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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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der heil. Petrus, 'das wird lang dauern, damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder.' 'Gott befohlen,' sprach der Bruder Lustig, und dachte 'ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kerl, ich will dir wohl nicht nachgehen.' An die Wunderkraft aber, die er seinem Ranzen verliehen, dachte er nicht weiter.

Bruder Lustig zog mit seinem Gold umher, und verthats und verfumfeits wie das erstemal. Als er nun nichts mehr als vier Kreuzer hatte, kam er an einem Wirthshaus vorbei, und dachte 'das Geld muß fort,' und ließ sich für drei Kreuzer Wein und einen Kreuzer Brot geben. Wie er da saß und trank, kam ihm der Geruch von gebratenen Gänsen in die Nase. Bruder Lustig schaute und guckte, und sah daß der Wirth zwei Gänse in der Ofenröhre stehen hatte. Da fiel ihm ein daß ihm sein Camerad gesagt hatte was er sich in seinen Ranzen wünschte, das sollte darin sein. 'Holla, das mußt du mit den Gänsen versuchen.' Also gieng er hinaus, und vor der Thüre sprach er 'so wünsch ich die zwei gebratenen Gänse aus der Ofenröhre in meinen Ranzen.' Wie er das gesagt hatte, machte er ihn auf, und schaute hinein, da lagen sie beide darin. 'Ach, so ists recht,' sprach er, 'nun bin ich ein gemachter Kerl,' gieng fort auf eine Wiese, und holte den Braten hervor. Wie er so im besten Essen war, kamen zwei Handwerksbursche daher, und sahen die eine Gans, die noch nicht angerührt war, mit hungrigen Augen an. Dachte

der heil. Petrus, ‘das wird lang dauern, damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder.’ ‘Gott befohlen,’ sprach der Bruder Lustig, und dachte ‘ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kerl, ich will dir wohl nicht nachgehen.’ An die Wunderkraft aber, die er seinem Ranzen verliehen, dachte er nicht weiter.

Bruder Lustig zog mit seinem Gold umher, und verthats und verfumfeits wie das erstemal. Als er nun nichts mehr als vier Kreuzer hatte, kam er an einem Wirthshaus vorbei, und dachte ‘das Geld muß fort,’ und ließ sich für drei Kreuzer Wein und einen Kreuzer Brot geben. Wie er da saß und trank, kam ihm der Geruch von gebratenen Gänsen in die Nase. Bruder Lustig schaute und guckte, und sah daß der Wirth zwei Gänse in der Ofenröhre stehen hatte. Da fiel ihm ein daß ihm sein Camerad gesagt hatte was er sich in seinen Ranzen wünschte, das sollte darin sein. ‘Holla, das mußt du mit den Gänsen versuchen.’ Also gieng er hinaus, und vor der Thüre sprach er ‘so wünsch ich die zwei gebratenen Gänse aus der Ofenröhre in meinen Ranzen.’ Wie er das gesagt hatte, machte er ihn auf, und schaute hinein, da lagen sie beide darin. ‘Ach, so ists recht,’ sprach er, ‘nun bin ich ein gemachter Kerl,’ gieng fort auf eine Wiese, und holte den Braten hervor. Wie er so im besten Essen war, kamen zwei Handwerksbursche daher, und sahen die eine Gans, die noch nicht angerührt war, mit hungrigen Augen an. Dachte

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[486/0535] der heil. Petrus, ‘das wird lang dauern, damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder.’ ‘Gott befohlen,’ sprach der Bruder Lustig, und dachte ‘ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kerl, ich will dir wohl nicht nachgehen.’ An die Wunderkraft aber, die er seinem Ranzen verliehen, dachte er nicht weiter. Bruder Lustig zog mit seinem Gold umher, und verthats und verfumfeits wie das erstemal. Als er nun nichts mehr als vier Kreuzer hatte, kam er an einem Wirthshaus vorbei, und dachte ‘das Geld muß fort,’ und ließ sich für drei Kreuzer Wein und einen Kreuzer Brot geben. Wie er da saß und trank, kam ihm der Geruch von gebratenen Gänsen in die Nase. Bruder Lustig schaute und guckte, und sah daß der Wirth zwei Gänse in der Ofenröhre stehen hatte. Da fiel ihm ein daß ihm sein Camerad gesagt hatte was er sich in seinen Ranzen wünschte, das sollte darin sein. ‘Holla, das mußt du mit den Gänsen versuchen.’ Also gieng er hinaus, und vor der Thüre sprach er ‘so wünsch ich die zwei gebratenen Gänse aus der Ofenröhre in meinen Ranzen.’ Wie er das gesagt hatte, machte er ihn auf, und schaute hinein, da lagen sie beide darin. ‘Ach, so ists recht,’ sprach er, ‘nun bin ich ein gemachter Kerl,’ gieng fort auf eine Wiese, und holte den Braten hervor. Wie er so im besten Essen war, kamen zwei Handwerksbursche daher, und sahen die eine Gans, die noch nicht angerührt war, mit hungrigen Augen an. Dachte

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/535>, abgerufen am 21.11.2024.