze, die nur drei Beine hatte, und als sie zusammen hinaus giengen, humpelte die arme Katze daher, und streckte zugleich vor Schmerz den Schwanz in die Höhe. Der Wolf und sein Beistand waren schon an Ort und Stelle, als sie aber ihren Gegner daher kommen sahen, meinten sie er führte einen Säbel mit sich, weil sie den aufgerichteten Schwanz der Katze dafür ansahen. Und wenn das arme Thier so auf drei Beinen hüpfte, dachten sie nicht anders als es höbe jedesmal einen Stein auf, und wollte damit auf sie werfen. Da ward ihnen beiden angst; das wilde Schwein verkroch sich ins Laub, und der Wolf sprang auf einen Baum. Der Hund und die Katze, als sie heran kamen, wunderten sich daß sich niemand sehen ließ. Das wilde Schwein aber hatte sich im Laub nicht ganz verstecken können, sondern die Ohren ragten noch heraus. Während die Katze sich bedächtig umschaute, zwinste das Schwein mit den Ohren: die Katze
der Hund, ‘meinem Herrn bleibe ich treu, das darf ich nicht zugeben.’ Der Wolf meinte das wäre nicht im Ernste gesprochen, kam in der Nacht herangeschlichen, und wollte sich das Schaf holen. Aber der Bauer, dem der treue Sultan das Vorhaben des Wolfes verrathen hatte, paßte ihm auf, und kämmte ihm mit dem Dreschflegel garstig die Haare. Der Wolf mußte ausreißen, schrie aber dem Hund zu ‘wart, du schlechter Geselle, dafür sollst du büßen.’
Am andern Morgen schickte der Wolf das Schwein, und ließ den Hund hinaus in den Wald fordern, da wollten sie ihre Sache ausmachen. Der alte Sultan konnte keinen Beistand finden als eine Katze, die nur drei Beine hatte, und als sie zusammen hinaus giengen, humpelte die arme Katze daher, und streckte zugleich vor Schmerz den Schwanz in die Höhe. Der Wolf und sein Beistand waren schon an Ort und Stelle, als sie aber ihren Gegner daher kommen sahen, meinten sie er führte einen Säbel mit sich, weil sie den aufgerichteten Schwanz der Katze dafür ansahen. Und wenn das arme Thier so auf drei Beinen hüpfte, dachten sie nicht anders als es höbe jedesmal einen Stein auf, und wollte damit auf sie werfen. Da ward ihnen beiden angst; das wilde Schwein verkroch sich ins Laub, und der Wolf sprang auf einen Baum. Der Hund und die Katze, als sie heran kamen, wunderten sich daß sich niemand sehen ließ. Das wilde Schwein aber hatte sich im Laub nicht ganz verstecken können, sondern die Ohren ragten noch heraus. Während die Katze sich bedächtig umschaute, zwinste das Schwein mit den Ohren: die Katze
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der Hund, ‘meinem Herrn bleibe ich treu, das darf ich nicht zugeben.’ Der Wolf meinte das wäre nicht im Ernste gesprochen, kam in der Nacht herangeschlichen, und wollte sich das Schaf holen. Aber der Bauer, dem der treue Sultan das Vorhaben des Wolfes verrathen hatte, paßte ihm auf, und kämmte ihm mit dem Dreschflegel garstig die Haare. Der Wolf mußte ausreißen, schrie aber dem Hund zu ‘wart, du schlechter Geselle, dafür sollst du büßen.’</p><lb/><p>Am andern Morgen schickte der Wolf das Schwein, und ließ den Hund hinaus in den Wald fordern, da wollten sie ihre Sache ausmachen. Der alte Sultan konnte keinen Beistand finden als eine Katze, die nur drei Beine hatte, und als sie zusammen hinaus giengen, humpelte die arme Katze daher, und streckte zugleich vor Schmerz den Schwanz in die Höhe. Der Wolf und sein Beistand waren schon an Ort und Stelle, als sie aber ihren Gegner daher kommen sahen, meinten sie er führte einen Säbel mit sich, weil sie den aufgerichteten Schwanz der Katze dafür ansahen. Und wenn das arme Thier so auf drei Beinen hüpfte, dachten sie nicht anders als es höbe jedesmal einen Stein auf, und wollte damit auf sie werfen. Da ward ihnen beiden angst; das wilde Schwein verkroch sich ins Laub, und der Wolf sprang auf einen Baum. Der Hund und die Katze, als sie heran kamen, wunderten sich daß sich niemand sehen ließ. Das wilde Schwein aber hatte sich im Laub nicht ganz verstecken können, sondern die Ohren ragten noch heraus. Während die Katze sich bedächtig umschaute, zwinste das Schwein mit den Ohren: die Katze
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der Hund, ‘meinem Herrn bleibe ich treu, das darf ich nicht zugeben.’ Der Wolf meinte das wäre nicht im Ernste gesprochen, kam in der Nacht herangeschlichen, und wollte sich das Schaf holen. Aber der Bauer, dem der treue Sultan das Vorhaben des Wolfes verrathen hatte, paßte ihm auf, und kämmte ihm mit dem Dreschflegel garstig die Haare. Der Wolf mußte ausreißen, schrie aber dem Hund zu ‘wart, du schlechter Geselle, dafür sollst du büßen.’
Am andern Morgen schickte der Wolf das Schwein, und ließ den Hund hinaus in den Wald fordern, da wollten sie ihre Sache ausmachen. Der alte Sultan konnte keinen Beistand finden als eine Katze, die nur drei Beine hatte, und als sie zusammen hinaus giengen, humpelte die arme Katze daher, und streckte zugleich vor Schmerz den Schwanz in die Höhe. Der Wolf und sein Beistand waren schon an Ort und Stelle, als sie aber ihren Gegner daher kommen sahen, meinten sie er führte einen Säbel mit sich, weil sie den aufgerichteten Schwanz der Katze dafür ansahen. Und wenn das arme Thier so auf drei Beinen hüpfte, dachten sie nicht anders als es höbe jedesmal einen Stein auf, und wollte damit auf sie werfen. Da ward ihnen beiden angst; das wilde Schwein verkroch sich ins Laub, und der Wolf sprang auf einen Baum. Der Hund und die Katze, als sie heran kamen, wunderten sich daß sich niemand sehen ließ. Das wilde Schwein aber hatte sich im Laub nicht ganz verstecken können, sondern die Ohren ragten noch heraus. Während die Katze sich bedächtig umschaute, zwinste das Schwein mit den Ohren: die Katze
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/338>, abgerufen am 17.06.2024.
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