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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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daß ich es gewesen bin, der den Drachen getödtet hat.' 'Das kann ich nicht,' antwortete sie, 'denn ein Jäger mit seinen Thieren hats gethan.' Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu tödten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den König, der sich vor Freuden nicht zu lassen wußte, als er sein liebes Kind wieder lebend erblickte, das er von dem Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm 'ich habe den Drachen getödtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es zugesagt ist.' Der König fragte die Jungfrau 'ist das wahr, was er spricht?' 'Ach ja,' antwortete sie, 'aber ich halte mir aus daß erst über Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,' denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jäger zu hören.

Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte. Sobald der Hase wach war, weckte er den Fuchs, und der Fuchs den Wolf, und der Wolf den Bär, und der Bär den Löwen. Und als der Löwe aufwachte, und sah daß die Jungfrau fort war und sein Herr todt, fieng er an fürchterlich zu brüllen, und rief 'wer hat das vollbracht? Bär, warum hast du mich nicht geweckt?' Der Bär fragte den Wolf 'warum hast

daß ich es gewesen bin, der den Drachen getödtet hat.’ ‘Das kann ich nicht,’ antwortete sie, ‘denn ein Jäger mit seinen Thieren hats gethan.’ Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu tödten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den König, der sich vor Freuden nicht zu lassen wußte, als er sein liebes Kind wieder lebend erblickte, das er von dem Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm ‘ich habe den Drachen getödtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es zugesagt ist.’ Der König fragte die Jungfrau ‘ist das wahr, was er spricht?’ ‘Ach ja,’ antwortete sie, ‘aber ich halte mir aus daß erst über Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,’ denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jäger zu hören.

Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte. Sobald der Hase wach war, weckte er den Fuchs, und der Fuchs den Wolf, und der Wolf den Bär, und der Bär den Löwen. Und als der Löwe aufwachte, und sah daß die Jungfrau fort war und sein Herr todt, fieng er an fürchterlich zu brüllen, und rief ‘wer hat das vollbracht? Bär, warum hast du mich nicht geweckt?’ Der Bär fragte den Wolf ‘warum hast

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[379/0428] daß ich es gewesen bin, der den Drachen getödtet hat.’ ‘Das kann ich nicht,’ antwortete sie, ‘denn ein Jäger mit seinen Thieren hats gethan.’ Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu tödten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den König, der sich vor Freuden nicht zu lassen wußte, als er sein liebes Kind wieder lebend erblickte, das er von dem Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm ‘ich habe den Drachen getödtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es zugesagt ist.’ Der König fragte die Jungfrau ‘ist das wahr, was er spricht?’ ‘Ach ja,’ antwortete sie, ‘aber ich halte mir aus daß erst über Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,’ denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jäger zu hören. Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte. Sobald der Hase wach war, weckte er den Fuchs, und der Fuchs den Wolf, und der Wolf den Bär, und der Bär den Löwen. Und als der Löwe aufwachte, und sah daß die Jungfrau fort war und sein Herr todt, fieng er an fürchterlich zu brüllen, und rief ‘wer hat das vollbracht? Bär, warum hast du mich nicht geweckt?’ Der Bär fragte den Wolf ‘warum hast

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/428>, abgerufen am 21.11.2024.